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Mit seinem Leitfaden fUr die praktische Anwendung der Uro-Sono-
graphie hat Dr. Bartels 1981 ein Werk herausgebracht, das heute als
Meilenstein anzusehen ist, der Vielen den Weg zu dieser Unter-
suchungsmethode gewiesen hat und der eine groBe Hilfe bei der
Einarbeitung war und ist. 1m jetzt vorgelegten Buch finden die
Weiterentwicklungen der Methodik und 5-jahrige weitere Erfahrungen
des Autors ihren Niederschlag. Das spiegelt sich zunachst einmal in
den instruktiven Vorbemerkungen zum Raumbedarf, zur
Untersuchungsliege, zum Untersuchungsgerat, zur Einstellung von
Untersucher, Assistenz und Patient wie schlieBlich zur Archivierung
wieder. In den folgenden Kapiteln werden eindrucksvoll die
diagnosti- schen und differentialdiagnostischen Moglichkeiten und
Grenzen im Bereich des Urogenitaltraktes dargestellt. Besonderes
Anliegen des Autors ist es, auch die Normvarianten zu zeigen, damit
man sie in die differentialdiagnostischen Uberlegungen einbeziehen
kann. Bestechend die hervorragenden Abbildungen, bei denen der
Autor bewuBt aufzu viele und damit storende Hinweise verzichtet
hat, je- doch durch die Eindeutigkeit der Bilder und die
ausfUhrlichen Le- genden ohne Zweifel zu einem Ubungseffekt im
Sehen und Deuten von Ultraschallschnittbildern verhilft. Zu
unterstreichen ist die yom Autor immer wieder betonte
Notwendigkeit, daB der Untersu- cher im Interesse einer optimalen
Deutung der Befunde nicht nur mit dem Untersuchungsgerat besonders
vertraut sein muB, sondern auch die Anamnese, Symptomatik und die
iibrigen Untersuchungs- befunde genau kennen und in seine
differentialdiagnostischen Uberlegungen einbeziehen muB. Ferner ist
dem Postulat nach Ver- einheitlichung von Untersuchungsbedingungen,
Untersuchungsab- lauf und Dokumentation voll zuzustimmen.
Ziel dieses Buches ist es, das bisherige Wissen fiber das Harn-
steinleiden umfassend darzustellen und neuere Entwicklun- gen
anzusprechen. Aufgrund der speziellen Gliederung des Stoffes muBten
einige Aspekte von mehreren Autoren aufge- griffen werden. 1m
Interesse einer instruktiven Darstellung aller Kapitel wurden dabei
gelegentlich Wiederholungen, im Interesse einer kritischen
Darstellung gelegentlich auch kon- troverse Darstellungen in Kauf
genommen. Ich hoffe, daB dies den Leser anregt, er aber letztlich
immer eine klare Ant- wort auf seine Fragen findet. Weiterffihrende
Literatur ist jeweils am Ende eines Kapitels zu finden. Allen
Koautoren mochte ich sehr herzlich fUr ihre Mitarbeit und ihr
Engagement danken. Auch dem Verlag gehOrt ein Wort des Dankes fUr
seine Einsatz- und Hilfsbereitschaft. Ich haffe mit den Kaautaren,
daB das Buch eine breite Auf- nahme findet und den Studenten wie
allen am Thema interes- sierten Anten zum Wohl unserer Patienten
zum Nutzen ist. Bonn, im April 1987 W. Vahlensieck
Inhaltsverzeichnis 1 Epidemiologie und Kausalfaktoren (w.
Vahlensieck) 1 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 35 2 Formalgenese (w. Dosch) 47 Literatur . . 82 3 Diagnostik .
. . . . . . . . . . " 91 3. 1 Spezielle Anamnese (w. Vahlensieck) .
. . 91 3. 2 Klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren (w.
Vahlensieck und D. Bach) . . 99 3. 3 Laboruntersuchungen (W.
Vahlensieck, A Hesse und D. Bach) . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 113 3. 4 Harnsteinanalysen. . . . . . . . . . . . . . . . 151
3. 4. 1 Harnsteinanalyse mittels Rontgendiffraktion (M. Gebhardt
und K. -F. Seifert) . . . . . . . . . . 151 3. 4. 2
Polarisationsmikroskopische Harnsteinanalyse (A Hesse) . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . 198 3. 4. 3 Harnsteinanalyse
mittels Infrarotspektroskopie (AHesse) . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . 208 3. 4. 4 Rasterelektronenmikroskopie (H. -P.
Bastian) . . . 215 Literatur . . . . . . . . 224 4
Harnsteinentfernung . . . . . . .
Zusammenfassend konnen wir feststellen, daf. \ die aus unserem
Gebiet stammenden Steine solche Mengen von Spurene1ementen -
ausgenommen Kadmium und Nickel enthalten, welche mit den
Literaturangaben in etwa iibereinstimmen. Vergleicht man die Daten
mit den Ergebnissen aus dem gleichen geographischen Gebiet im Jahre
1963, so Hi . )t sich feststellen, daf. \ in den letzten zwei
Jahrzehnten keine wesentliche Veranderung in der Zusammensetzung
der Spurenelemente auftrat. Literatur 1. Anke M, Schneider HJ
(1973) III. Jenaer Harnsteinsymposium 116. 73 2. Cohanim-Yendt
(1975) John Hopkins Med J. 136: 137 3. Dawczynski H, Winnefeld K
(1978) Atomspektroskopie 11: 15 4. Hosli PO (1957) tiber Genese und
Aufbau von Harnsteinen. Inaugural Dissertation (Ziirich).
Buchdruckerei Zollikofer & Co, St. Gallen 5. Ishabasi M (1950)
J, kurare Med Assoc 13: 39 6. Mandi I, Nagy Z (1958) Magy Seb 3:
151 7. Meyer-Angiono-Mayo (1977) Invest Uro1347: 1415 8. Nagy Z,
Szabo E, Ke1enhegyi M (1963) Z Urol4: 185 9. Ahto N (1957) Bull
Chern Sec Japan 30: 8 10. Scott R, Cunningham C, McLelland A (1982)
Brit J Uro154: 584 11. Sutor OJ, Wooley SE (1970) Brit J Uro142:
296 12. Underwood EJ (1956) Elements in Animal and Human Nutrition.
Academic Press, New York Anschrift des Verfassers: Prof. Dr. J.
Pinter Direktor der Urologischen Univ. -Klinik, Nagyerdei Krt. 98,
Postfach 29, H-4012 Debrecen Dislmssion VB Vorsitz: G. Rutishauser,
B. G."
Unter Anwendung von einfachen Quotienten mit den lithogenen
Variablen im Zahler und den litholytischen im Nenner sowie
komplexchernischen und diskrirninanzanaly- tischen Verrechnungen
von Harnparametern gelingt es, Kollektive von Kontrollpro- banden
und rezidivierenden Kalziumoxalatsteintragern signifikant zu
unterscheiden und eine relative Aussage zur Steinblldungsgefahrdung
zu erhalten. Den groBten Grad an Plausibilitat sehen wir in der
diskriminanzanalytischen Verrechnung von Variablen, die unter
Berticksichtigung ihrer gegenseitigen Korrelationen und dem MaB der
Unent- behrlichkeit multivariat auf ihre Trenneigenschaften
iiberpriift werden. Literatur 1. Achilles, W., G. A. Cumme und M.
Scheffel: Investigation of complex chemical-equilibria in urinary
systems with respect to calcium oxalate formation. In: H. Fleisch,
W. G. Robertson, L. H. Smith and W. Vahlensieck; Urolithiasis
Research Plenum Press, New York .-London 1976, S. 229. 2. Ahrens,
H. and 1. Lauter: Mehrdimensionale Varianzanalyse: Akademie-Verlag,
Berlin 1974. 3. Bach, D., M. Rohde, W. Schneeberger, W. Hamm, W.
Dewes, W. Vahlensieck und W. Ziliken: Circadiane Ausscheidung von
Calcium, Magnesium und Harnsaure irn Urin von Calcium-
oxalatsteintragern unter Standardkost; In: W. Vahlensieck and G.
Gasser Pathogenese und Klinik der Harnsteine VI, Steinkopff Verlag,
Darmstadt 1978, S. 274. 4. Berg, W., B. Gutsche, F. Schafer und G.
Beck: Eine modifizierte Methode zur quantitativen
Oxalsaurebestimmung im Harn Zschr. Urol. Nephrol. 72 323 (1979). 5.
Brundig, P., W. Berg, J. Naumann, H. Hoppe, G. A. Cumme, W.
Achilles und H.-J. Schneider: Kalzium-Oxalat-Aktivitatsprodukte und
diskriminanzanalytische Verrechnungen von Harn- parametern als
Grundlage eines Kalzium-Oxalat-Screening-Programmes; Urologe A.
1954 (1980).
1m 17. Band der Monographienreihe "Fortschritte der Urologie und
Nephrologie" finden sich die 62 Referate und die
Diskussionsbemerkungen des VIII. Symposiums in der Reihe der
Harnsteinsymposien Bonn!Wien, das vom 19.-21. Marz 1981 in Bonn
abgehalten wurde. 1m In den ersten 9 Referaten werden
epidemiologische Fragestellungen behandelt. 2. Abschnitt mit
insgesamt 21 Vortragen werden pathogene tisch bedeutsame Aspekte
erortert. In den 16 Vortragen zur Diagnostik sind sowohl neue
Untersuchungsmethoden wie auch Methoden zur Optimierung und
Standardisierung der Untersuchungsprogram- me dargestellt. In den
abschlieBenden 16 Kapitel tiber die Therapie finden sich zahl-
reiche Hinweise auf neue Behandlungsmoglichkeiten und kritische
Analysen der bis- herigen Behandlungsmethoden. Der Bericht
vermittelt einen umfassenden Oberblick zu allen Problemen der
Klinik und zum Stand der Harnsteinforschung. Bonn W. Vahlensieck
Harnsteinsymposien Bonn - Wien Organisation: W. Vahlensieck, Bonn
G. Gasser, Wien Advisory Board: C. Amiel (Paris), L. Andersson
(Stockholm), O.L.M. Bijvoet (Leiden), L. Cifuentes Delatte
(Madrid), P. Deetjen (Innsbruck), H. Fleisch (Bern), W. Lutzeyer
(Aachen), W. G. Robertson (Leeds), G. A. Rose (London), G.
Rutishauser (Basel), H.-J. Schneider (Jena), P.O. Schwille
(Erlangen). Fortschritte der Urologie und Nephrologie
Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . v . . . . . . . . . . . . . Inzidenz,
Pravalenz und Mortalitat des Harnsteinleidens in der Bundesrepublik
Deutschland W. Vahlensieck, A. Hesse und D. Bach, Bonn
....................... . The Prevalence of Urinary Stone Disease
in Practising Vegetarians W.G. Robertson, M. Peacock, D.H. Marshall
and R. Speed, Leeds. . . . . . . . . . . 6 Das HarnsteinIeiden bei
Gastarbeitern - eine epidemiologische Studie H. Toggenburg, Ch.
Horica und K. Bandhauer, St. Gallen. . . . . . . . . . . .. . . 15
.
XII Be ung und Einflihrung G. Gasser (Wien): Sehr verehrte Damen
und Herren! Ich darf Sie herzlich im Namen meines Freundes
Vahlensieck und in meinem eigenen Namen willkommen he en. Es ist
uns eine besondere Freude, da in Vertretung seiner Spektabilitiit,
der Prodekan der Medizinischen Fakultiit Wien, Herr Professor
Mayerhofer, unser Symposium eroffnen wird. V. Mayerhofer (Wien):
Meine Herren Priisidenten, sehr verehrte Damen und Herren. Ich darf
Ihnen die GrU e und besten WUnsche der Wiener Medizinischen
Fakultiit Uberbringen und auch selbstverstiindlich die personlichen
WUnsche des leider verreisten Dekans. den zu vertreten, ich
heute-hier die Ehre habe. Als Anaesthesiologe bin ich ja sehr
hiiufig in direktem Kontakt mit Urologen - Gott sei Dank nicht als
steinleidender Patient - aber zumindest am anderen Ende des
Operationstisches und sehe daher die Probleme, mit denen Sie
tagtiiglich konfrontiert sind, aus niichster Niihe. Auch mir ist es
eine sehr gro e Freude, feststellen zu konnen, da Vortragende aus 7
Liindern und Symposiumsteilnehmer aus ebenso vielen Liindern hier
vereint sind. Ich habe gehort, da dies schon das V. der abwechselnd
in Bonn und Wien stattfindenden Symposien ist. Die gro e Zahl von
Vortriigen ist auch sehr beein druckend. Allerdings sind auch viele
kurze Referate darunter. Ich wUrde fast sagen, da der Versuch
gemacht zu werden scheint, mit vielen kleinen Mosaiksteinchen den
vielen kleinen Steinchen an den Leib zu rUcken, die Ihre so
steinreichen Pa tienten mit sich herumtragen."
Bei metabolisch-aktiver Konkrementbildung der Nieren
(Hypercalciurie und Harnsaure- lithiasis) finden sich im Vergleich
zu klinisch Gesunden eine Reihe von diskreten Unterschie- den
beziiglich der renalen Saureelimination. Unter allopurinolbedingter
Harnsauresuppression sieht man einen Abfall der Titrationsaziditat,
und bei Hypercalciurie findet sich deutlich ver- mindertes
Urinzitrat. Bei primarem Hyperparathyreoidismus sind diese Symptome
starker ausgepragt, wiihrend Patienten mit Harnsaurelithiasis
offenbar anderen Gesetzmiilligkeiten unterliegen, die vorwiegend
iiber den Kohlenhydrat-und Fettstoffwechsel der meist adiposen
Patienten gesteuert werden. Literatur 1. Elliot, J. S. und M. E.
Ribeiro, Invest. Urol. 10, 102-106 (1972). - 2. Schwille, P. O. und
U. Jiigelt, Urologe A 11, 185-189 (1972). Anschrift des V
erfassers: Dr. P. O. Schwille Chirurgische Klinik und Abteilung
Urologie, Hormon-und Mineralstofflaboratorium der Universitat
Erlangen-Niirnberg 852 Erlangen, Maximiliansplatz C. F. Rothauge u.
S. F. Grebe, Nierendurchblutung und Harnsteingenese 127 14.
Lehrstuhl und Abt. f Urologie der Universitiit Giej3en
Nierendurchblutung und Harnsteingenese C. F. Rothauge und S. F.
Grebe Mit 4 Abbildungen und 8 Tabellen Seit den klinischen
Untersuchungen von Boshamer und den Tierexperimenten von F. E. Koch
gilt die Durchblutungsstorung der Niere als wesentliches Merkrnal
einer Steinentstehungskrise. Bekanntlich kann man aus den
Ergebnissen der kon- ventionellen Clearanceuntersuchungen gewisse
Rtickschltisse auf die Nierendurch- blutung ziehen. Ich mochte
deshalb zuniichst Ergebnisse seitengetrennter Clearance-
untersuchungen bei Patienten mit einseitiger Urolithiasis
mitteilen. Methodik und Durchflihrung seitengetrennter
Clearanceuntersuchungen kann in diesem Kreis als bekannt
vorausgesetzt werden. Zur Methodik mochte ich nur so viel sagen,
daB wir die PAH-und Inulin-Clearance im sog. stady state bestimmen.
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