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Dieses Buch beschaftigt sich mit Periodenabgrenzungsmodellen (accruals models), die zur Messung von Bilanzpolitik eingesetzt werden. Bestehende Ansatze wie das Jones- oder das McNichols-Modell weisen ein Endogenitatsproblem auf, wonach die erklarenden Variablen mit dem Fehlerterm einer Regressionsschatzung korrelieren. Dieses Problem wird zum Teil durch simultane Kausalitat der Rechnungslegung hervorgerufen, die bei doppelter Buchfuhrung durch das Beruhren jeder Transaktion von mindestens zwei Konten vorliegt. Der Autor entwickelt zur Berucksichtigung dieses Aspekts ein Mehrgleichungsmodell, das auch Rechnungslegungsidentitaten erfasst. Er zeigt in einer Simulationsstudie fur Unternehmen der EU mit Daten von 1995 bis 2011 durch den Modellvergleich, dass Periodenabgrenzungsmodelle nur bedingt zur Messung von Gewinnsteuerung geeignet sind.
Ratings internationaler Agenturen haben mittlerweile auch in Kontinentaleuropa grosse Bedeutung fur die Fremdkapitalfinanzierung erlangt. Die Agenturen koennen mit ihren Bonitatsurteilen Transaktions- und Agency-Kosten mindern, ihrerseits aber auch derartige Kosten verursachen. Ein zentraler Kritikpunkt ist die mangelnde Transparenz ihrer Urteilsfindung. Anleger, Unternehmen und Regulierungsbehoerden erwarten eine gewisse Transparenz, um den Informationsgehalt von Ratings einschatzen zu koennen. Der Autor geht der Frage nach, welche Kriterien die Agenturen zur Ableitung ihrer Ratings heranziehen und welche Einblicke sie in den Urteilsgewinnungsprozess gewahren. Zum einen fuhrt er dazu eine grosszahlige Inhaltsanalyse der von S&P und Moody's fur Emittenten aus Deutschland, OEsterreich und der Schweiz verfassten Ratingbegrundungen durch. Auf Basis der darin auch angefuhrten Schlusselkennzahlen werden erganzend statistische Ratingreplikationsmodelle entwickelt. Zum anderen unterzieht der Autor die gerateten Unternehmen aus den genannten Landern einer umfangreichen Befragung, um deren Einschatzungen und Erfahrungen zum Rating zu erheben und an den inhaltsanalytischen Ergebnissen zu spiegeln.
Die Bestandsfestigkeit eines Unternehmens spielt in zahlreichen betriebswirtschaftlichen Entscheidungsproblemen eine wichtige Rolle. Um ein zuverlassiges, objektives und auch nachvollziehbares Urteil uber die Bestandsfestigkeit fallen zu koennen, bedarf es eines leistungsfahigen Instruments der Jahresabschlussanalyse. Ein solches wird in dieser Arbeit mit Hilfe eines hybriden Verfahrens der Kunstlichen Intelligenz auf Basis von mehr als 8.000 Jahresabschlussen entwickelt. Hierbei wird die Nachvollziehbarkeit wissensbasierter Fuzzy-Regelsysteme mit der Lernfahigkeit Kunstlicher Neuronaler Netze verbunden. Die Ergebnisse zeigen, dass das entwickelte Neuro-Fuzzy-System neben einer hohen Leistungsfahigkeit zugleich fur den Anwender eine nachvollziehbare Urteilsbildung bereitstellt und sich daher fur die Jahresabschlussanalyse in idealer Weise eignet.
Die Berucksichtigung von Insolvenzrisiken in der Unternehmensbewertung stellt eine praxisrelevante und zugleich theoretisch ungeklarte Problemstellung dar: Es herrscht Unsicherheit daruber, welcher Bewertungskalkul heranzuziehen ist. Der Autor stoesst mit seinem Buch in diese Lucke, indem er die bestehenden Loesungsansatze systematisiert und kritisch diskutiert. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelt er ein Discounted Cashflow-basiertes Bewertungsmodell unter Berucksichtigung von Insolvenzrisiken und -kosten. Der Bruckenschlag zwischen theoretischer Fundierung und praktischer Anwendbarkeit gelingt dadurch, dass die stochastische Struktur der Cashflows anhand von Polynomialmodellen expliziert wird.
Der Autor hinterfragt die regelmassig auftretenden Falle fehlerhafter Rechnungslegung, welche die Deutsche Prufstelle fur Rechnungslegung (DPR) mit der BaFin aufdeckt. Er erarbeitet dazu ein breites Spektrum an Einflussfaktoren auf fehlerhafte Rechnungslegung und diskutiert bedeutsame Einzelfalle zur Rolle der Entlohnung und des Aktienhandels des Managements. Der Schwerpunkt seines Buches liegt auf einer Untersuchung des Zusammenhangs mit der Unternehmensfinanzierung. Die empirische Auswertung zeigt erstmalig, wie Unternehmen nach der Veroeffentlichung fehlerhafter Rechnungslegung ihre Unternehmensfinanzierung andern. Daruber hinaus liefert der Autor eine Analyse der Fehlermeldungen, die u. a. haufig verletzte Rechnungslegungsregeln aufzeigt.
Will eine prliskriptive Theorie zweckgerechte und anwendbare Kalkiile zugleich anbieten, so stellt sich ihr ein bekanntes Optimierungsproblem: Welche Strukturierungen eines Pro blems soll sie in ihren Modellen vomehmen, damit moglichst alle wichtigen Aspekte des Problems erfa t werden, ohne da zugleich aufgrund der Kompliziertheit der Modelle de ren Anwendbarkeit verlorengeht? Da grundslitzlich jede Strukturierung eines Problems durch ein Modell Komplexitlit reduziert, lli t sich die Frage der Abwligung zwischen Zweckgerechtigkeit und Anwendbarkeit auch als das Problem der optimalen Komplexi tiitsreduktion bezeichnen, das sieh auf zwei Ebenen, ffir Theoretiker und Praktiker, stellt: Der Theoretiker sueht jene Art der Problemvorstrukturierung. die seiner priiskriptiven Theorie die Akzeptanz bei ihren Adressaten siehert. ohne (vermeintlieh) grundlegende Er kenntnisse fiber Problembestandteile zu vemaehliissigen. Der Praktiker sueht das Modell. dessen Benutzung ihn einerseits nieht iiberfordert. das aber andererseits aueh nieht so vie le Problemaspekte vemaehliissigt. daB es ffir ihn uninteressant und von anderen angreifbar wird. Je mehr der Theoretiker sein Problem reflektiert. des to groBer wird der Nutzen der Modelle flir die Praxis sein und desto weniger muB diese eine Arbeit leisten. die ihr prin zipiell erspart werden kann. Wie jeder prliskriptiven Theorie stellt sieh das besehriebene Problem auch der Theorie der Untemehmensbewertung. Es erhlilt bei ihr aber noeh eine zusatzliche Dimension: Unter nehmensbewertungen sind die Ausgangsbasis fUr vielleicht seltene. aber weitreichende Entscheidungen, deren Konsequenzen keineswegs nur den Bewertenden betreffen miissen."
Vom 28. Mai bis 1. Juni 1985 fand an der Universitat Hannover die wissenschaftliche Pfingsttagung des Verbandes der Hochschullehrer fOr Betriebswirtschaft e. V. zu dem Thema "Information und Wirtschaftlichkeit" statt. Die Oberarbeiteten und teilweise erweiterten Beitrige zu dieser Tagung finden sich - mit einer bedauernswerten Ausnahme - in dem vorliegenden Buch, das wir um eine EinfOhrung erginzt haben. Die Zuordnung der Vortrige zu einzelnen Schwerpunkten entspricht weitgehend dem Programm der Tagung; sie wurde nur dann verindert, wenn man eine aus organisato- rischer Sicht notwendige Trennung zusammenhingender Themen rOckgingig machen konnte. Aufmerksame Leser werden vergeblich die schriftliche Fassung des - wie nicht nur die Herausgeber fanden - interessanten und hachst anregenden Vortrags von Hannes Streim zum Thema "MuB denn Rechnungslegung gesetzlich geregelt seinT vermissen. Obwohl die Herausgeber sich bemOhten, den Vortrag in Schriftform zu erhalten, muBten sie respektieren, daB der Verfasser ihn (noch) nicht zur VerfOgung stellen wollte. Von der Festlegung des Rahmenthemas erhofften sich die Veranstalter eine zweifa- che Wirkung. Zum einen war das Thema gewihlt worden, um die Wirtschaftlichkeit von bestimmten Informationsprozessen und -technologien analysieren zu lassen, zum anderen waren Beitrige zu erwarten, in denen es um Informationsanforderun- gen an Verwender bestimmter WirtschaftlichkeitskalkOie ging. BewuBt nicht gedacht war an eine Informatiktagung, wenn auch dem Verweis auf die Bedeutung der Be- triebsinformatik nichts entgegenstehen sollte. Auch wenn Erwartungen hiufig ent- tauscht zu werden pflegen, wird der Leser feststellen, daB die genannten Ziele in erfreulichem MaBe erreicht werden konnten.
Die Bewertung ganzer Unternehmen stellt eine komplizierte Aufgabe dar: Der Bewerter mu die in Zukunft aus den Unternehmen entziehbaren Zahlungsbetrage schatzen und durch Feststellung von m geblichen Preisen fUr Zahlungsreihen, die von ihm als gleich- wertig angesehen werden, deren Wert ermitteln. Die besonderen Schwierigkeiten liegen darin, d die entziehbaren Zahlungsbetrage oder Entnahmen in starkerem Ma als bei anderen Investitionsobjekten dispositionsabhiingig und unsicher sind und d es an geeigneten Kriterien fUr die Ma geblichkeit bekanntgewordener Preise anderer Unterneh- men mangelt. Man kennt vielleicht einige Preise, hat aber nur dunkle Vermutungen iiber die Zahlungsreihen, die damit verbunden sind. Oftmals sind jedoch selbst die Preise unbekannt. Eine Unternehmensbewertungstheorie, die Bewertern Handlungsempfehlungen geben will, m Modelle bereitstellen, mit deren Hilfe die beschriebene Aufgabe bewaltigt werden kann. Sie hat zu zeigen, wie man die dispositionsabhiingigen und unsicheren Entnahmen bestimmen kann und wie die Wertermittlung aussehen soUte, wenn Preise gleichwertiger Unternehmen fehlen oder die Gleichwertigkeit nur schwer iiberpriift werden kann. Die da- zu entwickelten Modelle miissen Komplexitat reduzieren, und die Frage liegt nahe, wie stark sie Komplexitiit reduzieren wllten, damit sie keine "wesentlichen" Determinanten des Unternehmenswertes vernachliissigen, aber zugleich von verschiedenen denkbaren Be- wertern mit Daten zu versorgen und rechenbar sind.
In Zeiten mit einer (zu) gror., en Zahl von Konkursen stellt sich fur den Okonomen die Frage nach den Grunden dieser Situation. Neben den vielfi: iltigen konjunkturellen, strukturellen und weltwirtschaftlichen Ursachen fuhrten - wie empirische Untersu chungen von Banken zeigen - nicht selten eine mangelnde oder unzureichende Finanz planung und die daraus resultierende IIliquiditiit der Unternehmen zum Konkurs. Die Finanzplanung umfar., t auch die Planung der Kassenhaltung. Damit wird deutlich, dar., sich der Autor der vorliegenden Arbeit einem fur Theorie und Praxis gleichermar., en sehr wichtigen Thema zugewendet hat. Der Verfasser pruft, ob und wie die in der kapitaltheoretischen Literatur vorgelegten Modelle zur Uisung des praktischen betriebswirtschaftlichen Problems der Kassenhal tung bei privaten und institutionellen Investoren beitragen k6nnen. Er beschriinkt seine Analyse auf Modelle, die von unsicheren Geldzuflussen und Geldabflussen aus gehen, weil diese Geldflusse in der Realitiit stochastisch sind. Damit fuhrt uns der Autor zu anspruchsvollen und schwierigen Modellen der Kapitaltheorie und der Unter nehmensforschung, die indes von ihm didaktisch sehr gut aufbereitet werden. Die Modelle sollen die Frage beantworten, durch welche analytisch gefundene Kassenhaltungspolitik entweder die erwarteten Kosten (Opportunitiits-, Verzugs- und Transferkosten) minimiert werden k6nnen oder der Nutzen aus den Ertriigen eines Portefeuilles als Alternative zur Kassenhaltung (Bar-oder Giralgeld) bei Berucksichti gung der stochastischen Geldnachfrage und der dadurch verursachten Transaktions kosten maximiert werden kann."
Professionelle Fussballspieler stellen die bedeutendsten Produktionsfaktoren eines Fussballclubs dar, denn schliesslich "steht und fallt" sowohl der gesamte sportliche als auch der wirtschaftliche Erfolg eines Clubs mit der Leistung seiner Fussballspieler. Eine Diskussion uber die bilanzielle Abbildung von Profifussballspielern nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) hat in der Literatur trotz der Aktualitat des Themas bisher nur sehr rudimentar stattgefunden. Insofern liegt das erste wesentliche Ziel dieser Arbeit in der Erarbeitung von Anwendungsleitlinien zur IFRS-konformen Bilanzierung professioneller Fussballspieler. Da speziell die Frage nach der zweckmassigen bilanziellen Abbildung des Spielervermoegens in der informationsorientierten Rechnungslegung bislang noch nicht beantwortet wurde, ist das zweite Ziel eine oekonomische Analyse der IFRS-konformen Bilanzierungsvorschriften fur Profifussballspieler vor dem Hintergrund der Zwecke der Rechnungslegung fur Fussballclubs. Ausgehend von den Ergebnissen dieser Analyse werden letzten Endes Reformvorschlage fur eine bilanzielle Abbildung von Profifussballspielern de lege ferenda entwickelt.
Untersuchungsgegenstand der Arbeit ist der Discounted Cash Flow. Da es in der Literatur eine Vielzahl von Varianten gibt, die zwar alle auf dem Kapitalwertkalkul aufbauen, aber Unterschiede im Detail aufweisen, liegt ein Vergleich dieser Varianten nahe. Die Probleme bei einer Anwendung in Deutschland werden herausgestellt. Schliesslich werden die Unterschiede zu den in Deutschland verwandten Verfahren zur Unternehmensbewertung betrachtet. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bestimmung der Kapitalkosten. In einer Fallstudie werden die Bewertungsverfahren gegenubergestellt.
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