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Die Anforderungen an die feuerfesten Baustoffe in der Eisen- und
Stahl- industrie sowie in der Glasindustrie sind in den letzten
Jahren stark angestiegen. Es wurden Steine mit spezifischer
Mikrostruktur fur besondere Anwen- dungsgebiete entwickelt. lu
diesen Produkten zahlen zum Beispiel die schmelzgegossenen
Erzeugnisse. Einsatzgebiete in der Stahlindustrie sind
Herdzustellungen von StoBofen, Schmiedeofen, Tiefofen und Tundishes
in StrangguBanlagen. In der Glas- industrie losten die
schmelzgegossenen feuerfesten Baustoffe die Alumo- silikat-Steine
ab, bei denen die Glasschmelze uber die offenen Poren leicht in den
Stein eindringen konnte. lunachst wurden nur stark bean- spruchte
Stellen, wie z. B. der DurchlaB, mit schmelzgegossenem Material
zugestellt. Heute verwendet man schmelzgegossene Blocke in der
gesamten Glasschmelzwanne, was zu Standzeiten bis zu 10 Jahren
fuhrt. Neuere Einsatzgebiete sind die Regenerativkammern von
Glasschmelzwan- nen, die neben dem chemischen Angriff
Temperaturwechseln ausgesetzt sind. Unter der
Temperaturwechselbestandigkeit versteht man die Fahigkeit eines
Werkstoffes, schroffe Temperaturwechsel ohne lerstorung zu er-
tragen. Durch die unterschiedlichen Temperaturen im Steininneren
und der Oberflache infolge eines Temperaturwechsels, entstehen
Spannungen, die bei Uberschreiten der Festigkeitsgrenze das
Steingefuge zerstoren. Es kommt zu RiBbildungen und Abplatzungen.
liel dieser Arbeit war es, das Verhalten von schmelzgegossenen
feuer- festen Erzeugnissen bei wechselnden hohen Temperaturen als
Funktion der Temperaturhohe zu bestimmen. - 2 - 1.1 Herstellung
sChmelzgegossener Steine Die Herstellung von schmelzgegossenen
Steinen geht auf ein Patent von P.S. Fulcher aus dem Jahre 1925
zurUck. Er versuchte damals mit Hilfe eines Elektroofens
schmelzgegossene Alumosilikat-Blocke herzustellen.
Verforrnungen werden in einem feuerfesten Mauerwerk durch
thermische und mechanische Beanspruchung erzwungen. Solche
erzwungenen Deforrnationen konnen hervorgerufen werden: 1. durch
Unterschiede in der thermischen Ausdehnung bei
Mehrkomponentenwerkstoffen 2. durch instationaren Warmeubergang,
der ein Temperatur- gefalle im Stein erzeugt mit resultierenden,
aufgezwun- genen Dehnspannungen. Dies beruhrt das Problem der Tem-
peraturwechselbestandigkeit. Diese Dehnspannungen speichern an den
Korngrenzen elasti- sche Energie, die abgebaut werden muB, damit es
nicht zu einer RiBbildung und zu einer Zerstorung des Werkstoffge-
fuges kommt. Es bietet sich deshalb besonders die Untersuchung des
Span- nungs-Relaxations-Verhaltens an, urn das Spannungs-Abbauver-
mogen bei erzwungener Deformation infolge von Warrnespan- nungen zu
untersuchen. Die mit inneren Energieverlusten verbundene zeitlich
ver- zogerte Selbstregulierung eines thermodynamischen Systems auf
ein neues Gleichgewicht, als Antwort auf den Wechsel einer
auBerlichen Veranderlichen, wird grundsatzlich als Relaxation
bezeichnet. Im besonderen, wo die auBeren Vari- ablen Spannung
(abhangig) und Verforrnung (unabhangig, kon- stant) sind, ist das
Phanomen als mechanische Relaxation bekannt, das Werkstoffverhalten
wird durch eine Zeitab- hangigkeit des Moduls beschrieben. AIle
Stoffe zeigen Relaxationserscheinungen, je nach der Dauer der
Beanspruchung und dem durch auBere Parameter, insbesondere durch
die Temperatur, bedingten Stoffzustand. Ein Kriteriurn fur die
Sprodigkeit eines Stoffes ist darin zu sehen, ob die Wirkung der
auBeren Krafte (Schlag, Tem- peraturschock) kurz ist im Vergleich
zur Relaxationszeit der durch die auBeren Krafte hervorgerufenen
Spannung.
Zur Durchflihrung von Haftfestigkeitsprlifungen an ver- 0 mortelten
Prlifkorpern im Temperaturbereich von 900 C - 0 1500 C wurde die
Bestimmung der HeiBbiegefestigkeit en herangezag . Dazu wurde die
HeiBbiegefestigkeitsanlage durch Ein- bau von induktiven Druck- und
!egaufnehmern im Hin- blick auf die MeBtechnik verbessert. Die
Vorteile dieser Versuchsapparatur liegen in der relativ einfachen
Versuchsdurchflihrung, im Erhalt von definierten Festigkeitswerten
und ihrer Reproduzier- barkeit. Als Untersuchungsmaterialien
dienten drei hochtonerde- haltige Korundsteine mit 88 - 98 % A1 0
-Gehalt, ein 2 3 isostatisch gepreBter Stein mit 50 % A1 0 - und 40
% 2 3 Zr0 -Gehalt sowie zwei chemisch verfestigende Feuer- 2 kitte
(Phosphat, Wasserglas), ein keramisch verfesti- gender Feuermortel
(Tonerde-Gel, Bentonit) und ein hydraulisch verfestigender
Feuermortel (Tonerdezement) 1m untersuchten Temperaturbereich zeigt
sich bei allen Prlifkorperkombinationen mit steigender Temperatur
eine starke Festigkeitsabnahme. Die hochsten Haftfestigkeiten
erreichten die chemisch verfestigenden Feuerkitte. 0 Eine
Verlangerung der Haltezeit bei 1500 C von 3 h auf 180 h flihrte bei
den untersuchten Materialien zu einer merklichen Zunahme der
Festjgkeit. essungen der Festigkeit an Prlifkorpern mit
unterschied- licher Fugendicke (a, S mm - 4 mm) und die
gleichzeitige Aufnahme von Belastungs-Durchbiegekurven zeigten
unter- - 3- schiedliches Verformungsverhalten der Prlifkorper, das
vorn elastischen Bereich bis zu deutlich viskosen Ver-
forrnungserscheinungen verlief.
Der vorliegende Bericht hat zum Ziel, den EinfluB unterschiedlicher
Gasatmo- spharen auf Hochtemperatur-Reaktionen des Systems CaO
-Si02 zu untersuchen und eine theoretische BegrUndung fUr die
beobachteten Erscheinungen zu geben. Zunachst wird anhand der
Literatur kurz auf den Mechanismus von Festkorper- reaktionen
keramischer Systeme eingegangen. Besondere Beachtung findet der
EinfluB des Hochvakuums im Vergleich zu den Ubrigen Gasen, da eine
Reihe von technologischen Prozessen unter derartigen Bedingungen
ablaufen und detaillierte Untersuchungen hierzu bisher weit- gehend
fehlen. Besonderer Wert wird darauf gelegt, den
Reaktionsmechanismus in einzelne Schritte aufzuteilen und den
EinfluB der jeweiligen Gase auf diese einzel- nen Phasen getrennt
zu behandeln. 2. Problems te 11 ung Seit den Untersuchungen von
TAMMANN, HEDVALL, JANDER, HOTTlG u.a. ist die Moglichkeit, daB zwei
Feststoffe ohne Vermittlung einer flUssigen Phase mit- einander in
Reaktion treten konnen, grundlegend bestatigt worden. Das Stu- dium
der diese Reaktionen beeinflussenden Parameter war seitdem
Gegenstand umfangreicher Forschungen. Verstehen lassen sich
Festkorperreaktionen im strengen Sinne, d.h. ohne Vermittlung einer
flUssigen Phase, nur aufgrund der Fehlordnungstheorie fester
Korper, die auf FRE K[L (I), WAGNER und SCHOTTKY (2) und JOST (3)
zurUckgehen. Bei den Reaktionen zwischen lonen- kristallen wird
dabei im Reaktionsprodukt ein Transport entgegengesetzt geladener
lonen angenommen. DaB die Gasatmosphare einen definierbaren EinfluB
auf den Reaktionsverlauf haben kann, wurde schon frUh durch
HEDVALL, JANDER, HOTTIG u.a. bei ihren Untersuchungen erkannt.
1m Hinblick auf den in der Fachliteratur widersprUchlich
angegebenen in- kongruenten bzw. kongruenten Schmelzpunkt von
Mullit, sollte in der vor- liegenden Arbeit das Schmelzverhalten
des Mullits in normaler Atmosphare erneut untersucht werden. Dazu
wurden Schmelzversuche sowohl mit Mischungen aus 72 bis 80 Gew. 0/0
A1 0 und 28 bis 20 1'0 Si0 als auch mit synthetischen 2: I-Mulliten
im Tem- 2 3 2 0 0 peraturbereich von 1820 bis 1970 C durchgefUhrt.
Die Festlegung der Ver- suchsparameter erfolgte in der Weise, da13
sich in der Probe moglichst schnell ein thermodynamisches
Gleichgewicht einstellte und au13erdem eine partielle Reduktion
vermieden wurde. Der Phasenbestand wurde vornehm- lich am
abgeschreckten Probenmaterial mit Methoden der Rontgenbeugung sowie
der Auf- und Durchlichtmikroskopie ermittelt. Das Auftreten Von
Korund - als Kriterium fUr ein inkongruentes Schmelzel. des Mullits
- konnte nur beobachtet werden, wenn die Ausgangsmischungen mehr Al
0 enthielten als dem 2:1-Mullit als Al 0 -reichster Verbin- 2 3 2 3
dung entsprach. Somit ist das Schmelzverhalten von Mullit auch in
Luft un- ter Atmospharendruck kongruent. Die Versuchsergebnisse
bestatigen die Angaben von Aramaki und Roy, die A1 0 /Si0
-Mischungen in geschlossenen Edelmetallbehaltern erhitzten und 3 2
2 0 fUr den Mullit einen kongruEmten Schmelzpunkt bei 1850 C
feststellten.
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