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Jeder Psychotherapeut, der sich immer auch mit der Behandlung von
seelisch bedingt Kranken in Gruppen beschaftigt, wird sich iiber
das hier entstandene Buch freuen. 1st eine so1che Publikation doch
ein Beleg dafiir, daB die Grup penpsychotherapie weiterhin in der
psychotherapeutischen Versorgung von Bedeutung ist. In den letzten
Jahren waren gelegentlich Stimmen zu horen, wonach diese Bedeutung
abnehme; es wurde sogar gesagt, die Gruppenpsychotherapie sei
"ausgebrannt" Ein so1cher Eindruck kam im riickblickenden Vergleich
mit dem ungemein lebhaften Interesse, daB die Gruppe als
therapeutisches Me dium Ende der 60er Jahre undAnfang der 70er
Jahre gefunden hatte, zustande; damals gewann im Zusammenhang mit
Bemiihungen urn die Forderung von de mokratischem BewuBtsein in der
Gesellschaft die Zusammenarbeit, das Zu sammenwirken in
Kleingruppen, so auch den therapeutischen, unter den ver
schiedensten Zielsetzungen, groBe Aufmerksamkeit. Diese bestimmte
Form von Begeisterung, die Gruppentherapie und Gruppendynamik in
jenen J ahren hervorbrachten, hat inzwischen nachgelassen; doch
konnte dem aufmerksa men Beobachter der weiteren Entwicklung nicht
entgehen, daB die Psychothe rapie in Gruppen inzwischen fester
Bestandteil des Versorgungsrepertoires ge worden ist. Freilich ist
auch hier, wie es durchaus wiinschenswert erscheint, ein Wandel zu
verzeichnen; er bezieht sich auf die Zielgruppen, auf die
Indikationen und auf die Methoden."
Schritte arztlicher Erkenntnis und Entscheidungen werden
dargestellt. Die Dar- stellungen entstammen dem
allgemeinarztlichen, klinisch-ambulanten bzw. -sta- tionaren
Bereich sowie dem Bereich zwischen Klinik und Praxis. Sie gehoeren
dem Alltag an, wie er zwischen Hannover und Bern ablauft. Die
Szenen sind nicht gestellt. Die Berechtigung, ein derartiges Buch
herauszugeben, sehen die Herausgeber in ihrer eigenen
Unzufriedenheit gegenuber der Entwicklung in der Medizin so- wie in
der Kritik, welche in der OEffentlichkeit an dieser Medizin geubt
wird. Eigene Unzufriedenheit wie oeffentlich geubte Kritik beziehen
sich darauf, dass zum einen vielfach unreflektiert diagnostiziert
und gehandelt wird, und dass Handlungsstrategien unkritisch
ubernommen werden. Zu viel wird der einzelne Patient geroentgt, im
Computertomogramm untersucht, biopsiert, mit Pharmaka behandelt und
operiert, statt dass er eingehender mit dem Arzt sprechen kann. Zum
anderen wird der einzelne Patient mit UEberweisungszetteln vom
Allgemein- arzt zum Spezialisten, zum "Feindflug" geschickt und
hier weitergereicht. Einer "Verzettelung der Verantwortung" durch
problembezogenes interkollegiales Handeln ist oft schwer
entgegenzuwirken. Daruber hinaus wird die Wissen- schaftlichkeit
der angewandten Medizin, und hier v. a. in der ambulanten Kran-
kenversorgung, in Frage gestellt. Die Folge ist, dass sich weite
Bereiche der Me- dizin in einem standigen Abwehrkampf befinden.
Fragwurdige UEberzeugungen werden vertreten: Wissenschaft sei nur
in Klinik und Labor realisie'rbar; Wissen- schaft in der Praxis
habe dagegen keine methodische Eigenstandigkeit. Als Folge dieser
einseitigen Betrachtungsweisen werden wichtige politische Ent-
scheidungen zur Wissenschaftspolitik getroffen, die bestehenden
Verhaltnisse perpetuieren.
Ziel der Herausgeber und Autoren des Buehes ist, in konkreter Form
daran mit- zuwirken, die arztliehe Fortbildung in psyehosomatiseher
Medizin weiterzuent- wiekeln. Unter psyehosomatiseher Medizin wird
hier eine bestimmte Einstellung desjeni- gen Arztes verstanden, der
Wissen und Fertigkeiten der "Beziehungsmedizin" in die arztliehe
Tatigkeit integrieren will. Die Keroaussage der Beziehungsmedizin
lautet: Jede arztliehe Tatigkeit erwaehst aus einer
Zweierbeziehung. Diese Beziehung wird aus den Erfahrungen und
Erwartungen von Patienten und Arzt bestimmt. Die Beziehung ist
bewuBt gestalt bar. Psychosomatische Medizin betreiben heiBt, sieh
dieser Erfahrungen und Erwar- tungen von Patient und Arzt zunehmend
bewuBt werden, sie immer wieder im Gespraeh mit Kollegen
reflektieren und hieraus im Praxisalltag wie in der Fortbil- dung
Konsequenzen ziehen. Psychosomatik wird also nieht als eine
Spezialdiszi- plin, sondero als eine grundlegende iirztliche
Vorgehensweise verstanden. Zwischen Oktober 1982 und Oktober 1983
wurden im Bereich der Hessischen Landesarztekammer 3 Seminare
durehgefUhrt, urn eine derart verstandene psy- chosomatische
Fortbildung entstehen zu lassen. 1m 1. Seminar (Herz-Kreislauf-
Zentrum Rotenburg/Fulda, Oktober 1982) wurden grundlegend die
Inhalte der Fortbildung diskutiert. 1m 2. Seminar (Akademie fur
arztliche Fortbildung und Weiterbildung, Bad Nauheim, Januar 1983)
ging es urn die DurchfUhrung eines entsprechenden Programmes; im 3.
Seminar (Akademie fUr arztliche Fortbil- dung und Weiterbildung,
Bad Nauheim, Oktober 1983) war die Evaluation Gegenstand der
Diskussion.
Dieser Entscheidungsroman basiert auf den Erfahrungen der Autorin
im Rahmen der so genannten Anamnesegruppen" an der Medizinischen
Universitat Wien. In diesen Gruppen wird die medizinische und
psychologische Gesprachsfuhrung mit Patienten geubt, um auf
zukunftige Anamnesesituationen im Berufsleben vorzubereiten.
Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Sensibilisierung fur die
komplexe zwischenmenschliche Situation im Behandlungsalltag. Der
Roman soll exemplarisch und interaktiv den Verlauf eines
Anamnesegesprachs und die vielfaltigen Entscheidungen sowie deren
Konsequenzen veranschaulichen, mit denen sich der unerfahrene
Gesprachsfuhrer wahrend des Gesprachs konfrontiert sieht.
Nachbetrachtungen, eine Checkliste und ein Nachwort
kontextualisieren die "Handlung" und unterstutzen die
Eigenreflexion in Bezug auf den Umgang mit Patienten. Mit 20
Illustrationen in Farbe.
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