Herrschaft als Grundthema moderner Gesellschaften verweist auf das
Spannungsverhaltnis von individueller Freiheit zu sozialer Ordnung
und damit auf die Moglichkeiten einer sozialen
Handlungskoordination. Ausgehend von dieser Problemstellung werden
die klassischen Beitrage von Hobbes uber Weber bis hin zu Coleman
rekonstruiert und als 'individualistische Traditionslinie'
zusammengefasst. Vor allem in der Auseinandersetzung mit der
Herrschaftssoziologie Webers werden die Erklarungskraft aber auch
die Implikationen und Restriktionen dieser Theorietradition
herausgearbeitet und deren Konsequenzen fur die gegenwartige
Forschung aufgezeigt.
Im Anschluss daran wird Herrschaft als ein sozialer
Koordinationsmechanismus behandelt, den Akteure zur Bewaltigung von
Handlungsproblemen schaffen, dessen Erhalt aber wiederum aus
individuellen Handlungsentscheidungen abzuleiten ist. Zur
Weiterfuhrung der aufgewiesenen Traditionslinie wird dafur
pladiert, sowohl die Entstehungs- wie auch die Bestandsbedingungen
einer herrschaftlichen Handlungskoordination zum Gegenstand
theoretischer Uberlegungen und empirischer Forschungen zu machen."
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