Das Ziel, Verurteilte wieder in die Gesellschaft einzugliedern, ist
so alt wie der moderne Strafvollzug selbst. Doch bedeutete
Resozialisierung damals dasselbe wie heute? D. Schauz zeichnet die
Geschichte der Straffalligenfursorge vom spaten 18. Jahrhundert bis
zum Ende der Weimarer Republik nach. Sie diskutiert die Entwicklung
von der religiosen Philanthropie zur professionellen Wohlfahrt
ebenso wie den Einfluss kriminalbiologischer Vorstellungen auf den
Strafvollzug. Erstaunlich ist dabei, dass das religios-moralische
Besserungsverstandnis von diesem Wandel weitgehend unberuhrt blieb.
Indem die Studie den Blick auf die Verarbeitung von Zielkonflikten
und Misserfolgen richtet, liefert sie einen wichtigen Beitrag zur
Wissensgeschichte des neuzeitlichen Strafvollzugs."
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