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Armut von Erwerbstatigen in europaischen Wohlfahrtsstaaten - Niedrigloehne, staatliche Transfers und die Rolle der Familie (German, Paperback, 2008 ed.)
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Armut von Erwerbstatigen in europaischen Wohlfahrtsstaaten - Niedrigloehne, staatliche Transfers und die Rolle der Familie (German, Paperback, 2008 ed.)
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Das Bild von erwerbstatigen Armen ist oftmals durch die Vorstellung
von hart arbeitenden, aber gering bezahlten Arbeitskraften gepragt,
deren Alltag die beiden US amerikanischen Journalisten Barbara
Ehrenreich (2005) und David Shipler (2005) am Beispiel von
einfachen Industriearbeitern, Servicekraften oder Erntehel fern
eindrucklich geschildert haben. Auch in europaischen
Wohlfahrtsstaaten, um die es in dieser Arbeit gehen soll, sind
entsprechende Bilder prasent, wenn von armen Erwerbstatigen die
Rede ist. Dies ist aber nur eine Seite des Problems 'Ar mut von
Erwerbstatigen'. Aus anderer Perspektive sind es nicht allein
geringbezahl te Jobs, die als Ursache von Armut von Erwerbstatigen
in Frage kommen. Fruhere Arbeiten, wie beispielsweise die bislang
umfassendste Studie zu den 'working poor' in Deutschland
(Strengmann Kuhn 2003), weisen darauf hin, dass der Haushalts
kontext eine entscheidende Rolle dabei spielt, ob ein Einkommen
ausreichend ist oder nicht. Auch Normalverdiener, die allein eine
Familie zu versorgen haben, gehoeren daher haufiger als manche
andere Gruppen zu den erwerbstatigen Armen. Die Berucksichtigung
dieses Aspekts setzt allerdings voraus, dass man Armut von
Erwerbstatigen im Sinne der allgemeinen Armutsforschung definiert,
die von den in einem Haushalt verfugbaren Ressourcen ausgeht und
nicht allein von der Verteilung der Erwerbseinkommen. Dies ist auch
die grundsatzliche Sichtweise dieser Arbeit. Dieses Verstandnis von
'Armut von Erwerbstatigen' ist in der wissenschaftli chen und
politischen Diskussion inzwischen durchaus etabliert. So wird seit
einigen Jahren ein entsprechender Indikator in der europaischen
Sozialberichterstattung verwendet (vgl. Bardone/Guio 2005). Dabei
zeigt sich einerseits, dass sich das Ausmass von Armut von
Erwerbstatigen zwischen Landern erheblich unterscheidet.
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