Um 1800 hatte die Geburtshilfe begonnen, sich als eigenstandige
Fachrichtung zu etablieren, und AErzte nahmen sich zunehmend eines
bis dahin allein von Hebammen bestrittenen Aufgabenbereichs an. Die
geburtshilflichen Fachbucher zeigen vor allem wahrend der Zeit der
Romantik neue Gedankenansatze zu Schwangerschaft und Geburt auf,
welche sich auf physiologisch-anatomische Forschungen und
Grundannahmen der romantischen Medizin grunden. Bei dem Versuch,
die Auffassungen der Geburtsmediziner dieser Zeit uber die
Verbindungen der Schwangeren zu ihrem Kind nachzuzeichnen, wird der
Frage nachgegangen, ob das Ungeborene als Individuum oder pars
viscerum der Mutter verstanden und ab wann es als Mensch definiert
wurde. Zudem werden Theorien zum ausloesenden Moment der Wehen
dargestellt und dabei erarbeitet, inwieweit das Kind zu seiner
Geburt aktiv beitragt.
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