Als Normalismus wird ein spezifisch modernes Netz von Dispositiven
bestimmt, die geregelt sektorielle und allgemeine Normalitaten
produzieren. Dabei werden zwei fundamentale normalistische
Strategien (Protonormalismus und flexibler Normalismus)
unterschieden und insbesondere Verfahren der Selbstnormalisierung
moderner Subjekte dargestellt: das Leben als (nicht) normale Fahrt
durch symbolische Kurven-Landschaften. Dem entspricht ein eigener
Faszinationstyp der modernen Literatur, dargestellt in Essays u.a.
zu Zola, Musil, Celine, Heidegger, R. Vailland, B. Vesper, H. M.
Enzensberger und S. Berg. Die ausfuhrlichen Einleitungs- und
Schlussteile schliessen eine Diagnose der grossen
Denormalisierungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein und
definieren die Begriffe einer Posthistorie bzw. einer Postmoderne
als Folgephanomene des flexiblen Normalismus kulturhistorisch neu.
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