Krieg ist ein globales Phanomen, doch Kriegserinnerung und
Gefallenengedenken sind in jedem Land unterschiedlich. In 20
Landerstudien loten die Autoren aus, wie historische Traditionen,
religiose Pragungen und politische Ordnungen sich auf die
Erinnerungsmuster des neuzeitlichen Gefallenenkults auswirken.
Trotz vieler Unterschiede zwischen den einzelnen Landern treten
zwei Gemeinsamkeiten klar hervor: Alle Gefallenen werden politisch
in Dienst genommen, um das eigene Staatswesen mit dem Tod der
Soldaten zu legitimieren. Zugleich individualisiert sich in allen
Nationalstaaten das Gefallenengedenken, das jeden Soldaten einzeln
mit seinem Namen und als gleichberechtigten Teil der Nation
darstellt. Nur religiose und revolutionare Martyrerkulte sperren
sich gegen diese Egalisierungstendenz."
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