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Einmal Verbrecher -- Immer Verbrecher? (German, Paperback, 2001 ed.)
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Einmal Verbrecher -- Immer Verbrecher? (German, Paperback, 2001 ed.)
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Hinter dem weiten Begriff Kriminalitat verbergen sich zahlreiche
unterschiedliche Problemlagen, die zwar in der Wirklichkeit des
Lebens alle auf die eine oder andere Weise miteinander verknupft
sind, aber dennoch in wissenschaftlicher, praktischer und
(kriminal-) politischer Hinsicht einer separaten Analyse bedurfen,
wenn man im Grundlagenwissen weiterkommen und Anwendungswissen
verbessern will. Krimina- litat als soziales Phanomen, insbesondere
Massenphanomen in modernen Gesell- schaften, hat andere
Gesetzmassigkeiten denn Kriminalitat als Einzelereignis im Alltag
oder Kriminalitat als Teil einer lebensgeschichtlichen Verstrickung
von Men- schen in eine Art Kreislauf von Verbrechen und Strafe, die
in bestimmten Fallen als ausgepragte so genannte kriminelle
Karriere imponiert. Dunkelfelduntersu- chungen in der Kriminologie
haben uberall in der Welt in den letzten Jahrzehnten den Befund
verfestigt, dass das Begehen von Handlungen, die einem
Straftatbestand subsumiert werden koennen, vor allem bei den
mannlichen Angehoerigen der Normal- population statistisch normal
und sozusagen ubiquitar ist. Das heisst, im Schnitt rund 90 %junger
Manner geben bei so genannten Taterbefragungen an, Straftaten
began- gen zu haben. Die meisten dieser Taten werden allerdings
nicht entdeckt. Und die meisten jungen Menschen bleiben offiziell
unauffallig oder kommen, selbst wenn sie einmal polizeilich
angezeigt werden, allenfalls vorubergehend in Schwierigkeiten. Eine
genauere Analyse der Ergebnisse von Taterbefragungen im Dunkelfeld
zeigt nun regelmassig, soweit die Daten uberhaupt entsprechende
Differenzierung erlau- ben, dass das Begehen von Straftaten, wenn
es auch normal ist, jedenfalls nicht gleich verteilt ist.
Vereinfacht: viele Befragte geben nur eine oder maximal 3 Strafta-
ten an, wenige Befragte geben viele Straftaten an.
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