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Mit der Dynamik medialer Entwicklungen entstehen nicht nur neue Handlungs- und Aneignungsformen, sondern gleichsam neue inhaltliche Fragestellungen, die neue forschungsmethodische Innovationen erfordern. Das Anliegen des Buches ist es, medienpadagogische Forschungstraditionen und Untersuchungsansatze vor dem Hintergrund aktueller Problemstellungen zu reflektieren (sowohl aus thematischer und theoretisch-inhaltlicher Sicht als auch mit Blick auf die Spezifika der Untersuchungsgegenstande und Forschungssubjekte) und Anstosse fur die Weiterentwicklung von Forschungszugangen und -methoden zu geben."
Ursula Lehr Das Thema 'AEltere Menschen und Medien' ist ein sowohl in der Gerontologie als auch in den Medienwissenschaften vernachlassigtes Gebiet. So ist es sehr zu begrussen, dass hier ein Buch vorgelegt wird, das sich diesem aus verschiedenen Perspektiven nahert und E- blick in seine vielfaltigen Facetten gewahrt: Wie nutzen altere Menschen Medien und wie reagieren sie auf die - insbesondere durch die neuen Informations- und Kommunikatio- technologien angestossene - Mediatisierung, die auch ihren Alltag neu konturiert? Wie stellen Medien altere Menschen dar und welche Altersbilder sind hier kurant? Sowohl das AElterwerden als auch die Medienwelt sind heute in vielerlei Hinsicht ganzlich anders als zu Zeiten unserer Eltern und Grosseltern. Eine immer groessere Zahl al- rer Menschen steht einer immer kleineren an Jungen gegenuber. Ein Viertel der Bevoel- rung hat bereits das 60. Lebensjahr uberschritten. Eine Bevoelkerungsgruppe - die in der Regel noch ein Viertel, oft sogar noch ein Drittel ihres Lebens vor sich hat. Aber welche Rolle spielen die Medien in diesem Lebensabschnitt? Das 21. Jahrhundert ist nicht nur durch den demografischen Wandel gekennzeichnet, sondern durch eine Vielzahl struktur- ler und gesellschaftlicher Veranderungen, mit denen wir uns auseinander zu setzen haben. Das Leben in einer alternden Welt vollzieht sich gleichsam in einer Zeit des wirtschaft- chen und sozialen Wandels, in einer Zeit des rasanten technischen und medizinischen Fo- schritts und eines voellig veranderten beruflichen und privaten Alltags.
In diesem Buch wird erstmals versucht, die Umbruche in den Me dienwelten der DDR bzw_ nun neuen Bundeslander und Beitrittsgebiete darzustellen und auszuleuchten. Dass die Medienwelten Jugendlicher im Mittelpunkt stehen, ist kaum zufallig. Sofern es in der DDR ernstzu nehmende Medienforschung gab, so fand sie im Rahmen und unter dem schutzenden Dach von Forschungen zur Jugendentwicklung statt. Und zugleich sind es die jungen Leute - die Vereinigung von BRD und DDR ist ein biographischer Einschnitt, den sie begrussen mogen (oder auch nicht), aber den sie selbst kaum herbeigefuhrt haben -, die die reale, nicht nur staatsmannisch gefuhrte deutsche Einheit schaffen mussen. Oder sie wird es nicht geben. In eine neue Medienwelt ? In der BRD hatten die "Neuen Medien" vielfaltige Kontroversen ausgelost. Sie sollen hier nicht resumiert wer den. An ihrem Ende hatte sich die Realitat durchgesetzt, und die ver hiess: keine neuen Medien. Eher ist nun von neuen Verteilmechanis men, von in die Vielzahl gewachsener Einfalt von Fernsehprogrammen zu sprechen. Die Chancen demokratischer Kommunikation, die in neuen Thchnologien steckten oder zu stecken schienen, werden nur we nig genutzt. Die wirklichen und wichtigen Veranderungen vollzogen sich woanders: in der Arbeitswelt, in der Dienstleistungsindustrie, in den Verwaltungen, in der Medienproduktion. Gewiss, die Medienrealita ten wurden technisch perfekter, besser inszenierbar, farbiger. Aber ist diese westliche Medienwelt mehr als nur neu getuncht? Die ehemalige DDR vollzieht indes in wenigen Monaten tatsachlich den Transfer zu einer fur sie neuen Medienwelt."
Das vorliegende Buch ist das Ergebnis eines fast dreijiihrigen Diskussionspro zesses. Seinen Ausgangspunkt hatte dieser Prozefi 1987 auf einer Tagung unter dem gleichen Titel wie dieses Buch. Initiiert von Frau Sigrid Schneider-Grube von der Evangelischen Akademie Tutzing und gemeinsam mit der Regional gruppe Bayern der GBK veranstaltet nahm dort die Frage nach einem spezi fisch weiblichen Zugang zu Computern einen breiten Raum ein. Sie konnte nicht ausdiskutiert werden und wurde zwei Jahre spiiter in Augsburg auf dem "Forum Kommunikationskultur" der GMK wieder in den Mittelpunkt der Vortriige und Er6rterungen gestellt. Der Inhalt dieses Bandes ist nodi nicht das Ende, aber das (vorliiufige) Fazit dieser Diskussion. Dafi die Diskussion so lange gedauert hat, fiihrte leider auch dazu, dafi auf einige, schon vorlie gende Beitriige verzichtet werden mufite, weil diese einen (nur) damals aktuel len Diskussionsstand reflektierten. Die Herausgeber haben sich entschlossen, diese Diskussion in all ihren Fa cetten zu dokumentieren, auch wenn Ihnen einzelne Positionen fragwiirdig er scheinen. Dies gilt insbesondere fiir den Beitrag, der fiir sich beansprucht, die Realitiit zurechtzuriicken und deshalb im Untertitel feststellt, dafi die Wirk lichkeit hiiufig anders ist, als ihr Ruf. Die briichige Grundlage auf der hier Be hauptungen aufgesteHt werden, die der PR-Abteilung eines Computerkon zerns entstammen k6nnten, hielten wir deshalb fiir ver6ffentlichenswert, weil die Ergebnisse dieser Untersuchung immer wieder als Fakten angefiihrt wer den. Durch die Priifung der Annahmen, Daten und Interpretationen soH sich jeder Leser selbst ein Urteil bilden k6nnen."
Computer halten liberalI Einzug. Aueh in der Jugendarbeit hat die Ausstattung mit Hard- und Software in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. Von seiten der Piidagoglnnen werden mit diesen Erwerbungen nicht selten dif fuse Erwartungen verknlipft: von der Hoffnung, neue Besueher zu gewinnen, bis zu der Uberzeugung, damit ein Angebot zu maehen, das den Bediirfnissen der Jugendliehen entsprieht. Sind die Geriite dann da, und sollen damit Ange bote fUr Jugendliehe gemaeht werden, stelIt sieh meist sehnell Ratlosigkeit ein: Was solI man nun mit den Computem anfangen? Spiele anbieten ist die sehnelIste und hiiutigste LOsung, selten jedoeh eine, die unter piidagogisehen Aspekten zufriedenstellend ist. Denn braueht man wirklieh einen Computer, um am Ende Billiard und Kicker aueh als elektroni sehe Variante anbieten zu konnen? Programmierkurse aussehreiben ist die niiehste L6sung. Die allerdings setzt voraus, daB in der Jugendeinrichtung je mand da ist, der programmieren und das an Jugendliehe weitergeben kann. Den Computer kreativ und zieIgeriehtet nutzen ist eine letzte und ziemlieh sel tene L6sung. Kein Wunder, denn dies wirft viele Fragen auf: Was ist zielge riehtet und was ist kreativ? Und sie ist mit einer Reihe von Problemen verbun den: Eine inhaltlieh anspruehsvolle Nutzung des Computers erfordert einiger maBen aufwendige Hard- und Software, jemanden der damit umgehen kann, vieI Engagement und Zeit und einiges an piidagogisehem Gesehick."
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