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Nicht nur Geschichte im Allgemeinen boomt, sondern vor allem auch
die zyklische Auseinandersetzung mit ihr. Jubilaen,
Erinnerungsjahre und Jahrestage sind daher eine der wichtigsten
Triebfedern fur die oeffentliche Beschaftigung mit Geschichte. Sie
thematisieren Geschichte als Ressource historischer
Identitatsbildung. Die gegenwartige Jubilaumskultur ist dabei aus
verschiedenen historischen Praktiken und Traditionen entstanden und
durch ganz unterschiedliche Geschichtskulturen beeinflusst worden.
Im Fokus dieses Bandes stehen die gesellschaftlichen Deutungen in
Form von Praktiken, Ritualen und kommunikativen Regeln, wie sie
sich in Jubilaen und Gedenktagen zeigen.
Der anhaltende Geschichtsboom stellt die Historiker*innen in
Forschung und Praxis vor neue Herausforderungen. Die Kommunikation
von Geschichte im oeffentlichen Raum ist inszeniert und
zweckgebunden. An sie werden Vermittlungsanspruche gestellt und
doch hat oeffentliche Geschichte als Teil von gegenwartigen
Erlebniskulturen nicht langer die leitende gesellschaftliche Kraft,
die ihr im ausgehenden 19. Jahrhundert noch zugesprochen wurde. Um
die aktuellen medialen, materiellen und performativen Praktiken
oeffentlicher Geschichte besser zu verstehen, wenden sich die
Beitragenden in diesem Band der kritischen Reflexion theoretischer
Konzeptionen oeffentlicher Geschichte wie der Erinnerungskultur,
Geschichtskultur und des neuen Ansatzes der Public History zu. Sie
stellen in einem zweiten Teil in Einzelanalysen ausgewahlte Medien
der Geschichte vor und prasentieren in einem dritten Teil
Reflexionen aus der Praxis.
Die Autorin setzt sich sowohl fachwissenschaftlich, fachdidaktisch
als auch familienbiografisch mit individuellem Taterhandeln im
Nationalsozialismus auseinander. Die Motivation hierzu war die
kritische Aufarbeitung der Biografie ihres Grossonkels, eines
NS-Verbrechers in den besetzten Niederlanden. Aufbauend auf den
theoretischen Erkenntnissen konzipiert die Autorin ein
Unterrichtsmodell zum historischen Lernen uber die Shoah fur den
Geschichtsunterricht in der Sekundarstufe II. Sie reflektiert ihre
Unterrichtserfahrungen. Die Studie vereinigt somit als Hybrid
historisch-empirische Taterforschung, didaktisch-normative
UEberlegungen zur Konstruktion eines Unterrichtsmodells und
subjektorientiert-reflexive Perspektiven.
Im Kontext von Nachrustungsdebatte und Friedensbewegung kam zu
Beginn der 1980er Jahre in einigen Stadten die Forderung nach der
Errichtung von Denkmalern fur Deserteure auf. Das kontrastierte
scharf mit der bisherigen Sichtweise auf Deserteure: Bis dato
wurden sie in der OEffentlichkeit als Feiglinge und Druckeberger
betrachtet. Die Untersuchung thematisiert nicht allein die
Errichtung solcher Denkmaler, sondern allgemeiner die oeffentliche
Wahrnehmung des Phanomens Desertion - insbesondere im Kontext des
Nationalsozialismus. Die Studie analysiert den Wandel dieses
Diskurses in den 1980er und 1990er Jahren. Sie verbindet anhand
zweier exemplarischer Denkmalsdiskussionen die lokale Mikro-Ebene
mit der bundesrepublikanischen Makro-Ebene und zeigt deren
Zusammenhang auf.
Wer Geschichte in ihrem Wesen begriffen hat, der weiss, dass der
Gegenwart immer eine Zukunft, dass dem Heute immer ein Morgen
folgt. Joern Rusen hat sich mit dem einmal Erreichten nie zufrieden
gegeben, sondern hat in den vergangenen funf Jahrzehnten seit
seiner Promotion an der Universitat zu Koeln immer wieder zentrale
wissenschaftliche Beitrage zum besseren Begreifen der Geschichte
vorgelegt. Weggefahrten sowie Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, die seinen Weg weiter
verfolgen, knupfen in diesem Band an Rusens OEuvre an und setzen
sich mit seinen geschichtstheoretischen, geschichtsdidaktischen und
kulturwissenschaftlichen Positionen produktiv auseinander.
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