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Nach einer krisenhaften, "verlorenen" Dekade verbanden sich fur die jungen Demokratien Lateinamerikas mit den Reformprojekten der 1990er Jahre weit reichende Hoffnungen. Aus einer breit gefassten sozialwissenschaftlichen Perspektive versucht der vorliegende Sammelband, die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung seit dem Hohepunkt jener Reformen problemorientiert darzustellen. Dabei werden sowohl Lateinamerika allgemein betreffende Erscheinungen und Prozesse als auch ausschnitthaft einzelne Lander und Politikbereiche behandelt. Insgesamt kreisen die Beitrage thematisch um Demokratie und Marktwirtschaft sowie um deren vitale Verknupfung untereinander und mit der Gesellschaft.
Spanien ist in den zuruckliegenden Jahren zu den foderal strukturierten Demokratien gestossen. Die politische Dezentralisierung war Teil des De mokratisierungsprozesses, in welchem das seit dem Burgerkrieg (1936- 1939) autoritar regierte Land politisch Anschluss an das demokratische Eu ropa gewann. Im Beitritt Spaniens zur Europaischen Gemeinschaft im Jahre 1986 ist dies sinnflillig zum Ausdruck gekommen. Triebkrafte beider Entwicklungen, der demokratischen und der fodera len, waren die "historischen Nationalitaten," vor allem Basken und Katala nen, die bereits unter der ll. Republik (1931-1936) Autonomiestatute er kampft hatten. Andere Regionen besassen kaum wirkkraftige historische Be zugspunkte und ein viel geringeres regionales Bewusstsein. Diese Asymme trie hat den Prozess und das bisherige Ergebnis der politischen Dezentralisie rung nachhaltig beeinflusst. Der Umwandlung des zentralistisch organisier ten Staates in ein foderales Gebilde lag kein fest umrissenes Modell zu grunde. Die Verfassung von 1978 regte die Dezentralisierung an, raumte freilich unterschiedliche Verfahren und Autonomiegrade ein, die der vorge gebenen Asymmetrie Rechnung tragen sollten. Uber die anzustrebende fo derale Struktur des Landes schwieg sie sich aus. So blieb die Ausgestaltung des spanischen "Autonomiestaates" (dieser Begriff setzte sich in Politik und Wissenschaft durch) der politischen Dynamik, insbesondere dem Parteien wettbewerb uberlassen. Der spanische Foderalismus entstand folglich in ei nem langeren Formierungsprozess und kann hinsichtlich seiner Grundstruk tur noch nicht als abgeschlossen gelten. Immerhin ist ein Entwicklungssta dium erreicht, das bereits die historische Tragweite des Wandlungsprozes ses erkennen lasst."
In der politikwissenschaftlichen Lateinamerika-Forschung hat sich der tbe matische Schwerpunkt in letzter Zeit auf die Probleme der Konsolidierung der Demokratie verlagert. Mit der Frage nach den konkreten Stabilitatsbe dingungen lateinamerikanischer Demokratien richtete sich das Augenmerk verstarkt auf die Leistungsprofile demokratischer Regime. Au6enpolitik galt jedoch stets als besonderer Politikbereich, der sich aufgrund der Wahrneh mung vermeintlich "nationaler Interessen" eine betrachtliche Autonomie gegenuber gesellschaftlichen und politischen Einflussen zu bewahren vermochte. Urn so reizvoller ist die Untersuchung der Frage, ob sich die tiefe Zlisur des Regimewechsels yom Autoritarismus zur Demokratie auf die AuBenpolitik auswirkt, auf ihre Formulierung und auf ihren konkreten output. Diese Problemstellung schlieBt die Prfifung anderer Variablen und die Wirkung internationaler Politik auf die (Re )Demokratisierung und Kon solidierung der Demokratie ein; sie erfordert sowohl eine intensive mono graphische Herangehensweise als auch vergleichend angelegte Analysen. In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefOrderten und von Dieter Nohlen geleiteten Forschungsprojekt an der Universitat Hei delberg wurde unter Beteiligung namhafter lateinamerikanischer Speziali sten die Frage nach dem Zusammenhang von Demokratie und Au6enpolitik in vier politischen Sachbereichen untersucht: In welcher Beziehung steht die Redemokratisierung (a) zur Orientierung einzelstaatlicher Au6enpolitik, (b) zu den regionalen Integrations- und Kooperationsprozessen, (c) zur Auslandsverschuldung und (d) zu den institutionellen Strukturen des au6en politischen decision-making? Mit dem vorliegenden Band werden Ergeb nisse des Forschungsprojekts vorgelegt. Der Sammelband ist nach den genannten Sachbereichen untergliedert."
In der vorliegenden Schrift geht es urn den immer wieder proble matischen Zusammenhang von rechtlich-institutionellen Regelungen des Wahlprozesses einerseits sowie Pcuteienwettbewerb und Wahler gebnissen andererseits. Inwiefem formen Wahlrecht und Wahlsystem die Pcuteiensysteme? Lassen sich gesetzmii8ige Beziehungen feststel len? Zur Priifung dieser Fragen werden methodisch-theoretische Ge sichtspunkte vorgetragen und historische Erfahrungen systematisch vergleichend ausgewertet. Die Schrift fiihrt in die Lehre von den Wahl systemen ein und zielt zugleich auf eine neue theoretische Grundlegung des Forschungsfeldes. Empirische qrundlage der Betrachtungen bieten die Wahlen in den liberal-pluralistisch verfa6ten Staaten. Deshalb werden zunachst Be deutung und Funktion von Wahlen in der pluralistischen Demokratie im Unterschied zu Wahlverstiindnissen anderer Regimetypen darge legt. Sodann wird die Entwicklung des Wahlrechts verfolgt; es werden die Voraussetzungen, der Verlauf und die Folgen der Ausbreitung des demokratischen Wahlrechts untersucht. Im Mittelpunkt der Schrift steht das Wahlsystem, nach Verwirklichung des allgemeinen Wahl rechts heute das entscheidende rechtlich-institutionelle Element zur Strukturierung von W8hlerpriiferenzen und Pcuteiensystemen. Nach Klirung einiger Grundfragen (wie bedeutend sind Wahlsysteme, in welche Richtung wirken sie, wie lassen sich mogliche Auswirknngen bewerten) werden zunachst die einzelnen Elemente von Wahlsystemen und ihr Autbau behandelt, sodann Fragen der Klassiftkation und Be wertung von Wahlsystemen."
Elections in Asia, written by experts in the field, presents the first-ever compendium of electoral data for all the 62 states in Asia, Australia, and Oceania from their independence to the present. Exhaustive statistics on national elections and referendum are given in each chapter. The two volumes provides the definative resource for historical and cross-national comparisons of elections and electoral system worldwide.
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