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Die kulturgeschichtlichen Beziehungen zwischen Italien und Polen sind vielfaltig und werden in ihren unterschiedlichsten Facetten als innereuropaischer Kulturtransfer gedeutet. Die hier versammelten Beitrage zeigen wechselseitige Beziehungen in der Geschichte, der Literatur, der Sprache und verschiedenen Bereichen von Wirtschaft (Bergbau, Porzellan) und Kultur (Kino, Kuche, Architektur) auf. Es kommen dabei Expertinnen und Experten aus Italien, Polen und Deutschland zu Wort.
Das Forschungsfeld der Transkulturalitat und Interkulturalitat reicht von literatur- und kulturwissenschaftlichen Fragen uber philosophische und asthetische Ansatze. In diesem Sammelband setzen sich Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Disziplinen mit der Frage auseinander, was der Gegenstandsbereich der Interkulturalitat und Transkulturalitat umfasst. Sie untersuchen den Verwendungszweck beider Begriffe und eroertern ob diese sich gegenseitig erganzen oder ausschliessen. Die Beitrager nehmen hierzu auch Themen wie Sprachvarietaten, Kulturubersetzung, Wissenstransfer und interkulturelle Hochschulkommunikation in den Fokus.
Ausgehend vom kulturwissenschaftlichen spatial turn, mit dessen Hilfe landesgeschichtliche Raumkonzepte neue Aktualitat gewinnen, untersuchen die Autorinnen und Autoren dieses Bandes anhand konkreter Beispiele die Konstruktion und Wahrnehmung hoechst unterschiedlicher Geschichtslandschaften. Dabei steht eine quer zur traditionellen Landesgeschichte wie auch zur starker sozialgeschichtlich orientierten Regionalgeschichte liegende Konzeption im Vordergrund, die Raume als Resultat der Gestaltung und Wahrnehmung durch Menschen und damit als Konstruktion ausweist. Geschichtslandschaften koennen als durch Erinnerungsorte, Traditionsbildungen und Sinnstiftungen arrangierte Raume erkannt werden, die den in ihnen lebenden Menschen Geborgenheit angesichts eines immer rasanteren Modernisierungstempos und einer zunehmend unubersichtlichen Welt versprechen. Gleichzeitig sind sie durch kulturelle historische, oft bis in die Gegenwart andauernde Verdichtungen gepragt. Nicht selten ist die Konstruktion von Geschichtslandschaften mit oekonomischen oder politischen Zielsetzungen verbunden.
Kulturwissenschaftliche Konzepte zur Integration gibt es zahlreiche: Multikulturalitat, Interkulturalitat und Transkulturalitat werden jedoch zu selten in den oeffentlichen Diskussionen benannt, historische Fallbeispiele sind zu sehr in Vergessenheit geraten und Expertinnen und Experten aus der Kulturwissenschaft kommen nur begrenzt zu Wort. Der Tagungsband pladiert fur eine Re-Evolution des Integrationsbegriffs und damit fur eine Vergegenwartigung des kulturwissenschaftlichen Know-hows zum Thema Integration. Wissenschaft scharft nicht nur den Blick fur gesellschaftliche Probleme, sondern wirkt beim Aufbau von sozialer und gesellschaftlicher Kompetenz mit. Sie kann auch Handlungswissen generieren, muss sich aber aktiv einbringen und ihre Berucksichtigung einfordern.
Ein Vierteljahrhundert nach der kulturwissenschaftlichen Wende versuchen die Autoren dieses Bandes, aus unterschiedlichen disziplinaren Blickwinkeln kritisch Bilanz zu ziehen und nuchtern Perspektiven zu entwickeln. Dabei werden die wichtigsten Auseinandersetzungen, die die Kulturwissenschaft(en) seit ihrer Entstehung begleiteten, aufgegriffen und auf ihre Relevanz fur die Zukunftsfahigkeit der Kulturwissenschaft(en) hin befragt. So werden einerseits Forderungen nach deutlicher Profilscharfung erhoben, andererseits aber auch ungenutzte Moeglichkeiten benannt, die in der didaktischen Reflexion und im Bruckenschlag zur kulturellen Praxis liegen. Eine erhoehte Bedeutung kommt dabei der Zusammenarbeit von Kulturwissenschaft(en) mit Institutionen der kulturellen Praxis zu, mit der beispielsweise die Interdependenz beider Bereiche innerhalb der fortschreitenden Digitalisierung berucksichtigt wird.
Der Autor untersucht die ubergeordnete Rolle, die der Erste Weltkrieg in der "kurzen" Geschichte Australiens spielt. Dieser Krieg und der in seiner Folge entstandene Anzac-Mythos besitzen seit der Landung australischer Truppen auf der Gallipoli-Halbinsel am 25. April 1915 eine herausgehobene Stellung im Geschichtsbewusstsein vieler Australierinnen und Australier. Das Buch zeigt auf, wie sich dies in der Geschichtskultur des Landes manifestiert hat. Der Autor analysiert den diachronen Wandel der Objektivationen des Geschichtsbewusstseins (beispielsweise Gedenktage, Denkmale oder Filme) und ermoeglicht so ein besseres Verstandnis der Geschichte und Kultur Australiens.
Im Mittelpunkt dieses Bandes steht die Frage nach den materiellen Bedingungen der Entstehung und UEbermittlung kulturwissenschaftlicher Praktiken und zentraler fachspezifischer Konzepte bzw. Denkstile vor dem Hintergrund der Buchkultur und deren UEbergang zur digitalen Epoche. In uberwiegend diachroner Perspektive werden Transfer und Bedeutungswandel von Kulturgutern und Narrationen in Zeit und Raum durch Analyse der Materialitat der jeweiligen Medienpraxis untersucht. Das zeitliche Spektrum umfasst dabei epochale Umbruche im gesamteuropaischen Umfeld um 1700, im deutschen Kontext der Sattelzeit sowie transnationale kulturelle Inszenierungspraktiken der Gegenwart, letztere mit einem Schwerpunkt auf der zeitgenoessischen Kultur Chinas.
Seit den 1990er Jahren hat sich das Augenmerk der Geschichtswissenschaft zunehmend auf die Auseinandersetzung mit bildlicher UEberlieferung gerichtet, eine Entwicklung, die ganz unmittelbar im Kontext des kulturwissenschaftlichen Iconic Turn zu sehen ist. Bilder werden seitdem grundsatzlich in die historische Forschung und Vermittlung einbezogen und weit uber ihre blosse Illustrations- und Anschauungsfunktion als genuine Quellen, als Medien der Erinnerungskultur sowie als geschichtskulturelle Objektivationen wahrgenommen. Es interessieren neben ihrer artifiziellen Eigenart sowohl der Produktions- als auch der Rezeptionsprozess, nach deren jeweiligen Kontexten nun dezidiert gefragt wird. Dieser Visual History tragen die Beitrage dieses Bandes Rechnung, indem sie nicht nur verschiedene Zugriffe aufweisen und hoechst unterschiedliche Inhalte thematisieren, sondern auch ein Spektrum unterschiedlicher Bildgattungen und Motive aufzeigen, die zu verschiedenen Zeiten in diversen Landern Konjunktur hatten.
Karl Filser gehoert zur ersten Generation von Geschichtsdidaktikern, von denen Reflexionen in engem Zusammenhang mit der fachwissenschaftlichen Forschung betrieben wurden. Diesem Selbstverstandnis tragt die Aufsatzsammlung Rechnung, indem sie Beitrage prasentiert, in denen folgende Themenfelder behandelt werden: Geschichte der Geschichtsdidaktik und des Geschichtsunterrichts, Didaktik der Geschichte, Geschichtskultur und Geschichtsunterricht, Landes-, Regional- und Lokalgeschichte im bayerischen Schwaben. Die Zusammenschau der Beitrage, die Karl Filser zwischen 1972 und 2013 zu diesen Themenfeldern verfasste, erweist sich als eine spannende Lekture, bei der das wissenschaftliche Profil des Autors zutage tritt, der Ordinarius fur Didaktik der Geschichte an der Universitat Augsburg war.
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