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In kaum einem Gebiet der Medizin diirfte sich der rasante
Fortschritt der Neuerkenntnisse der letzten J ahrzehnte deutIicher
widerspiegeln als in der Physiologie und Biochemie, die beide einen
wesentIichen Schliissel zum Verstehen krankhafter Vorgange bilden.
War schon bei der 1. Auflage des Buches fUr einen Autor die Grenze
der gedankIichen Beherrschung und damit der Darstellbarkeit des
ungemein angewachsenen Stof es erreicht, so galt dies um so mehr
fUr eine Neuauflage. Eine moderne Gestaltung, die dem derzeitigen
Wissensstand entspricht, IieB sich nur durch eine Aufteilung
verschiedener Gebiete auf eine Reihe von Autoren erreichen. Auf der
anderen Seite galt es jedoch zu verhindern, daB die EinheitIichkeit
der Darstellung durch die ungeheuere Vielseitigkeit des Stof
gebietes und die uniibersehbare Fiille der Detail erkenntnisse
gesprengt wurde. Durch die Mitarbeit von 17 ehemaIigen und
derzeitigen Schiilern, die auf den verschiedenen Gebieten eine
Reihe von Jahren gearbeitet haben bzw. als Experten ausgewiesen
sind, wurde dem derzeitigen Wissensstand Rechnung getragen. Auch
wurde es durch die groBe Bereitschaft der Mitarbeiter, sich auf die
Gesamtkonzeption des Buches ein zustellen und sich in der
Darstellung erhebIiche Beschrankungen aufzuerlegen, moglich, dem
Leser eine einheitIiche und gestraffte sowie iibersichtIiche
Darstellung des so vielschichtigen Gebietes in einem Band an die
Hand zu geben. Vordergriindig und wegweisend fiir die
pathophysiologische Darstellung sind deren Beziige zu den
jeweiligen Krankheitsbildern. Die Schwerpunkte sind insbesondere
auf jene Bereiche der inneren Medizin gelegt, die in den kIinischen
Lehrbiichern nicht entsprechend abgehandelt werden, deren Kenntnis
fUr das Verstehen krankhafter Funktionen jedoch unerliiBIich ist."
wurden 150-280 mg% genannt). Entsprechend lag auch der
Serumcholesterinwert mit 22 mg %, der Serumphosphorlipidwert mit 45
mg % und der Gesamtlipidwert mit 80 mg% extrem niedrig. Carotinoide
konnten uberhaupt nicht nachgewiesen werden, und der Vitamin
A-Gehalt war mindestens auf 1/ der Norm herabgesetzt. 5 Die Autoren
brachten ihre Beobachtung mit der Beschreibung von vier weiteren
Fallen von Acanthocytose und Hypocholesterinamie (37-60 mg%) in
Zusammenhang, bei welchen zwar auf A-ss-Lipoproteidamie nicht
untersucht worden war, die aber durch die grosse AEhnlichkeit der
Symptome als gleiche Krankheit imponierten. Bei allen vier Personen
war Konsanguinitat bei Eltern oder Grosseltern vorhanden. Von
groesster Bedeutung waren Verlaufsbeobach tungen uber mehrere
Jahre!, welche Schlusse auf die Entwicklung, also auch auf die
Folgen des ss-Lipoproteidmangels, erlaubten. Alle Kranken, auch der
von SALT beobachtete Fall, zeigten coeliakieahnliche Symptome:
Durchfallperioden, Fett stuhle und roentgenologisch weite
Dunndarmlumina. Die alteren Patienten litten an einer atypischen
Retinitis pigmentosa und an einer Ataxie vom Typ Friedreich 2. Bei
einem vom 13. bis 19. Lebensjahr beobachteten Knaben entwickelte
sich in 3 dieser Zeit die Retinitis, und es verstarkten sich die
neurologischen Symptome * Daraus ergab sich der naheliegende
Schluss, dass die Progredienz des Leidens ihre Ursache in einem
durch Transport- bzw. Vehikelinsuffizienz fortwirkenden spezifisch
lokalisierten Mangelzustand haben kann. Ob der Mangel an Blut
lipiden oder an in Lipiden geloesten Vitaminen und Wirkstoffen
(etwa Vitamin A oder Carotinoid) bedeutungsvoller ist, das kann
noch nicht naher bestimmt werden.
Nachdem bereits zwei Teile des Bandes uber die Roentgendiagnostik
des Herzens und der Gefasse (Bd. X/3 und X/4) erschienen sind,
liegt nunmehr - als vorletzter Teilban- auch Band X/l vor. In ihm
sind zunachst die verschiedenen roentgendiagnostischen
Untersuchungs- und speziellen Darstellungsmethoden beschrieben. Die
Nativuntersuchung, zweckmassigerweise erganzt durch eine
Kontrastmitteldar- stellung der Speiseroehre, ist auch heute im
Zeitalter der Angiographie noch die Grundlage jeder Herzdiagnostik.
Herzfernaufnahmen setzen zu ihrer Auswertung die Kenntnis der
normalen Herz- und Aortenmasse voraus. Zu den Methoden der
Nativdarstellung gehoert auch die Roentgenkymographie, nament- lich
die Flachen- und Elektrokymographie, deren diagnostische
Moeglichkeiten oft unter- schatzt werden. Gelegentlich kann auch
die SchichtdarsteUung diagnostisch wichtige Aufschlusse geben, vor
allem in Kombination mit einem Pneumomediastinum. Besondere
Bedeutung haben in den letzten 20 Jahren die
Herzkatheteruntersuchung sowie die verschiedenen Methoden der
Kontrastmitteldarstellung des Herzens und der grossen Gefasse,
namentlich fur die Diagnostik angeborener und erworbener Fehler.
Speziell der Kontrastmitteldarstellung musste ein verhaltnismassig
umfangreiches Kapitel gewid- met werden, weil darin die wichtigen
Fragen der Kontrastmittelvertraglichkeit usw. mit- besprochen
werden mussten. Ein weiterer Hauptclobschnitt behandelt
Herzfunktion und Hamodynamik unter physiologischen,
pathophysiologischen sowie roentgenologischen Aspekten. Dabei wird
besonders auf die Grenzen der radiologischen Aussagemoeglichkeiten
bei Umformungen des Herzens bzw. einzelner Herzabschnitte durch
Hypertrophie oder Dilatation eingegangen. In Zusammenhang damit
stehen spezielle Probleme des Sportherzens, die im letzten
Hauptabschnitt behandelt werden. Allen Autoren sei fur ihre grosse
Muhe, aber auch fur die Geduld, die sie bis zum Erscheinen dieses
Bandes aufgebracht haben, herzlich gedankt.
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer
Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfangen des Verlags
von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv
Quellen fur die historische wie auch die disziplingeschichtliche
Forschung zur Verfugung, die jeweils im historischen Kontext
betrachtet werden mussen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor
1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen
Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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