|
Showing 1 - 4 of
4 matches in All Departments
In jungster Zeit haben sich neue Begriffe und Ansatze in der
demokratisch-politischen Bildung in den Vordergrund geschoben. Dazu
gehoeren der BLK-Ansatz "Demokratie lernen & leben" und das
Foerderprogramm "Demokratisch Handeln", aber auch das Konzept des
"Demokratie-Lernens". Inzwischen hat eine eigene Disziplin
"Demokratiepadagogik" auf sich aufmerksam gemacht. Die
Kultusministerkonferenz wiederum hat den Begriff der
"Demokratiedidaktik" gepragt und zu einer Starkung der
"Demokratieerziehung" aufgerufen. Dieser Sammelband greift den neu
in die Diskussion gebrachten Begriff der Demokratiedidaktik auf und
setzt entsprechende Impulse fur eine erweiterte Politische Bildung.
Seit dem Jahre 2000 erleben Themen wie, Demokratie lemen und
leben,," De mokratie-Lemen," "Erziehung zur Demokratie" oder
"Demokratie-Piidagogik" in Deutschland eine neue Konjunktur. Auf
der intemationalen Ebene hat der Europarat im Jahre 1997 das
Projekt "Education for Democratic Citizenship" aufgelegt und seit
dem Jahre 2000 vielfaltige Beitriige zum Therna veroffentlicht. Das
Jahr 2005 wurde zur Verstiirkung der entsprechenden Bemiihungen zum
"European Year of Citizenship through Education" ausgerufen. Viele
Lander Europas haben im V orlauf und im Rahmen dieser
Europarats-Initiative verstarkte Anstrengungen untemommen, den
Ansatz von "Democratic Citizenship Educa tion" in den jeweiligen
Bildungssystemen fester zu verankem. Sogar in England, dem
Mutterland der Demokratie, ist im Jahre 2002 die Pflichtaufgabe
"Citizens hip Education" ab der Klasse 5 neu eingefiihrt worden.
Ahnliche Bestrebungen bestehen in anderen Regionen der Welt. Diese
neuen und gewiss auch erstaunlichen Entwicklungen haben die Sekti
on Politische Wissenschaft und Politische Bildung in der Deutschen
Vereinigung fUr Politische Wissenschaft veranlasst, am 5. November
2004 in Braunschweig eine Tagung zum Therna "Demokratie in
Fachwissenschaft, Piidagogik und Di daktik des politischen
Unterrichts" zu veranstalten, urn den verschiedenen de
mokratieorientierten Ansiitzen in Deutschland ein breiteres
fachliches Funda ment zu verschaffen. 1m Vorlauf zu dieser Tagung
wurden einschHigige Experten gebeten, ihre Sicht zur Bedeutung von
Demokratie und Erziehung darzulegen."
Wer heute iiber Arbeitslehre schreibt, sollte seine Motivation und
Legitimation offenlegen, dam it deutlich wird, welchen Sinn solche
Arbeit haben kann und wie sie selbst gesehen werden mochte. Der
Verfasser versteht sich in der Tradition der Politischen Wirt-
schaftslehre/Politischen konomie, wie sie von Gert von Eynern am
Otto-Suhr-Institut der Freien Universitlit begriindet wurde (vgl.
Eynern, 1972 und Eynern, 1973). Das Konzept der Politischen
Wirtschaftslehre enthielt den Versuch, den klassischen Zusammen-
hang von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik im Rahmen eines
sozialwissenschaftlichen Studiums lebendig zu erhalten bzw. wieder
lebendig zu Machen. Es ging darum, die politischen Voraussetzun-
gen und Folgen wirtschaftlicher Entscheidungen und die wirtschaft-
lichen Voraussetzungen und Folgen politischer Entscheidungen
herauszuarbeiten und bewuBt zu Machen. Es ging darum, die eng-
stirnigen Flichergrenzen in der Wissenschaft zu iiberwinden,
sozial- historisches Denken zu schulen, sozialstrukturelle Analyse
zu pflegen und die Probleme der gesellschaftlichen Zielsetzungen
nicht aus den Augen zu verlieren (vgl. Interdependenzen, 1967).
Kernstiick dieses Ansatzes war die Analyse von Interdependenzen
zwischen den im liberalistischen Sinn getrennt betrachteten
Kernbereichen der Gesellschaft: Wirtschaft und Politik. Einer der
Faktoren, warum sich der Verfasser im vorliegenden Buch der
Arbeitslehre zugewandt hat, ist die Tatsache, daB kaum in einem
anderen Fach dieser Interdependenzgedanke so zentral ist wie in der
Arbeitslehre.
I. Marxismus als Kritik Das Studium der marxistischen Politischen
OEkonomie erlebt z. Z. eine Renaissance. Nach der ersten
Marx-Rezeption 1 in den Jahren 1878 bis 1890 und des sich daraus
entwickelnden Kautskianismus ab 1891 und nach der zweiten-
ernsthafteren- Marx-Rezeption in den dreissiger Jahren dieses
Jahrhunderts zieht das Marxsche System heute wieder weite Teile der
studentischen und ausserstu- dentischen jungeren Generation an, so
dass man von einer dritten Phase der Marx-Rezeption sprechen kann.
Der Grund fur diese Renaissance des Marxismus lag u. a. darin, dass
in der bundesrepublikanischen Gesellschaft angesichtder sog. Ent-
ideologisierung der Parteien keine klar definierbaren oder einfach
schematisierbaren Grundaxiome fur gesellschaftliches Handeln mehr
propagiert wurden. Dieser Mangel fuhrte bei einem Grossteil der
lernwilligen und orientierungsbedurftigen Jugendlichen zu einer
politisch-axiomatischen Frustration, die zum Ruckgriff auf fruhere
Theorien gesellschaftspolitischer Praxis herausforderten. Die poli-
tische Sterilitat des gesellschaftlichen Lebens nach den Jahren der
CDU-Herrschaft und der pragmatisierende Drang zur Macht bei der
Sozialdemokratie liess - besonders nach dem Godesberger Pro-
grammparteitag der SPD - auch die immerhin noch vorhandenen
Restbestande an ideologischer Programmatik in den gesellschaft-
lichen Auseinandersetzungen unbedeutsam erscheinen. Die Grosse
Koalition bildete den Schlussstein einer Entwicklung, die die Hoff-
nungen auf die gesellschaftsverandernde Kraft der Sozialdemokra-
tie enttauschte. Daruber hinaus setzte eine kritischere und
unbefan- 2 genere Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit ein, die
sowohl den katholischen Konservativismus als auch den am
fruhkapitalisti- schen Eigentumsbegriff verhafteten Liberalismus
und auch den scheinbar im Pragmatismus versandeten demokratischen
Sozialis- mus nach dem Massstab der Vergangenheit diskreditierten.
|
You may like...
Loot
Nadine Gordimer
Paperback
(2)
R205
R168
Discovery Miles 1 680
Loot
Nadine Gordimer
Paperback
(2)
R205
R168
Discovery Miles 1 680
Southpaw
Jake Gyllenhaal, Forest Whitaker, …
DVD
R96
R23
Discovery Miles 230
Fast X
Vin Diesel
Blu-ray disc
R210
R158
Discovery Miles 1 580
|