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Die Analyse okonomischer Fragestellungen insbesondere wirtschaftspolitischer Probleme mit Hilfe eines geeigneten theoretischen Instrumentariums, die "angewandte Wirtschaftsforschung", wird in diesem Band behandelt. Ziel ist es dabei, die Vielseitigkeit der Forschungen Gottfried Bombachs in der Vielseitigkeit der Interessen seiner Schuler zu spiegeln. Die Leistungsfahigkeit der modernen Theorie wird dokumentiert, das Verstandnis okonomischer Zusammenhange und ihrer Anwendungen auf die Entwicklung wirtschaftspolitischer Strategien werden gefordert.
Gesamtdarstellungen der Verteilungstheorie geraten in der Regel - beab- sichtigt oder unbeabsichtigt - zu einer im Zweifel auch noch historisch geordneten Abhandlung verschiedener "Lehrmeinungen" einschlagiger wis- senschaftlicher Gewahrsleute. In den folgenden Ausfuhrungen wird ver- sucht, wenn moeglich die theoriegeschichtliche zugunsten einer problem- orientierten Sicht zu vermeiden. Die leitende Idee dabei war, dass die Erklarung der Verteilung von Einkommen und Vermoegen grundsatzlich kei- ner "besonderen" Theorie oder Theorien bedarf, vielmehr nur eine be- sondere Fragestellung definiert, die im Rahmen des gangigen mikro- und makrotheoretischen Rasonnements sinnvoll zu behandeln sein muss. Schliess- lich erklart ein keynesianisches Makromodell mit Beschaftigung, Sozial- produkt, Loehnen und Preisen zwangslaufig auch die funktionale Vertei- lung, die Theorie des allgemeinen Gleichgewichts - bei gegebener Erst- ausstattung, gegebener Technologie und gegebenen Praferenzen - mit den relativen Preisen, dem Einsatz der Faktoren und der Produktion zwangs- laufig auch die personelle Verteilung. Dabei ist naturlich nicht zu verkennen und mit diesen Bemerkungen bereits angedeutet, dass einer vereinheitlichenden theoretischen Analyse einige Schwierigkeiten ent- gegenstehen. Am offenkundigsten in diesem Zusammenhang ist - als spezi- elle Spielart sehr allgemeiner Mikro-Makro-Problematik - die bis heute ungeloeste Integration personeller und funktionaler Theorien. Jedem Bei- trag, der diese Kluft uberwinden hilft, sollte daher besondere Beachtung geschenkt werden. Der Intention einer problemorientierten Darstellung scheint die dem In- haltsverzeichnis zu entnehmende Gliederung des Stoffes auf den ersten Blick wenig zu entsprechen.
In der Einfiihrung zum ersten, im Jahre 1976 erschienen Band dieser Reihe konnten wir an zwei Jubilaen ankniipfen: 200 Jahre zuvor hatte Adam Smith mit "Der Wohlstand der Nationen" eines der einfluBreichsten Werke unserer Wissenschaft ver6ffentlicht, und vier Jahrzehnte waren seit dem Erscheinen der "Allgemeinen Theorie der Beschaftigung, des Zinses und des Geldes" vergangen. Wir muBten feststellen, daB es urn das zweite der Jubilaen relativ still blieb, obgleich damals der scharfste Konjunktureinbruch der Nach- kriegszeit nur knapp iiberwunden war und die Arbeitslosigkeit sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten langst die Millionenh6he erreicht hatte. Es schien, als habe Sir John Hicks (1974) Recht behalten, als er das dritte Quartal dieses Jahrhunderts als das "Zeitalter von Keynes" bezeichnete und die Vermutung durchblicken lieB, es werde mit diesem auch zu Ende gehen. Die im theoretischen Ansatz und den wirtschaftspolitischen Folgerungen weit iiber den urspriinglichen Monetarismus hinausgehende "neue" klassi- sche Makr06konomik befand sich im Vormarsch, weckte hohe Erwartungen, wenn sie auch heute ihren H6hepunkt langst wieder iiberschritten hat. Wie Produkte und gauze 1ndustriezweige einem Lebenszyklus folgen, so kann man, wie es scheint, auch Theorien in ein solches Schema einordnen. Dabei zeigt sich ein markanter Trend zur Verkiirzung der Lebensdauer. Wie steht es dabei urn die Lehre von Keynes, ihre Anpassungsfahigkeit an neue Konstellationen, die auch ein Genie wie Keynes, der einst viele und besonders die diisteren Ereignise richtig prognostiziert hatte, nicht vorausahnen konnte? Dies wird eine der Fragen sein, die dieser Band zu beantworten hat.
Macht man den Versuch, die in den dreiBiger Jahren dieses Jahrhunderts vor dem Hintergrund der WeItwirtschaftskrise mit aller nur erdenklichen Heftigkeit gefi. ihrte Auseinandersetzung zwischen Vertretern traditioneller und moderner Wirtschaftstheorie und -politik in Deutschland auf ihre Essenz zuri. ickzufi. ihren - eine Auseinandersetzung i. ibrigens, deren zwar nicht vollstandige, aber doch sehr weitreichende Obereinstimmung mit der seit den spaten sechziger Jahren andauernden und, angesichts der Rezession der siebziger Jahre, mit vermehrter Scharfe ausgetragenen Monetaristen-Fiskalisten-Kontro- verse sich dem Betrachter nachgerade aufdrangt -, so wird man feststellen, daB diese in einer v6llig gegensatzlichen Beurteilung des Zusammenhangs von Sparen und Investieren zu finden ist: Die moderne Theorie setzt an die Stelle des tradition ellen Spar-(Zins-)Inve- stitionsprozesses - "a dog called savings wagged his tail labelled investment" - den Investitions-(Einkommens-)Sparprozesses - "a dog called investment wagged his tail labelled savings"12. Urn so erstaunlicher muB es anmuten, daB auch in den Reihen jener Reformer oder "Revolutionare" der 6konomischen Theorie und Politik, unter denen doch, neben wenigen Vertretern der "national6konomischen Zunft", so viele eigenwillige Einzelgan- l4 ger und Amateure zu finden sind13, das Werk Johannsens soweit wie keine Beachtung oder Erwahnung gefunden hat -das Werk eines Mannes immerhin, der "zweifelsfrei einer der eindeutigsten Antizipatoren der wesentlichen Punkte der Keynesianischen Revolu- tion"IS gewesen ist.
G. Bombach 1m Vorwort zum gleichzeitig erscheinenden I. Band haben die Herausgeber das Konzept fiir das vier Bande umfassende Gesamtwerk entwickelt, mit dem Bemerken, daB die Trennungslinie zwischen den Banden III und IV, die im nachsten Jahr fertiggestellt werden sollen, noch nicht prazise gezogen ist. Dieser Band ist im wesentlichen der Dokumentation der Ereignisse wahrend der Weltwirtschaftskrise in Deutschland gewidmet. 1m Mittelpunkt stehen jene Plane und Empfehlungen, die damals entwickeit und diskutiert wurden, urn die Massenarbeitslosig- keit zu beseitigen. Mit der Wiedergabe ausgewahlter Dokumente soli ein Eindruck von der Harte der Auseinandersetzungen, von kiihnen, neuen Ideen auf der einen, yom sturen Festhalten an falschen Theorien auf der anderen Seite, vermittelt werden. Dabei sollen jene Politiker, Praktiker und Wissenschaftler gebiihrend zu Worte kommen, die sich damals fiir revolutionar erscheinende, neue Konzepte einsetzten, Plane bis in letzte Details ausarbeiteten, und die wahrend langer Zeit oft nur in FuBnoten erwahnt wurden. Erst mit der Intensivierung der wirtschaftshistorischen Forschung in jiingster Zeit, insbesondere aber mit der gegenwartigen Krise, die nach Parallelen zur Weltwirtschafts- krise fragen laBt, besinnt man sich auf die Wegbereiter von einst.
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