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Die Arbeit geht der grundsatzlichen Frage nach, in welchem
Verhaltnis Marchen und Recht zu einander stehen. Zwischen Marchen
und Recht, betrachtet als zwei eigenstandige Kulturphanomene, sind
auf vielfaltige Weise Beziehungen denkbar, zum Beispiel unter
rechtsgeschichtlichen, rechtsphilosophischen, rechtsethnologischen
und rechtsvolkskundlichen Aspekten. Die Arbeit pruft unter allen
wichtigen Aspekten, ob und inwiefern ein Zusammenhang besteht und
legt jeweils offen, welche methodischen Anforderungen zu beachten
sind. Insgesamt wird ein Bogen gespannt von ersten
rechtsgeschichtlich orientierten Ansatzen Jacob Grimms bis hin zur
modernen Satire und Parodie, die auf kunstlerischer Ebene Marchen
und modernes Gesetzesrecht konfrontiert.
Am Ende des 19. bzw. Beginn des 20. Jahrhunderts existierte im
deutschen Schutzgebiet Sudwestafrika (1884-1919) lediglich eine
staatliche Gouvernements-/Militarverwaltung, die auch kommunale
Belange zu regeln hatte. Die Arbeit beschaftigt sich mit der
politischen Beteiligung der weissen Siedler des ehemaligen
Sudwestafrikas und deren rechtlicher Ausgestaltung. Die einzelnen
Schritte hin zu einer "kolonialen Selbstverwaltung" werden
herausgearbeitet. Nachgegangen wird dabei der Frage, ob weisse
Siedler schon allein wegen ihrer Herkunft und ihrer Rolle als
"Wahrer europaischer Landnahme" auch Nutzniesser in rechtlicher
Hinsicht waren oder ob ihr rechtlicher Status mit demjenigen im
Deutschen Reich nicht vergleichbar war, weil beispielsweise die
Reichsverfassung und das BGB uberhaupt nicht oder nur teilweise in
den damaligen deutschen Schutzgebieten galten. Deutsche Siedler
hatten sich mit dem UEberwechseln nach Afrika scheinbar samtlicher
politischer Mitbestimmungsrechte, die sie im Mutterland besessen
hatten, entaussert. Mit Hilfe der Auswertung umfangreichen
Aktenmaterials in Deutschland und UEbersee sowie der Heranziehung
einschlagiger kolonialrechtlicher Bestimmungen (im Anhang
abgedruckt) wird der rechtlich-politische Emanzipationsprozess der
weissen Siedler gegenuber der eigenen Kolonialverwaltung
nachgezeichnet. Behandelt wird dabei das ursprunglich bestehende
Verwaltungs- und Rechtssystem bis hin zur gesetzlichen Einraumung
"kolonialer Selbstverwaltung". Die vor allem im Nationalarchiv von
Namibia festgehaltenen tatsachlichen Umsetzungsschwierigkeiten des
Kolonialrechts finden dabei breite Berucksichtigung.
Karl Neumeyer war ein hochangesehener und bedeutender
Rechtswissenschaftler auf den Gebieten der Rechtsgeschichte und des
Internationalen Rechts an der Universitat Munchen. Aufgrund seines
judischen Glaubens wurde er nach der Machtergreifung durch die
Nationalsozialisten aus dem Amt geworfen und schliesslich in den
Tod getrieben. Die Untersuchung zeichnet sein Leben und Wirken
nach, wobei ein Schwerpunkt auf der Zeit des Nationalsozialismus
und der Haltung der damaligen Verantwortlichen an der Universitat
Munchen liegt. Von seinen Werken werden neben seinen
rechtshistorischen Arbeiten insbesondere seine Schriften zum
Internationalen Verwaltungsrecht untersucht. Seine bahnbrechende
Forschung auf diesem Gebiet war seiner Zeit voraus und hat noch
heute starken Einfluss.
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