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Im Mittelpunkt der Publikation stehen die Analyse und
Interpretation ausgewahlter Kinderbucher zum Thema Behinderung. Der
Untersuchungsschwerpunkt liegt auf der Darstellung von
Geschwisterbeziehungen zwischen behinderten und nicht behinderten
Kindern. Von ubergeordnetem Interesse ist die Frage, inwiefern sich
die Behinderung eines Kindes auf seine nicht behinderten Schwestern
und/oder Bruder auswirkt und ob in diesem Zusammenhang "gangige"
geschlechtertypische Rollendivergenzen transparent werden. Die
Arbeit beginnt mit soziologischen UEberlegungen zu den
persoenlichen Problemen eines behinderten Kindes und seiner
Familie, bevor dann die Situation der nicht behinderten Geschwister
skizziert wird. Ein literaturhistorischer Abriss zeigt die
Entwicklung des Behindertenbildes in der Kinder- und
Jugendliteratur bis zur Gegenwart auf.
Kinder werden in ihrer Realitat fruh mit Aussenseitertum
konfrontiert. Kinderbucher uber Aussenseiter bieten ihnen die
Moeglichkeit, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen und
Ruckschlusse auf ihre Lebenswirklichkeit zu ziehen. Mit eben diesen
Buchern beschaftigt sich die Publikation. Sie beginnt mit einer
Abhandlung uber problemorientierte Kinderliteratur sowie einem
padagogisch-soziologischen UEberblick zu der Problematik. Auf
diesen Ausfuhrungen basierend, werden die Vielfalt und
Vielschichtigkeit der Darstellung der Problematik, Charakteristika
und Wirkungsaspekte problemorientierter Texte uber Randstandige
anhand von Rezensionen und Buchanalysen aufgezeigt. Der Schwerpunkt
liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit aktuellen Buchern,
dennoch werden auch Werke anderer Epochen kurz vorgestellt, um
einen Wandel der Darstellungsweisen und Intentionen der Autoren
aufzuzeigen.
Die eigene Positionierung im Streit, ob Literatur im
Deutschunterricht durch das Schreiben eigener Texte erschlossen
werden durfe oder sogar musse, gehoerte lange zu den
meistbeanspruchten Selbstvergewisserungsmechanismen der noch jungen
akademischen Deutschdidaktik. Wie die Adaption und Realisation des
produktiven Literaturunterrichts durch die Praxis tatsachlich
vonstatten ging, wurde dabei oft ausgeblendet. Im Fokus der Studie
stehen Adaption und wissenschaftliche Fundierung der Konzeption im
Spiegel von Lehrplanen und Lesebuchern der Grundschule, erganzt um
eine exemplarische Lehrerbefragung. Die Eroerterung der
Forschungsergebnisse, zwischen Jahrhunderte wahrender
Fachgeschichte und aktuellen Bildungsstandards, lasst jedoch auch
den Transfer auf andere Schulformen zu.
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