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"Kultur" und "Struktur" stehen in diesem Band als Chiffre fur zwei
grundlegende Stromungen der jungeren Organisationslehre. "Kultur"
steht fUr Konzepte und Phanomene wie - "Evolution". "Geschichte".,
yerhalten",; Nerte", "Deskription", "Empirie" u. a. m. Es sind das
zumeist nur qualitativ erfaBbare (nominal, allenfalls ordinal
meBbare) und darum schlecht operationalisierte "weiche" Begriffe
und Tatbe- stande. "Struktur" steht fur Konzepte und Phanomene wie
- "Konstruktion", "Planung", "Rationalitat", "Formalitat",
"Praskription", "Normativitat" u. a. m. Es sind das haufiger und
zumindest teilweise auch quan- tifizierbare (deshalb kardinal
meBbare) und besser operationalisierte "harte" Be- griffe und
Tatbestande. Beide Komplexe sind als Aspekte des Ganzen sozialer
Wirklichkeit vielfach aufeinan- der bezogen und stehen zusarnmen in
einem Strom umfassender Koevolution. Der groBe Bogen, der sich urn
beide Komplexe schlagt, markiert zugleich die Spann- weite der
Arbeiten Knut Bleichers. Das Lebenswerk des Jubilars ist den beiden
hier gewahlten Schlusseltermini so vielfaItig verbunden, daB sie
zugleich auch zur Kenn- zeichnung seiner Lebensarbeit dienen
konnen. Steht der Anfang seines Werkes im Zeichen der betrieblichen
"Struktur", so hat er sich in den letzten Jahren zunehmend der
betrieblichen "Kultur" zugewandt. Das Buch umfaBt in sieben
Abschnitten insgesamt 23 Beitrage. AIle Aufsatze fUgen sich dem
anskizzierten Rahmenthema der Festschrift und nehmen mehrfach -
expli- zite oder implizite - auf das Werk des Jubilars Bezug. Jeder
Beitrag ist ein GruB zum 60. Geburtstag des
Organisationswissenschaftslers und Universitatslehrers Knut
Bleicher.
1m Vorwort zur ersten Auflage, die den Titel "Organisation - Formen
und Modelle" trug, habe ich darauf hinge wiesen, daB diese Schrift
nicht in der Absicht verfaBt wurde, eine weitere Organisationslehre
vorzulegen. Mir ging es vielmehr darum, dem theore tisch wie dem
praktisch an Organisationsfragen Interessierten zu einem
wesentlichen Spezialgebiet organisatorischer Gestaltung Anregungen
zu vermitteln: der Frage nach den Ausgestaltungsmoglichkeiten von
Formen und Modellen der Organisation. Organi sationsformen bieten
Gestaltungsalternativen flir unmittelbare Kooperationseinheiten
(Abteilungen und Gruppen) an. Sie ordnen sich ein in Gesamtkonzepte
der organisatori schen Gestaltung, die selbst wiederum alternativ
gestaltet werden konnen, den Organisa tionsmodellen.
Organisationsformen und -modelle beziehen sich damit auf
unterschiedli che Ebenen organisatorischer Gestaltung: Wahrend
Organisationsmodelle das Gesamt muster der Systemdifferenzierung
und Systemintegration fiir eine Unternehmung (total) oder flir ihre
wesentlichen Subsysteme (partiell) angeben, regeln
Organisationsformen das Grundmuster der Verteilungs- und
Arbeitsbeziehungen in unmittelbar miteinander arbeitenden
Kooperationseinheiten. Beide bieten viemUtige, alternative
Moglichkeiten der Gestaltung mit besonderer Wirkung auf die
Ergebnisverantwortung der in diesen Sy stemen tlitigen
Fiihrungskrlifte, die vor dem Hintergrund des okonomischen, sozio
kulturellen, technischen und des diese durchdringenden
politisch-gesetzlichen Kontextes gesehen werden miissen. Der
Kontext der Unternehmung wird bei einer instrumentalen
Betrachtungsweise organisatorischer Gestaltung durch
unternehmungspolitische Ent scheidungen, die Strategien prligen, in
eine Unternehmungsentwicklung umgesetzt. For men und Modelle der
Organisation miissen sich an diese Strategien anpassen, ihre Reali
sierung unterstiitzen, urn durch eine arteigene
Organisationsentwicklung eine Unterneh mungsentwicklung zu
unterstlitzen."
Die Debatte um eine zweckmassige Ausgestaltung der Verfassung der
Fuhrung und Uber wachung von Aktiengesellschaften ist unter dem
Druck einer stark gestiegenen Komple xitat und Dynamik unserer
gesellschaftlichen und okonomischen Entwicklung internatio nal in
Bewegung geraten. Vielfliltige Kritik wird an den rechtlichen
Rahmenbedingun gen, aber auch an der Ausformung der Spitzenorgane
und ihrer Arbeitsweise geubt. Die 5. EG-Richtlinie, die die
Unternehmungsverfassung von Aktiengesellschaften innerhalb der
europaischen Gemeinschaft harmonisieren will, steht vor der Tur und
ist bislang eher in einem Kreis von Experten diskutiert worden.
Zwar ist der Rechtsrahmen des eigenen Landes weitgehend bekannt,
dies gilt jedoch schon in sehr abgeschwachter Form fur dessen
praktische Umsetzung und die Verande rung, die dieser im Laufe der
Jahre unter dem Einfluss des Umfeldwandels erlebt hat. Fur die
zunehmende Zahl international operierender Unternehmungen kommt die
Auseinan dersetzung mit teilweise recht unterschiedlichen
rechtlichen aber auch kulturell geprag ten andersartigen
Verhaltensweisen von Spitzenorganen anderer Lander hinzu. Diese
Uberlegungen haben die Verfasser veranIasst, in zwei breit
angelegten Forschungs projekten den rechtlichen Bedingungen und vor
allem der praktischen Gestaltung von Spitzenorganen anhand von drei
unterschiedlichen nationalen Grundmodellen nachzuge hen: Dem
bundesdeutschen zweistufigen Vorstands-/Aufsichtsratsmodell unter
dem Ein fluss der Mitbestimmung, dem einstufigen Boardmodell
US-amerikanischer Pragung und dem gleichfalls einstufigen
Verwaltungsratsmodell schweizerischer Provenienz, beide ohne
Mitbestimmung."
Es ist nicht die Absicht des Verfassers, mit diesem Buch einen
weiteren Versuch zu unter- nehmen, eine Organisationslehre
vorzulegen. Hier mochte er auf seine systematische Ge-
samtbehandlung in seinem Buch "Unternehmungsentwicklung und
organisatorische Ge- staltung" (Stuttgart-New York 1979) verweisen.
Sein Bemiihen ist vielmehr darauf ge- richtet, dem theoretisch wie
dem praktisch an Organisationsfragen Interessierten zu einem
wesentlichen Spezialgebiet organisatorischer Gestaltung zu
vermitteln: der Frage nach den Ausgestaltungsmoglichkeiten von
Formen und Modellen der Organisation. Organisations- formen bieten
Gestaltungsalternativen fUr unmittelbar Kooperationseinheiten
(Abteilun- gen und Gruppen) an. Sie ordnen sich eih in
Gesamtkonzepte der organisatorischen Ge- staltung, die selbst
wiederum alternativ gestaltet werden konnen, den
Organisationsmodel- len. Organisationsformen und -modelle beziehen
sich damit auf unterschiedliche Ebenen organisatorischer
Gestaltung: Wiihrend Organisationsmodelle das Gesamtmuster der Sy-
stemdifferenzierung und Systemintegration fUr eine Unternehmung
(total) oder fUr ihre wesentlichen Subsysteme (partiell) angeben,
regeln Organisationiformen das Grundmuster der Verteilungs-und
Arbeitsbeziehungen in unrnittelbar miteinander arbeitenden Koope-
rationseinheiten. Beide bieten vielfaltige, alternative
Moglichkeiten der Gestaltung mit be- sonderer Wirkung auf die
Ergebnisverantwortung der in diesen Systemen tatigen Fiihrungs-
krafte, die vor dem Hintergrund des okonomischen,
sozio-kulturellen, technischen und des diese durchdringenden
politisch-gesetzlichen Kontextes gesehen werden mlissen. Der
Kontext der Unternehmung wird bei einer instrumentalen
Betrachtungsweise organisato- rischer Gestaltung durch
unternehmungspolitische Entscheidungen, die Strategien pragen, in
eine Unternehmungsentwicklung umgesetzt. Formen und Modelle der
Organisation mlissen sich an diese Strategien anpassen, ihre
Realisierung unterstlitzen, urn durch eine arteigene
Organisationsentwicklung eine Unternehmungsentwicklung zu
unterstlitzen, die kontextorientiert erfolgt.
Probleme der Organisation und Fuhrung sozialer Einheiten haben sich
in den letzten Jahren standig in den Vordergrund geschoben. Dabei
wurden gleicher massen von Praxis und Theorie im Rahmen einer
grossen Anzahl von Wissen schaften umfangreiche Anstrengungen
unternommen. Betrachtet man die soziologisch-gesellschaftlichen,
politischen, okonomischen und technologischen Bedingungen, unter
denen soziale Einheiten rational ihre Aufgaben zu erful len haben,
so scheint die Vielfalt der Bemuhungen durchaus verstandlich: Die
AufgabensteIlung sozialer Systeme ist standig komplexer, ihre
Verande rungsgeschwindigkeit grosser geworden; der Mensch als
Trager der Aufgaben erfullung stellt zunehmend und weitgehend
veranderte Anforderungen an seine Mitarbeit im System; die
Sachmittel ermoglichen dem Menschen eine wachsende Entlastung von
bestimmten Aufgaben, beinhalten jedoch zugleich Probleme eigener
Art. Derart erschwerte Bedingungen werfen die Frage nach
Hilfsmitteln auf, die bei der Fuhrung sozialer Einheiten zur
Bewalti gung der Aufgaben zur Verfugung gestellt werden konnen oder
bereits zur Verfugung stehen. Von ihnen wird es letztlich abhangen,
ob und in welcher Form die sozialen Einheiten ihre Aufgaben auch in
der Zukunft werden er fullen konnen. Unter diesen Hilfsmitteln
nimmt die Gestaltung der Organi sation und der Fuhrung unter
systemtheoretischen Aspekten einen wesent lichen Platz ein. Die mit
dem vorliegenden Werk eingeleitete Schriftenreihe will dieser Frage
stellung nachgehen. Dabei werden Arbeiten, welche die
Organisations- und Fuhrungsprobleme der Unternehmung als eine
besondere, okonomisch-soziale Einheit zum Untersuchungsobjekt
erheben, im Mittelpunkt stehen."
Aus einem modernen Betrieb sind Konferenzen nicht mehr wegzudenken;
sei es, da Kommissionen gebildet werden, die sich zur Losung ihrer
Auf gaben der Konferenzmethode bedienen mussen, oder da informelle
Zu sammenkunfte von Mitarbeitern zur Erorterung gemeinsamer
Probleme stattfinden. Die wachsende Spezialisierung der Mitarbeiter
im Betrieb bringt ein standiges Verbreiten von Konferenzen mit
sich, da diese sich vor allem zur Zusammenfuhrung von Mitarbeitern,
die unterschiedliche Gesichts punkte zu vertreten haben, und zur
gemeinsamen Losung ihrer Probleme eignen. Es wird immer wieder vor
einem Einsatz von Konferenzen mit dem Hin weis auf den gro en
Zeitverbrauch dieser Methode gewarnt. Es ist eine Aufgabe dieses
Leitfadens zu zeigen, wie sich Konferenzen richtig im Betrieb
einsetzen lassen, um diese Gefahr zu vermeiden. Erfahrene Kon
ferenzleiter betonen, daf} richtig eingesetzte Konferenzen durch
die be wu te Anwendung der Technik der Konferenzleitung zu keiner
Zeitver geudung zu fuhren brauchen. Konferenzen konnen im Gegenteil
zu einer wesentlichen Arbeitsersparnis dadurch fuhren, daf}
umstandliche Berichte vermieden werden. Dies kann jedoch nur
sichergestellt werden, wenn der Leiter einer Gruppe die
Konferenztechnik beherrscht."
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