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Carl Clemen (1865-1940) nimmt in der Forschungsgeschichte der
Religionswissenschaft einen besonderen Platz ein. Er war der Erste,
der das Fach in Deutschland nicht an einer Theologischen, sondern
an einer Philosophischen Fakultat vertreten hat. Dieses Buch
zeichnet seinen Weg von der Theologie und der Beschaftigung mit den
Religionen in der Umwelt des fruhen Christentums zu einer
historisch-philologisch arbeitenden Religionswissenschaft nach. Vor
dem Hintergrund der internationalen Fachgeschichte stellt der Autor
seine Beitrage sowohl zur Erforschung einzelner Religionen als auch
zur Klarung systematischer Fragestellungen vor. Abschliessend
verfolgt er seine Tatigkeit nach der altersbedingten Emeritierung
im Jahr 1933, die ihn als einen konsequenten Gegner des
Nationalsozialismus ausweist.
In Sri Lanka galt uber Jahrhunderte das in buddhistischen Chroniken
festgelegte Verhaltnis zwischen Koenig und Moenchsorden. Mit dem
Wegfall des Koenigs im 19. Jh. wird die Verbindung von Buddhismus
und Politik neu verhandelt. Einfuhrend in die Diskussion zur
Konstruktion von Tradition illustriert die Autorin, wie vor dem
Hintergrund kolonialer Einflusse und postkolonialer Umbruche
vorkoloniale Ordnungen, wie etwa die Verbindung von Koenig -
Moenchsorden - Volk, neuen Aushandlungsprozessen unterliegen. Im
Fokus stehen religionspolitische Debatten, die seit der
Unabhangigkeit 1948 bis zu den Prasidentschaftswahlen 2015 zwischen
politisch aktiven Moenchen und den jeweiligen Regierungen oder
Prasidenten gefuhrt wurden. Die Autorin zeigt auf, wie Fragen nach
den Aufgabenbereichen und Verantwortungen des Staates gegenuber dem
Buddha Sasana sowie den Zustandigkeiten und Pflichten der Moenche
debattiert werden.
Dieses Buch untersucht den schwierigen Prozess, den der Buddhismus
in Indonesien bis zu seiner staatlichen Anerkennung als Religion
(Agama) durchlaufen hat. Dabei illustriert die Autorin die
Verknupfungen von Religions- und Minderheitenpolitik am
Anpassungsprozess des Buddhismus an den Rahmen einer theistisch
ausgerichteten Verfassung. Seine Positionierung in der religioesen
Landschaft Indonesiens erfolgte dabei vor dem Hintergrund
politischer Umwalzungen, einer geforderten Pancasila-Konformitat
und den Bedingungen des Religionsministeriums. Auch der Buddhismus
muss, wie alle Religionen in Indonesien, einen Gott vorweisen. Die
Protagonisten des Buddhismus haben innovativ auf diese Umstande
reagiert. So entwickelte sich aus einer religionspolitischen
Notwendigkeit eine facettenreiche Eigendynamik. Am Ende
konfliktbehafteter Aushandlungsprozesse steht nun die Frage, ob es
sich bei der "Agama Buddha (di) Indonesia" um den "Buddhismus in
Indonesien" oder um einen "Indonesischen Buddhismus" handelt.
English summary: The volume offers a diversity of facets of Jewry
between Mumbai and Manila. While some of its papers make references
to the important factor how politics and religions are often
intertwined, other papers are arranged along the lines of "area
studies" - from South Asia via Southeast Asia to China and the Far
East. Even if these articles at first glance concentrate on "local"
minority communities they always take into ac count that the Jewish
communities in Asia take part in interactions of religions which
can help to foster mutual understanding. The studies presented at
the conference refer to an extended approach always bringing Jewish
Studies into international links and "crossing borders" - thus
opening comparative perspectives to broaden our knowledge of Jewish
history. So we have to reconsider aspects of Jewish studies for the
future, which would include Asian and religious studies in a
qualitative, comparative, and interdisciplinary way and thus can
shift away from the Euro-American-centric point of view regarding
Jewish Studies.German description: Der Band bietet einen Einblick
in die Vielfalt des Judentums in Asien zwischen Mumbai und Manila.
Einige Beitrage behandeln Fragen der untrennbaren Verflechtungen
zwischen Politik und Judentum, andere scheinen auf den ersten Blick
primar Lokalstudien zu judischen Gemeinden in Sudasien, Sudostasien
und China zu sein. Aber es ist unverkennbar, dass auch solche
lokalen Gemeinden immer in ein Netzwerk des globalen Judentums
eingebettet sind, zugleich aber in Interaktion mit den
dominierenden Religionen in den jeweiligen asiatischen Landern
stehen und dadurch interkulturelle Kontakte und gegenseitiges
Verstandnis fordern. Dadurch bietet der Band neue Einsichten in die
Internationalitat des Judentums und zeigt die Notwendigkeit
grenzuberschreitender Fragestellungen, um die Kenntnis uber das
Judentum zu erweitern, indem der haufig auf Europa und Amerika
zentrierte Blick in der Erforschung des Judentums uberwunden wird.
Das "Handbuch Bahai" bietet eine Gesamtdarstellung dieser in der
Mitte des 19. Jahrhunderts im Iran entstandenen monotheistischen
Religion. Neben Entstehungsgeschichte der Religion und Lehrinhalten
sind auch die daraus resultierenden Praktiken zur Kultur- und
Gesellschaftsgestaltung ausfuhrlich dargestellt. Das Buch behandelt
Fragen der aktuellen Verbreitungsgeschichte, geht auf die
Verfolgungen der Religionsgemeinschaft in der Islamischen Republik
Iran ein, bespricht die wichtigsten Bahai-Statten in Israel, die im
Juli 2008 in die Liste von Denkmalern des Weltkulturerbes
aufgenommen wurden, und thematisiert das Verhaltnis der Bahai zu
anderen Religionen. Ein eigener Abschnitt widmet sich der
Entwicklung der Bahai-Gemeinden in Deutschland, Osterreich und der
Schweiz.
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