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Gegenstand dieser Arbeit sind die im Zeitraum zwischen 1245 und
1370 entstandenen europaischen Berichte uber das mongolisch
beherrschte Ostasien und die Funktion, die ihnen als
Augenzeugenberichte in der Diskursivierung der Fremde zukam.
Wahrend die ersten Berichte der Franziskanermonche Johannes de
Plano Carpini und Wilhelm von Rubruk noch ganz unter dem Eindruck
der mongolischen Bedrohung Europas standen, wandelte sich mit Marco
Polo das Bild der Mongolen nachhaltig und schuf damit Rauf fur die
positiv gefarbten Darstellungen des franziskanischen Missionars
Odorico da Pordenone und den fingierten Bericht des englischen
Ritters John Mandeville, der einen Wendepunkt in der narrativen
Aneignung des Fremden bezeichnet. Das Buch geht der Frage nach, in
welcher Weise die Kontaktsysteme der Diplomatie, des Handels und
der Mission Wissen uber das Fremde generierten, ob und wie sie es
schriftlich fixierten und welchen Beschreieungsmustern die
entstehenden Berichte folgten. In diesem Zusammenhang geht die
Untersuchung nicht von der gelaufigen Entgegensetzung von
"realistischen" gegenuber "traditionellen" Berichten aus, sondern
versucht durch die Verknupfung von Kontaktsystemen und
Beschreibungsmustern, in welcher Weise Erfahrung generiert und
verarbeitet wurde. Dabei wird deutlich, dass die Berichte nicht
durch den bis in die jungere Forschung immer wieder behaupteten
Widerspruch zwischen uberlieferten Topos und eigener Erfahrung
gekennzeichnet, sondern dass Topos und Erfahrung eng miteinander
verknupfte Formen der Wirklichkeitskonstitution sind, die
Beschreibung uberhaupt erst ermoglichen."
Schmahungen und Herabsetzungen scheinen derzeit allgegenwartig.
Doch sind Phanomene des Invektiven keinesfalls auf die Gegenwart be
grenzt. Es hat sie zu allen Zeiten und in allen Kulturen gegeben.
Sie koennen sich in spontanen Akten ebenso ent falten wie in
literarischen und bild lichen Gattungen. Medien vergroessern ihre
Reichweite und binden sie an etablierte kommunikative Muster.
Derartige Konventionen bilden den Rahmen, der das subjektive
Erleben von Schmahung und Herabsetzung steuert. In einundzwanzig
schlaglichtartigen Betrachtungen will der Essayband einen Eindruck
von den vielfaltigen Formen der Herabsetzung vermitteln - von der
antiken Schmahrede uber Flugschriften der Reformationszeit und den
Wahlplakaten der Weimarer Republik bis hin zu aktuellen Satiren und
Twittersturmen. Kunst und visuelle Gewalt Kunst als soziale Waffe
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