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Die in diesem Band versammelten Beitrage beschaftigen sich - aus
unterschiedlichen disziplinaren Perspektiven - mit dem Gegenstand
Kriminalitat sowie mit moglichen Reaktionen auf Kriminalitat,
insbesondere Jugendkriminalitat.Regelmassig wird nach einer Senkung
der Strafmundigkeitsgrenze und nach einer Erhohung des Strafmasses
gerufen. Das Spannungsfeld, das sich aus den Lebenslagen und
Lebenswunschen der jungen Menschen einerseits und dem
offentlich-politischen Diskurs andererseits fur das padagogische
Handelnder gibt, wird in diesem Band aus sozialpadagogischer,
soziologischer, psychologischer und kriminologischer Perspektive
unter der Pramisse analysiert, der padagogischen Praxis
differenzierteres Wissen bezuglich des Gegenstandes "Kriminalitat"
sowie der Lebensphase Jugend zur Verfugung zu stellen."
Ein Blick in die jugendpadagogische und sozialwissenschaftliche
Lite ratur dieses Jahrhunderts zeigt, dass es einen "bunten
Strauss" von Ge sellungsformen und Gleichaltrigenkulturen von
Jungen und Madchen ge geben hat und weiterhin gibt. Sie reichen von
engen Freundschaftsbezie hungen, uberschaubaren Cliquen und
Kulturen bis hin zu sogenannten "Gangs" oder breiten
Jugendbewegungen; deren Strukturen und Merkmale konnen als eher
formell oder informell charakterisiert werden. Die Ursachen fur die
historisch sich immer wieder neu herausbildenden Gruppierungs und
Gesellungsfonnen sind in den jeweiligen zeitbezogenen Lebens
verhaltnissen und Bedingungen des Aufwachsens begrundet und
motiviert. Sie entstehen in lebensweltlichen Zusammenhangen,
reflektieren die All tagserfahrungen von Jungen und Madchen und
geben in ihren vielfaltigen Formen deren Lebensgefuhl und
Befindlichkeiten einen spezifischen Aus druck. Von Bedeutung ist
deren vorubergehende oder auch langjahrige pra gende Kraft im
Prozess des Erwachsenwerdens, in der Entwicklung von Ge
schlechtsidentitat, in der Bewaltigung und Aneignung von Realitat.
In der neueren Literatur sind Gesellungsformen wiederholt als
stilbildende, krea tive Jugendkulturen, -bewegungen vorgestellt und
vor allem in ihrer selbstorganisierten Produktivitat gewurdigt
worden. Die derzeitigen gesell schaftlichen Beschleunigungen und
sich verandernden Lebensbedingungen haben den Prozessen des
Erwachsenwerdens-und dem Generationenver haltnis aber eine neue
kulturelle und geschlechtsspezifische Dynamik ver liehen. Dies hat
Folgen fur die Mentalitaten, fur alltagskulturelle Verhal
tensweisen und Lebensentwurfe von Jungen und Madchen wie auch fur
die Entwicklung von Gesellschaft und Kultur. Dieser Zusammenhang
ist bisher in seiner Bedeutung und Tragweite kaum reflektiert und
mit seinen Wir kungen begriffen worden."
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