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Herr Dr. Benham ist einer Anregung des Wahrungs-Instituts
nachgekommen und hat die vorliegende Arbeit fUr die deutsche
Ausgabe verfaBt; vor ihrem Erscheinen, das durch tlbersetzung und
technische Umstande verzogert wurde, ist die englische Aus gabe
("British Monetary Policy," London, King & Son) bereits
veroffentlicht worden. Das Urteil des deutschen Lesers wird wohl
der beste Ausdruck des Dankes sein, den wir dem Verfasser fur seine
Arbeit schulden. Auf Wunsch des Verfassers sei erwahnt, daB er sich
fur An regungen im Verlauf dieser Arbeit besonders Professor Ro b
bins (London) und Dr. D. H. Robertson (Cambridge) zu Dank ver
pflichtet fUhlt. Wir glauben, die Schrift der deutschen
Offentlichkeit uber geben zu sollen, um ihr aus der Feder eines
englischen Fachmannes, der die Probleme theoretisch wie aus der
Anscbauung beherrscbt, ein Bild uber Ursachen und bisherige Folgen
der englischen Geldentwertung 1931/32 zu vermitteln. Die Arbeit
wurde im Friihsommer abgeschlossen. Ein Nachtrag, den der Verfasser
liebenswiirdigerweise Mitte Dezember zur Verfugung gestellt hat,
zeigt, daB sich das Urteil der Schrift uber die englische Lage
durch die seitherige Entwicklung derselben nur bestatigen lieB. Die
deutsche "Obersetzung ist von den Assistenten des Wah
rungs-Instituts, Herren Dr. ErnstD6 blin und Dr. Kurt Michalski,
zum gr6Beren Teil von dem erstgenannten, in dankenswerter Weise
besorgt worden. Berlin, Dezember 1932. Melchior Palyi. 1*
Inhaltsverzeichnis."
Zu Beginn des Weltkrieges, d. h. beirn. AbschluB der wirtschafts
geschichtlichen Periode, die wir als eine "normale" zu empfinden
pflegen, hatte es den Anschein, als ob das Silber seine Rolle als
selbstandiges Wahrungsmetall bald ausgespielt haben wiirde. Nach
einer kurzen Bliite unmittelbar im AnschluB an den Welt krieg, die
wesentlich durch die damals in den meisten Landern herrschende
Papier-Inflation bedingt war, ist das Silber als Wahrungsmetall
wieder in den Hintergrund getreten. Allerdings tauschte man sich
insofern, als man mit dem baldigen Uber gang Chinas zu irgendeiner
Form der Goldwahrung rechnete; in Wirklichkeit muBten die Verarmung
des Chinesischen Reiches infolge von Biirgerkriegen und die Hemmung
der kapitalistischen Entwicklung des Landes ein Festhalten an den
primitiven Wah rungsverhaltnissen zur Folge haben. Dazu kam, daB in
Indien, trotz der Degradierung des Silbers yom frei auspragbaren
Wah rungsmetall zum effektiven Trager einer "gesperrten" Wahrung
und trotz seines teilweisen Ersatzes durch andere Zahlungs mittel,
dem Silber eine gewisse monetare Rolle, nam1ich als
"Wertaufbewahrungsmittel," verblieb, deren Bedeutung in guten
Zeiten naturgemaB unterschii. tzt wird. Diese beiden Tatsachen
allein diirften geniigen, um das wissenschaftliche und praktische
Interesse des Wahrungspolitikers dem Silber nicht ganz zu ent
ziehen. Neuerdings treten aber noch andere Momente hinzu. Vor allem
hat in Amerika, aber auch in England die von dortigen
Silberminen-Interessenten betriebene und wohl auch finanzierte
Agitation die bimetallistische Bewegung, die man bereits fiir be
graben halten konnte, wieder entfacht."
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