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Was ist "Norddeutsch" und wo spricht man es? Wird "Bayerisch"
tatsachlich nur in Bayern gesprochen? Dieses Buch zeigt erstmals
umfanglich und anhand einer umfassenden Auswertung von Daten aus
dem DFG-Forschungsprojekt "Wahrnehmungsdialektologie", wie
linguistische Laien das deutsche Sprachgebiet in seiner
Heterogenitat wahrnehmen. Dafur werden methodisch neue Wege
beschritten, indem die Resultate einer bislang nur punktuell
eingesetzten Methode kartographisch in den Raum projiziert werden.
Die Ergebnisse decken schliesslich auf, welche Sprechweisen sich
als besonders prominent erweisen und wo diese dem
Alltagsverstandnis linguistischer Laien nach verortet werden.
Sprachen stehen und standen mit anderen Sprachen in Kontakt. Sie
ubernehmen Woerter, syntaktische Strukturen, Textmuster,
kommunikative Praktiken und Handlungsmuster aus anderen Sprachen.
So sind naturliche Sprachen immer auch Mischsprachen. Damit stellt
sich die Frage, ab wann es sinnvoll ist, von einer Mischsprache zu
sprechen. Zu unterscheiden ist zwischen UEbernahmen, die so
einschneidend sind, dass sie die sprachsystematischen Grundlagen
der Nehmersprachen verandern, und UEbernahmen, die eher
Erweiterungen und Erganzungen der aufnehmenden Systeme darstellen.
Daruber hinaus ist die Perspektive der Nehmersprachen um die der
Gebersprachen zu erweitern. Der Sammelband thematisiert
Sprachmischungsphanomene aus unterschiedlichen Perspektiven und am
Beispiel diverser Sprachen.
Der Band prasentiert in zwoelf Beitragen Ansatze, Methoden und
Ergebnisse zur Erforschung der Geschichte der gesprochenen Sprache
in unterschiedlichen Philologien. Diese zeigen einerseits die
methodischen Schwierigkeiten der Untersuchung historischen
Sprechens auf, andererseits stellen sie empirische Analysen
ausgewahlter Aspekte des gesprochenen Wortes aus verschiedensten
Sprachraumen vor. Die Einzelanalysen behandeln die Erforschung des
Sprechens uber einen Zeitraum von uber 2000 Jahren, vom mundlichen
Lateinischen uber das gesprochene Altspanische und
Altniederdeutsche bis hin zu Aufzeichnungen direkter Rede in
Protokollen des Altenglischen oder in mundlicher Diktion
geschriebener Texte des Friesischen.
Fur viele Sprachwissenschaftler ebenso wie fur Sprachbenutzer ist
Nicht-Verstehen eine unabsichtlich entstehende Randerscheinung in
der Kommunikation, die es zu vermeiden gilt. Die Beitrage in diesem
Band rucken das negative Image des Nicht-Verstehens ein wenig
zurecht. Sie analysieren und kategorisieren die Formen des
Nicht-Verstehens aus unterschiedlichen ingenieurs- wie
geisteswissenschaftlichen Blickwinkeln heraus fur verschiedene
Sprachen und Medien. Nicht-Verstehen ist - mal mehr, mal weniger
ausgepragt - in geschriebener wie gesprochener Sprache
allgegenwartig und wird von Sprachbenutzern auch gezielt
instrumentalisiert. Zudem werden einige Formen des Nicht-Verstehens
uberschatzt - oder durch die Forschung selbst erst geschaffen, die
das (Nicht-)Verstehen noch nicht verstanden hat.
Wie haben fruhere Linguistinnen und Linguisten die Entwicklung der
Linguistik beeinflusst? Welche Bedeutung haben ihre Werke fur die
heutige linguistische Forschung? Die in diesem Band versammelten
Beitrage gehen diesen Fragen nach mit einer Analyse des Wirkens von
acht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, deren Arbeiten als
wegweisend fur die heutige Linguistik gelten koennen. Die Werke der
hier behandelten Personen erstrecken sich uber einen Zeitraum vom
18. Jahrhundert bis in die Gegenwart und vertreten die
Fachrichtungen Allgemeine Sprachwissenschaft, Phonetik, Anglistik,
Germanistik, Romanistik und Slavistik. Die Themen umfassen u.a.
Grammatiktheorie, Sprachgeschichte und Soziolinguistik und
schliessen einen UEberblick uber die Entwicklung der Linguistik in
Grossbritannien ein.
Early 19th century synchronic grammar was of cardinal significance
for the development of traditional syntax. In the work done by
scholars associated with the Frankfurtischer Gelehrtenverein fA1/4r
deutsche Sprache (Frankfurt Society for Scholarly Research into the
German Language) a first attempt was undertaken to provide a
systematic description of the content side of syntactic structures.
The present volume examines the book "Syntax of the German
Language" (1830/32) by Simon Heinrich Adolf Herling, alongside K.F.
Becker one of the most important exponents of synchronic grammar in
the first half of the 19th century. With specific reference to
Herling's categories for the simple sentence, the study provides a
systematic description of Herling's logical semantic classification
of syntactic structures and discusses it critically against the
background of contemporary linguistics and more recent work done on
the problems of categorization.
Die Prinzipien des schreibsprachlichen Wandels stehen im
Mittelpunkt dieser empirischen Untersuchung, in der nach einem
neuartigen variationsanalytischen Verfahren zehn subsequente
Schreibsysteme zwischen 1350 und 1650 kontrastiert werden. Dabei
zeigt sich, dass der Wandel nicht als lineares Entwicklungsprinzip
zu interpretieren ist, sondern als "diachronische Variation" im
Sinne einer soziopragmatischen Stilgeschichte.
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