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Uber die Psychotherapie als Instrument der Macht wird nur wenig
gesprochen. Der Band "Macht und Abhangigkeit" beschreibt sowohl die
lustvolle, positive als auch die gefahrdende Seite der
Machtausubung. Er zeigt, wie Lust und Erotik als machtvolle
gestaltende Elemente im therapeutischen und institutionellen
Bereich dem Machtmissbrauch ihre positive Kraft entgegensetzen
konnen.
"Macht und Abhangigkeit" waren ein Leitthema der 49. Lindauer
Psychotherapiewochen. Die Beitrage sind in diesem 10. Band der
"Lindauer Texte" veroffentlicht, der zusatzlich eine Begleit-CD-ROM
mit den Lindauer Beitragen von 1990 bis 1999 enthalt."
Der 9. Band der Lindauer Texte enthiilt die Beitrage zu den beiden
Leitthemen der 48. Lindauer Psychotherapiewochen: Symptom und
Personlichkeit im Kontext und Ressourcen. 1m dritten Teil des
Bandes befinden sich die Beitrage aus der Vorlesungsreihe Aspekte
der Wirklichkeit zu Ehren von Herrn Prof. Dr. med. H. Stolze
anlaBlich seines 80. Geburtstags. Helmuth Stolze hat mit seiner
herausragenden Personlichkeit als Psycho therapeut und
Wissenschaftler die Lindauer Psychotherapiewochen in den Jahren
1959 bis 1975 geleitet und in dieser Zeit die Entwicklung und das
Profil dieser groBten jahrlich wiederkehrenden
psychotherapeutischen Fort- und Weiter bildungsveranstaltung
gepragt. Das erste Leitthema beschaftigt sich mit dem Symptom in
seinen verschiedenen Bedeutungen und Kontexten. Es wird auf die
Psychobiologie von Kontext und Bedeutung bei der Bildung von
Symptomen Bezug genommen sowie auf subjektive
Beziehungswirklichkeiten im Sinne einer kreativen Schopfung. Es
wird auch zu einer verstarkten Berticksichtigung des Kontextes bei
der Symptom bildung und therapeutischen Behandlungsmoglichkeiten
hingeftihrt. Dartiber hinaus wird die wissenschaftliche
Operationalisierung dieses Konstrukts anhand der
Symptom-Kontext-Methode vorgestellt. Die Symptome sind in die
Person lichkeit eines Individuums eingebettet und deshalb nur auf
diesem Hintergrund zu verstehen. Personlichkeitsst6rung als
pathologische Abweichung wird aus entwicklungs-,
sozialpsychologischer und klinischer Sichtweise beleuchtet."
Der 7. Band der Lindauer Texte enthalt in Teil I die Vortrage des
Leitthemas der zweiten Woche der Lindauer Psychotherapiewochen
"Sexualitat zwischen Phantasie und Realitat". Ausgehend von
ethnologischen und psychobiologischen Dimensionen der Sexualitat
werden die Fragen der geschlechtlichen Identitat und der Sexualitat
in der Mehrgenerationenperspektive bearbeitet. Speziell
therapeutische Ansatze und klinische Probleme bis hin zum sexuellen
Missbrauch wie auch verschiedene Spielarten des Sexualitat im
Spannungsfeld zwischen Intimitat und Offentlichkeit runden das
Spektrum der in diesem Band dargestellten Themen ab. Teil 2 besteht
aus dem Bericht uber Qualitatssicherung in der
psychotherapeutischen Weiterbildung der Forschungsstelle fur
Psychotherapie, Stuttgart.
Der sechste Band der "Lindauer Texte" setzt die Tradition fort, die
Leitthemen der Lindauer Psychotherapiewochen (LPW) zu
veroffentlichen. Teil 1 zum Thema "Spiel und Zusammenspiel in der
Psychotherapie" reflektiert uber die therapeutische Allianz als
wesentliches Element einer erfolgreichen
Therapeut-Patient-Beziehung. Teil 2 befasst sich mit "Erinnern und
Entwerfen im psychotherapeutischen Handeln." Dabei geht es um
erinnerte Biographien, Narrative und die Erzahlung als
Rekonstruktion der subjektiven Wirklichkeit des Patienten und die
Konstruktion im theraeutischen Prozess. Teil 3 fuhrt in die
verschiedenen Achsen der "Operationalisierten Psychodynamischen
Diagnostik" ein."
Mit dem vierten Band der Lindauer Texte werden allen Teilnehmern
und Interessenten an den Lindauer Psychotherapiewochen 1993 die
Beitrage zu den Leitthemen auszugsweise in Buchform angeboten.
Dieser Band enthalt in Teil I Referate zu "Neuen Lebenformen und
Psychotherapie"; hier geht es um Probleme im zwischenmenschlichen
Bereich wie z.B. Frauenfreundschaften und gleichgeschlechtliche
Liebe. In Teil II "Zeitkrankheiten" beschaftigen sich die
Referenten mit Gesundheit und Lebensstil, Aids, Sucht,
Hyperflexibilitat und der Frage nach Regulation der psychischen und
sozialen Okologie. Der Beitrag im dritten Teil des Bandes
"Leiborientiertes Arbeiten in der Balintgruppe" des langjahrigen
Leiters der LPW Helmuth Stolze steht fur das sehr personliche
Engagement des Autors.
Mit dem vorliegenden dritten Band der "Lindauer Texte" werden
wieder allen Teilnehmern der 42. Lindauer Psychotherapiewochen und
denen, die die Vortrage nicht selbst horen konnten, die Beitrage zu
den Leitthemen auszugsweise angeboten. Dieser Band enthalt
insgesamt 16 Referate zum Leitthema "Beziehungen im Fokus." In den
Referaten geht es um die vielfaltigen Facetten von Beziehungsformen
in unterschiedlichen psychotherapeutischen Verfahren (z.B.
Psychoanalyse, Analytische Psychologie), in Paar- und
Familienkonstellationen sowie in sozialen und gesellschaftlichen
Institutionen. "Wir und die Umwelt," ein Exkurs in die "ozeanische
Beziehung," ruft uns unsere okologische Blindheit und damit die
Frage nach der Verantwortung fur die Natur ins Gedachtnis. - Ein
Beitrag zur Selbst- und Fremdwahrnehmung im diagnostischen
Beziehungsprozess beleuchtet das Leitthema aus sehr personlicher
Sicht. Der Band informiert zudem uber die personliche und
berufliche Entwicklung von Psychotherapeuten im Rahmen einer
empirischen Studie und macht den Therapeuten zum Gegenstand der
Forschung. Tagebuchausschnitte von Musiktherapeuten eroffnen uns
die erlebten Erfahrungen in musischen Therapiegruppen in Lindau.
Klinische Beitrage zum Selbsterleben Schizophrener und den
Entstehungsbedingungen von Borderline-Risiken bei Kindern erganzen
den 3. Band."
In dem vorliegenden zweiten Band der Lindauer Texte zur
psychotherapeutischen Fort- und Weiterbildung werden 19 Referate
der beiden Leitthemen der 4l. Lindauer Psychotherapiewochen und ein
erster Bericht tiber ein Projekt zur empiri schen
Weiterbildungsforschung in Lindau einem groBeren Leserkreis
vorgestellt. Mit den Texten zum Leitthema "Liebe und
Psychotherapie" solI zu einer mog lichst offenen Auseinandersetzung
mit den vielfaItigen Aspekten der Liebe, wie sie sich uns in der
psychotherapeutischen Situation darstellen, angeregt werden. Die
Formen zwischenmenschlicher Beziehungen und die Spielarten der
Liebesbeziehungen gehOren zu zentralen Bereichen der
psychotherapeutischen Erkundungen und Erfahrungen. Die allgemeinen
Problemkreise von Liebe in Partnerschaft und Familie, Liebe und
Sex, Liebe und HaG wurden in den Vortragen durch spezifische
psychoanalytische Themen wie Selbstliebe, Objektliebe,
Ubertragungsliebe, erotisierende Ubertragung, Scham und Perversion
und die ent sprechenden theoretischen Konzepte vertieft und durch
das Betrachten von ge schlechtstypischen Ubertragungs- und
Gegentibertragungsphanomenen und der Semantik der Geschlechter
erweitert. Nicht zuletzt geht es in den Texten auch urn
behandlungstechnische Fragen zur Abstinenz in der Psychotherapie
oder urn die Moglichkeiten einer liebevollen Begegnung in Abstand
und Nahe und schlieBlich urn die Liebe zur eigenen Profession. Mit
den Texten zum Leitthema "Der Korper in der Psychotherapie" wird
eine Entwicklung angesprochen, die in Lindau schon seit Beginn der
50er Jahre konti nuierlich verfolgt wurde und die auf den
vieWiltigen positiven Erfahrungen korper orientierter
psychotherapeutischer Behandlungsansatze basiert."
Wnhrend der Lindauer Psychotherapiewochen werden Jahr ffir Jahr
aktuelle Themen der Psychotherapie aufgegriffen und in Vortrligen,
Vorlesungen und Seminaren in tensiv bearbeitet. Das Interesse an
lesenswerten Beitrligen zur psychotherapeuti schen Fort- und
Weiterbildung nimmt iiber den Teilnehmerkreis der Lindauer Psy
chotherapiewochen hinaus weiter zu. Auch wenn nach wie vor viele
der Vortrlige zu den aktuellen psychotherapeutischen Themen in der
Zeitschrift "Praxis der Psy chotherapie und Psychosomatik"
veroffentlicht werden, erscheint uns eine Zu sammenfassung der
wesentlichen Referate in Buchform lohnenswert. Wir kniipfen auf
diese Weise auch an eine friihere Tradition an, denn die Vortrlige
der ersten Psychotherapiewochen sind seinerzeit bereits als
Kongre8blinde erschienen. In Zusammenarbeit mit dem Springer-Verlag
haben wir uns daher entschlos sen, einen Teil des Vortragsprogramms
alsLindauer Texte herauszugeben, und wir danken Herro Prof.
Graf-Baumann und Herro Dr. ThiekOtter, daB sie unsere Be miihungen,
die Basis ffir eine fundierte psychotherapeutische Fort-und
Weiterbil dung zu erweitern, so freundlich unterstiitzt haben. Von
den Leitthemen der 40. Psychotherapiewochen "Wandel in der
Psychothe rapie" und "Abhlingigkeit" sind in diesem ersten Band der
Lindauer Texte 17 Arbeiten zu diesen Themen aufgenommen worden, die
z.T. iiberarbeitet wurden. Die Autoren behandeln nicht nur die
relevanten klinischen und theoretischen Fragen, sondem es werden
von ihnen auch Perspektiven und Visionen eroffnet, philosophische
Aussagen reflektiert und historische Oberblicke dargestellt. Das
Thema der ersten Woche "Psychotherapie im Wandel" beleuchtet
grundle gende Gesichtspunkte zur Entwicklung der Psychotherapie und
weist auf Wende punkte hin, die auch ffir die Geschichte der
psychotherapeutischen Fort- und Wei terbildung in Lindau
charakteristisch sind."
Das Buch behandelt die Fragen menschlicher Aggression und
Destruktion aus dem Gesichtswinkel der Psychotherapie und
Psychoanalyse. Massgebende Autoren, die bei den 39. Lindauer
Psychotherapie Wochen Hauptvortrage gehalten haben, kommen in
diesem Buch zu Wort und geben so einen Einblick in ein sehr
komplexes Gebiet menschlichen Erlebens und Verhaltens, der in
dieser Zusammenstellung nur selten zu finden ist. Das Besondere des
Buches besteht darin, dass der weitgespannte Rahmen von den
traumatischen Erlebnissen der Uberlebenden des Holocaust uber
Gewalttaten in der Familie und klinische Phanomene der
Aggressionsverarbeitung durch Selbstbeschadigung bis hin zur
theoretischen und psychoanalytischen Aufarbeitung der Hintergrunde
reicht. Ziel des Buches ist es, nicht nur Psychotherapeuten einen
guten Uberblick zu vermitteln, sondern auch Anregung fur die
Bearbeitung dieser Themen im medizinischen und psychologischen
Hochschuluntericht zu geben. Da die Autoren unterschiedliche
Standpunkte vertreten und das Thema von theoretischen,
historischen, forensischen, klinischen und therapeutischen
Gesichtspunkten her betrachten, wird in dieser konzentrierten
Kurzform eine aktuelle und spannende Information zu den Problemen
von Aggression und Destruktion in zwischenmenschlichen Beziehungen
angeboten.
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