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Mit dem Subjekt wird eine logisch nicht hintergehbare Entitat benannt, die sich aus den Pramissen des Radikalen Konstruktivismus ableiten lasst. Damit ist jedoch wenig gesagt, weil ein reines Subjekt nicht mehr ist als ein Subjekt. Mit dem Fokus auf die Wissenschaft soll es daher auf die Gesellschaft bezogen werden. Die zentrale Frage ist dann, wie lasst sich eine Wissenschaft vor dem Hintergrund eines radikalen Subjektbegriffes konzipieren. Eingebettet sind diese UEberlegungen in das Projekt einer Kritischen Theorie der Gesellschaft.
Mit dem Begriff des Subjekts soll ein logisch nicht hintergehbares Erkenntnissubjekt bezeichnet werden. Der Sinn dieses Unternehmens liegt darin, ein Emanzipationspotential fur eine Kritische Gesellschaftstheorie auszuweisen. Dazu muss freilich gezeigt werden koennen, dass das Subjekt mehr ist als reine Theorie. Es muss uber einen Gesellschaftsbezug verfugen koennen. "Die Politik des Subjekts" versucht diesen Bezug auszuweisen und gleichzeitig auszuloten, welche normativen Grundlagen eine Theorie des Politischen fur eine Kritische Theorie anbieten kann.
Der Begriff des Subjekts meint im Kern das Erkenntnissubjekt. Damit wird vornehmlich auf eine kognitive Dimension verwiesen, die sich mit Termini wie Vernunft oder Rationalitat konnotieren lasst. Mit dem Blick auf die AEsthetik lasst sich dies durch Formen der Sinnlichkeit und der Kreativitat erganzen. Die "AEsthetik des Subjekts" zielt dabei auf eine allgemeine Subjekttheorie, die als Kritische Theorie angelegt sein soll. In diesem Kontext wird die asthetische Erfahrung zu einem Baustein der Emanzipation.
Das zentrale Thema des vorliegenden Buches ist die Subjektphilosophie. Angelegt ist das Buch dabei sowohl historisch als auch systematisch. Es behandelt einerseits die Subjektphilosophie seit der klassischen Aufklarung. Andererseits werden die zu diesem Zweck zugrunde gelegten philosophischen Erkenntnistheorien mit soziologischen Gesellschaftstheorien konfrontiert. Dabei zeigt sich ein Spannungsverhaltnis im Denken uber das Subjekt, das mit den Polen aktives und passives Subjekt umrissen wird. Um den Blick auf das Subjekt zu erganzen, werden zudem moegliche praktische Bezuge des Subjekts mittels eines Streifzuges durch die politische Philosophie, die Moralphilosophie und die Wirtschaftstheorie (wiederum seit der Aufklarung) ausgelotet. Wie im Untertitel angedeutet, geht es dabei letztlich immer um die Frage der Emanzipation, die, so eine Hauptthese, argumentationslogisch mit einem starken - mithin: cartesianisch-kantischem - Subjektbegriff verbunden ist. Da mit der Erkenntnistheorie, der Gesellschaftstheorie, der politischen Philosophie, der Moralphilosophie und der Wirtschaftstheorie ein bereits Spektrum wissenschaftlich-philosophischer Themenfelder behandelt wird, eignet sich das Buch auch als UEberblicks- bzw. Studienbuch.
Dieser Sammelband hat einerseits das Ziel, normative Verwicklungen
auch in den sozialwissenschaftlichen Ansatzen aufzuspuren, die
starker auf die Idee einer wertfreien Wissenschaft verpflichtet
sind. Andererseits werden Ansatze, die explizit
herrschaftskritische Positionen vertreten, auf die Plausibilitat
ihrer normativen Setzungen hin uberpruft.
Erkenntnis- und Sozialisationstheorie stehen bisher unverbunden nebeneinander. Das Buch leistet einen Beitrag zur UEberwindung der Differenz dieser grundlegend zusammengehoerenden Bereiche und zeigt ein Modell fur die weitere Sozialisationsforschung auf.
Der kommunikative Vernunftbegriff von Jurgen Habermas ist mit spezifischen sozio-okonomischen Problemen behaftet, die eine gesellschaftstheoretische Flankierung notwendig machen."
Magisterarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: sehr gut, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Institut fur Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Als der Schriftsteller Thomas Mann im Jahre 1930 in seiner Deutschen Ansprache" vor dem aufkommenden Faschismus warnte, untertitelte er seine Rede als Appell an die Vernunft."1 Seine Warnung wurde uberhort und wer heute noch von Vernunft oder Rationalitat spricht, macht sich zunehmend des Anachronismus verdachtig. Die historische Entwicklung seit der Franzosischen Revolution, die als Beginn der Wirkungsgeschichte der Aufklarung gelten kann, lasst Zweifel aufkommen an der Idee einer mit sich selbst versohnten Gesellschaft, die immer wieder zur Legitimation fur Barbarei mutierte. Die Geisteswissenschaften, die einst die Vernunft ausweisen wollten, haben seitdem den Niedergang der Aufklarung im Zuge der degenerierten Ausartungen, von der Schreckensherrschaft Robespierres uber die sowjetischen Schauprozesse bis hin zu Auschwitz, reflektiert. Hegel konnte zwar vor dem Hintergrund der Sturm und Drang" Zeit noch ausrufen: Was vernunftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernunftig."2 Auf der anderen Seite rechnete er aber bereits der neuen Zeit ihre Defizite in Form der Positivierung vor.3 Gegen die von ihm kritisierten Tendenzen bot er seinen dialektisch vermittelten Vernunftbegriff auf, der, vor dem Hintergrund der Vernunftphilosophie, noch als totalitarer auftreten durfte. Die bereits von Kant vorgenommene Zersplitterung des Vernunftkosmos, wird bei Hegel noch einmal revidiert und findet im sich selbst setzenden Weltgeist einen letzten Hohepunkt. Karl Marx griff diese Losung zwar auf, radikalisierte sie jedoch durch ihre Assimilation an eine materialistische Theorie der Gesellschaft. Er schrieb bereits im Zeitalter der industriellen Revolution, der damit einhergehenden Pauperisierung und verlangte nach einer Veranderung, die nicht i
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