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Mit dem Aufkommen der ersten deutschsprachigen Hebammenordnungen ab
der Mitte des 15. Jahrhunderts kam es zu Kompetenzverschiebungen
innerhalb der Geburtshilfe und zur Kontrolle von Hebammen durch
Stadtrate und AErzte. Gleichzeitig erschienen die ersten gedruckten
deutschsprachigen Hebammenlehrbucher, die von mannlichen Autoren
explizit an Frauen und Geburtshelferinnen adressiert wurden. 'Der
Swangern Frauwen vnd hebam(m)en Rosegarten' (1513) von Eucharius
Roesslin beantwortet Fragen zur Praxistauglichkeit der Lehrbucher
und zeigt die Rolle mannlicher Mediziner und Praktiker innerhalb
der Geburtshilfe auf. Diese Forschungsarbeit beleuchtet neben dem
Hebammenwesen am Beginn seiner Professionalisierung auch den
Buchdruck und seine Rolle bei der Verbreitung obstetrischen
Wissens.
Frauenhauser, die Bordelle spatmittelalterlich-fruhneuzeitlicher
Stadte, stellen ein Phanomen mediavistischer Forschung dar, das an
Aktualitat kaum verloren hat. Die Existenz der geordneten
Prostitution hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch
ordnungspolitische Grunde. Sie diente vorwiegend zum Erhalt eines
friedlichen gesellschaftlichen Zusammenlebens. Die Dirnen des
Frauenhauses nahmen dadurch eine Sonderrolle innerhalb der
heterogenen Randgruppen ein. In den Gebieten des heutigen
OEsterreich und Sudtirol florierten Bordelle in stadtischem oder
herrschaftlichem Besitz. Dieses Buch beleuchtet das Frauenhauswesen
in jenem Raum erstmals systematisch aus sozialer, rechtlicher und
wirtschaftlicher Sicht und ordnet die Quellenbefunde einzelner
Standorte in das uberregionale Gesamtbild der
Frauenhausprostitution ein.
Lebende Heilige sind Personen, die zu Lebzeiten von ihren
Zeitgenoss*innen verehrt wurden und wundertatig waren. Bis heute
waren sie nur ausnahmsweise Gegenstand der Forschung. Ausgehend von
sozialkonstruktivistischen Ansatzen und aktuellen Ergebnissen der
Ritualforschung fragt der Autor nach dem Weg der Inszenierung
lebender Heiliger und ihren gesellschaftlichen Funktionen.
Verschiedene Akte symbolischer Kommunikation wie die Demonstration
von Demut und Armut durch armliche Kleidung oder ausgiebiges Fasten
werden ebenso behandelt wie die Funktion der Heiligen als
Lehrer*innen und Mahner*innen, Friedensstifter oder Missionare.
Entscheidend fur ihre Etablierung und fur die Wahrnehmung ihrer
Funktionen sind ihre Wunder, die als ritualisierte symbolische
Handlungen gedeutet werden.
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