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Die rontgenologische Darstellung der Hirnkammern des Menschen geht
auf WALTER DANDY (1918) zurlick, der in Vorversuchen zunachst ver-
schiedene rontgenkontrastgebende Substanzen in die Ventrikel von
Hunden injizierte. Die verwendeten Kontrastmittel (Thorium, Kalium-
jodid, Kollargol, Argyrol, Wismutsublimat und -bicarbonat)
erflillten die von ihm aufgestellten Kriterien "rapid absorption
and excretion without irritation or toxicity" jedoch nicht. Als
bestvertragliches Kontrastmittel erwies sich schlieBlich Luft, so
daB DANDY 1918 die Luftventrikulographie und 1919 die
Pneurnencephalographie inaugurierte. Ohne Kenntnis dieser Arbeiten
wurde urn 1920 in Deutschland von BINGEL die Pneumencephalographie
zur rontgenographischen Darstellung des Gehirns eingeflihrt. Von
Anfang an hafteten der Luft als Kontrastmittel jedoch bestimmte
Mangel an. Durch die Einflihrung von Luft in das Liquorsystem kommt
es zwangslaufig zu einer Anderung der intrakraniellen Druckverhalt-
nisse und der Liquorbewegung. Besonders beim Vorliegen eines raum-
fordernden Prozesses werden diese Druckschwankungen haufig nicht
kompensiert, und es kommt zu Massenverschiebungen des Gehirns, die
unter Umstanden zu einer Einklemmung im Tentoriumschlitz oder
Hinter- hauptsloch flihren. Es kann durch die plotz lichen
Druckschwankungen auch zur Ruptur von BlutgefaBen im Tumor oder der
Ventrikelwand und damit zur todlichen Blutung kommen (127). So ist
die relativ hohe Letalitat, die die Luftventrikulographie auch
heute noch zur gefahr- lichsten neurochirurgischen
Untersuchungsmethode macht, zu erklaren.
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