Welcome to Loot.co.za!
Sign in / Register |Wishlists & Gift Vouchers |Help | Advanced search
|
Your cart is empty |
|||
Showing 1 - 6 of 6 matches in All Departments
Es gibt Dinge, die muss man nicht lernen, die kann man eben: Sehen, hOren, sprechen, einen Fragebogen formulieren . . . . Weil wir beim mlindlichen Befragen glauben der Wahrheit frliher oder spater auf den Grund zu kommen, meinen viele, das mlisste auch flir Frage bogen gelten. Das stimmt aber nicht. Denn anders als bei einer unstrukturier ten Befragung etwa eines Zeugen vor Gericht oder eines Prliflings in der Prli fung erlauben Fragebogen in der Regel kein Nachhaken bei Unklarheiten, keine Klarstellungen missverstandlicher Formulierungen, keine Rlickfragen bei offensichtlichen Versprechern; anders als offene mlindliche Befragungen erfordern sie viel Nachdenken, bevor man mit der Fragerei beginnt. Die Rei henfolge der Fragen, die Wahl der Worte, selbst die Farbe des Fragebogens haben Einfluss auf die Antwort, und die Frage: Sind Sie gllicklich - ungllicklich - weder/noch wird einen anderen Prozentsatz gllicklicher Menschen liefern als die Frage: Sind Sie gllicklich zufrieden eher zufrieden eher unzufrieden unzufrieden ungllicklich. Als amerikanische Meinungsforscher einmal fragten: "Stimmen Sie der Be hauptung zu: Flir die zunehmende Kriminalitat in unserem Land sind in erster Linie die Menschen mit ihrem individuellen Fehlverhalten und nicht die ge sellschaftlichen Verhaltnisse verantwortlich?" sagten zwei Drittel der Be fragten, ja." Als sie statt des sen fragten: "Stimmen Sie der Behauptung zu: Flir die zunehmende Kriminalitat in unserem Land sind in erster Linie die ge- 7 sellschaftlichen Verhaltnisse und nicht die Menschen mit ihrem individuellen Fehlverhalten verantwortlich?" sagten wieder zwei Drittel der Befragten, ja.""
Sexuelle Gewalttaten an Kindern werden als "risikolose" oder "perfekte" (Bundestag DS 10/3835,1985, S. 5, Enders 1990, S. 21, Weis 1982, S. 27) Vergehen oder Verbrechen charakterisiert, weil es den Betroffenen in ver schiedenen Stadien unmoglich gemacht wird, das "bestgehutete Geheimnis" (Rush 1982) preiszugeben, ohne Stigmatisierungen in Kauf nehmen zu mussen. Bei den Ubergriffen bedienen sich die Tater subtiler Mechanismen wie Ausnutzen sexueller Unwissenheit und Schuren von Schuld-und Schamge fuhlen. Zudem weisen sie haufig den Kindern eine Mitverantwortung fur den Erhalt der Familie zu, um sie zum Schweigen zu bringen. Hierbei sind "ausgesprochene oder unausgesprochene Drohungen des Taters (z.B., Wenn Du daruber sprichst, kommst Du ins Heim/wird Mutter krank/habe ich Dich nicht mehr lieb ... ')" (Enders 1990, S. 21) vielfach Mittel zum Zweck. Schuld- und Schamgefuhle werden weiterhin durch auferlegte Geheimhal tungsgebote des Taters sowie durch die Wahrnehmung der gesellschaftli chen Einstellungen zu den Gewaltakten und/oder des verbotenen Charakters der Handlungen verstarkt. Dies alles tragt dazu bei, dass Kinder sich vor werfen, sich nicht ausreichend gewehrt oder mitgemacht zu haben (vgl. Armstrong 1985, Baumgardt 1989, Gardiner-Sirtl 1983, Gutjahr/Schrader 1990, Hartwig 1990, KavemannILohstoter 1991, Rush 1982, Steinhage 1987). "Jeder Versuch des Kindes, den Schander blosszustellen, entblosst auch seine eigenen, angeblich angeborenen sexuellen Beweggrunde und beschamt es statt den Tater; ihm bleibt nur die Ver heimlichung. Das Dilemma des sexuellen Missbrauchs von Kindern hat ein narrensicheres Sy stem emotionaler Erpressung geschaffen: Wenn das Opfer den Tater beschuldigt, beschuldigt es sich auch selbst" (Rush 1982, S. 168)."
Es gibt Dinge, die muss man nicht lernen, die kann man eben: Sehen, hoeren, sprechen, einen Fragebogen formulieren . . . Weil wir beim mundlichen Befragen glauben der Wahrheit fruher oder spater auf den Grund zu kommen, meinen viele, das musste auch fur Fragebogen g- ten. Das stimmt aber nicht. Denn anders als bei einer unstrukturierten - fragung etwa eines Zeugen vor Gericht oder eines Pruflings in der Prufung erlauben Fragebogen in der Regel kein Nachhaken bei Unklarheiten, keine Klarstellungen missverstandlicher Formulierungen, keine Ruckfragen bei off- sichtlichen Versprechern; anders als offene mundliche Befragungen erfordern sie viel Nachdenken, bevor man mit der Fragerei beginnt. Die Reihenfolge der Fragen, die Wahl der Worte, selbst die Farbe des Fragebogens haben Einfluss auf die Antwort, und die Frage: Sind Sie - glucklich - unglucklich - weder/noch wird einen anderen Prozentsatz glucklicher Menschen liefern als die Frage: Sind Sie - glucklich - zufrieden - eher zufrieden - eher unzufrieden - unzufrieden - unglucklich. Als amerikanische Meinungsforscher einmal fragten: "Stimmen Sie der Beha- tung zu: Fur die zunehmende Kriminalitat in unserem Land sind in erster Linie die Menschen mit ihrem individuellen Fehlverhalten und nicht die gesellscha- lichen Verhaltnisse verantwortlich?" sagten zwei Drittel der Befragten "ja". Als sie statt dessen fragten: "Stimmen Sie der Behauptung zu: Fur die zunehmende Kriminalitat in unserem Land sind in erster Linie die gesellschaftlichen Verha- nisse und nicht die Menschen mit ihrem individuellen Fehlverhalten vera- wortlich?" sagten wieder zwei Drittel der Befragten "ja".
Das Buch nimmt die aktuelle Wirtschaftskrise zum Anlass, um die Frage nach der Qualitat der Presse, insbesondere der der Tageszeitungen zu stellen. Herzstuck des Buches sind aktuelle Beispiele, die veranschaulichen, dass Journalisten zu oft die Bedurfnisse der Leser missachten und schwer verstandliche Texte oder Uberschriften produzieren, die haufig nicht einmal interessant sind. Wer immer schon mal wissen wollte, warum ihn Wirtschaftstexte abschrecken, bekommt hier Antworten. Das Autorengespann zeigt gangige Auswahlfehler und kritisiert den Hang zum Dramatisieren und das Primat der Unterhaltung im Journalismus ebenso wie das in der Wirtschaftspresse grassierende Fachchinesisch und Burokratendeutsch. Die Autoren verstehen das Buch als Pladoyer fur einen guten Journalismus, damit die Medienverdrossenheit nicht noch weitere Kreise zieht.
|
You may like...
Discovering Daniel - Finding Our Hope In…
Amir Tsarfati, Rick Yohn
Paperback
|