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This special issue of the German Political Science Quarterly addresses the transformation and the sustainability of European party democracies, both at the level of party organization as well as party systems and competition. The contributions in this volume are dedicated to these areas of change of European party democracies from different perspectives. It shows which new dynamics of change can be stated and how they can be explained.
Parteien stellen das wesentliche Bindeglied zwischen Zivilgesellschaft und Staat dar. Sie sind einerseits als vereinsartiger Mitgliederverband in der Gesellschaft verankert und andererseits als Partei im Parlament und in der Regierung zentraler Akteur des politischen Systems. Aus dieser Doppelrolle ergibt sich ein Spannungsverhaltnis, das im vorliegenden Buch analysiert wird. Die Analysen stehen in der Tradition der Debatten um Parteienstaat, Parteiendemokratie und Kartellparteien. Durch eine interdisziplinare Herangehensweise sowie aktuelle empirische Analysen liefert der Band neue Perspektiven, wobei vier Dimensionen des Spannungsverhaltnisses vorrangig untersucht und diskutiert werden: Parteienstaat oder Parteien im Staat; Parteiorganisationen im rechtlich-institutionellen Kontext; Parteien und Parteienwettbewerb; Regierung und Verwaltung im Parteienstaat.
Politische Parteien sind komplexe Organisationen. Sie mussen auf vielfaltige institutionelle Erwartungen reagieren und agieren in einem Spannungsfeld zwischen professionalisierter Berufspolitik und ehrenamtsbasierter Mitgliedervereinigung. Die Studie bietet eine organisationstheoretisch fundierte, parteienvergleichende Analyse der Organisationsstruktur und -kultur der deutschen Parteien. Es wird untersucht, in welchem Verhaltnis die parteienrechtlichen Vorgaben und die organisationsstrukturelle Wirklichkeit stehen. Zudem bietet die Studie einen Einblick in die Party Central Offices: Welche Organisationsleitbilder pragen das professionalisierte Parteimanagement, welchen Stellenwert haben Parteimitglieder heute? Und welche Bedeutung haben die Parteireformen der letzten Jahre, die nicht zuletzt die innerparteiliche Partizipation starken sollten, fur professionalisierte Mitgliederparteien?"
Allgemein betrachtet uberwog in dieser Grossen Koalition trotz haufig formulierten - grenzungsversuchen der Wille zum Kompromiss im politischen Alltag. Grundsatzliche Unterschiede politischer Richtungen, wie z. B. in der Mindestlohndebatte, wurden wied- holt auf eine programmatische Schnittmenge reduziert. Die Union uberstand die Grosse Koalition weitgehend unbeschadet, die Sozialdemokraten hingegen konnten aus der Reg- rungsbeteiligung nicht profitieren. Das Stimmungstief und das mangelnde Vertrauen in ihre Arbeit, brachte die SPD als Hypothek der rot-grunen Regierung mit in die Grosse Koalition und konnte es auch dort nicht wieder loswerden. Die SPD geriert sich durch innerpartei- che Kontroversen, die zu wechselndem Parteivorsitz fuhren, und einen ungeklarten - gang mit der Linken als eine nicht zur Ruhe kommende Partei. Der Abwartstrend der SPD wurde 1998 eingelautet und scheint bis zu diesem Zeitpunkt immer noch steigerungsfahig. In einigen Landern ist die SPD auf der Grundlage ihrer Stimmenanteile schon bald nicht mehr als "grosse Volkspartei" zu betrachten (Micus/Walter 2008). Die Union bleibt in der politischen Stimmung bis zum September 2009 uber ihrem Stimmenanteil der Bundestagswahl 2005. Bei einigen Landtagswahlen verliert sie deutlich Stimmen, bleibt aber an bestehenden Landesregierungen beteiligt. Die politische Stimmung auf der Bundesebene wird davon nicht beeintrachtigt. Der Kanzlerin wird durchweg von einer deutlichen Mehrheit gute Arbeit bescheinigt. Die unzufriedenen Unionswahler verbleiben im schwarz-gelben Lager und wenden sich am ehesten der FDP zu, wie man es auch bei der Landtagswahl in Hessen 2009 beobachten konnte.
Dynamik in den Parteienwettbewerb gebracht. Die Regierungs- und Koalitionsbildung entlang traditionell erprobter Koalitionsmuster wird schwieriger. Stehen die Parteiensysteme in Europa, steht die europaische Parteiendemokratie insgesamt vor einem Umbruch? Wie reagieren die etablierten Parteien? Welche Folgen haben die jungsten Veranderungen des Parteienwettbewerbs fur die Parteien, ihre Programme und Positionen sowie die Regierungstatigkeit? Sind neue Strukturmuster des Parteienwettbewerbs zu erkennen?
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