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Mit diesem Buch wird erstmals die Rezeption der literarischen Wiener Moderne in Bulgarien dargestellt. Es werden bislang nicht aufgearbeitete Quellen erschlossen. Die Publikation beginnt mit der Beschreibung des bulgarischen literarischen Feldes der Moderne unter Berucksichtigung von Vermittlern aus drei Generationen, Professor Ivan Sismanov sowie den beiden Dichtern Teodor Trajanov und Geo Milev. Es folgen drei Fallstudien uber die kritische und die UEbersetzungsrezeption von Bahrs, Hofmannstahls und Schnitzlers Werken in Bulgarien bis 1944. Die Studien zeigen drei verschiedene rezeptive Handlungen: die Aneignung der theoretischen Ansatze Bahrs; die Schwierigkeiten bei der Rezeption von Hofmannsthals hochkomplexem Werk; die verlockende "Leichtigkeit" von Schnitzlers Werk im Kontext der Entwicklung des bulgarischen marktorientierten Verlagswesens.
Die Beitrage dieses Bandes untersuchen das grosse Erbe, das der Abenteurer und Weltreisende Moritz Benjowsky (1741-1786) in Literatur, Theater und Film vieler europaischer Kulturen hinterlassen hat. Benjowsky ist Autor beruhmter Memoiren und Held literarischer Werke in einem. Die Autoren dieses Bandes analysieren Werke uber Benjowsky in deutscher, ungarischer, polnischer, slowakischer und russischer Sprache vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, sie untersuchen die Verflechtungen innerhalb dieser Texte und die Bedingungen ihrer Entstehung. Sie zeigen, wie in diesen Texten ein Mythos von Benjowsky geschaffen wird, der auch als nationaler Erinnerungsort von Bedeutung ist. Ethnische Stereotypen in diesen Texten werden aufgezeigt, koloniale Mythen dekonstruiert.
Es besteht kein Zweifel daruber, dass die internationale Karriere Zbigniew Herberts Mitte der 1960er Jahre in OEsterreich begann. Die Idee des vorliegenden Buches entstand im Rahmen des literarischen Abends "Auf den Spuren von Zbigniew Herbert in OEsterreich" der am Vorabend des in Polen begangenen Zbigniew-Herbert-Jahres 2018 in Wien stattfand. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der oesterreichische Kontext im Werk des polnischen Autors (1924-1998), dessen Familie aus England stammend uber Wien in die Hauptstadt Galiziens Lemberg kam. Der Band widmet sich ausgewahlten Texten Herberts und geht auf zum Teil wenig bekannte Fakten aus der Biographie des Lyrikers und Essayisten ein, die dessen enge Verbindungen zu OEsterreich belegen.
Die Oktoberrevolution von 1917 und die Grundung der Sowjetunion zog politisch-ideologisch wie kulturell-kunstlerisch im deutschsprachigen Raum hohe Aufmerksamkeit auf sich und polarisierte die intellektuelle OEffentlichkeit. Insbesondere in der Ersten Republik bzw. im >Roten Wien
Das Buch bringt religioese Konflikte in der galizischen Literatur zur Darstellung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Analyse von literarischen Werken, die zwischen 1848 und 1914 entstanden, als Galizien noch "oesterreichisch" und durch eine grosse ethnisch-konfessionelle Vielfalt gepragt war. Zugleich stellt die Studie den Versuch dar, die literarische Deutung konfessioneller Beziehungen zwischen der roemisch-katholischen, griechisch-katholischen und judischen Bevoelkerung in Galizien unter Berucksichtigung asthetisch-ideologischer und nationaler Perspektiven zu erforschen. Aus diesem Grund erfolgen Analysen deutschsprachiger, ukrainischer und polnischer Werke von Autoren mit unterschiedlichem ethnisch-konfessionellem Hintergrund.
UEber zwanzig Aufsatze von Gunther Wytrzens werden in diesem Band erstmals in gebundelter und komplementierender Form vorgelegt. Die zum Teil bisher auf Deutsch nicht erhaltlichen Aufsatze thematisieren die Wechselbeziehungen zwischen den slawischen Literaturen und OEsterreich. Wytrzens' Studien reichen vom Zeitalter Peters des Grossen bis zur Moderne und von der bulgarischen uber die polnische bis zur russischen Literatur. Sie behandeln eine Vielzahl von komparatistischen Fragestellungen jenseits klar gefasster Nationalliteraturen. Die untersuchten Phanomene wie literarische Zweisprachigkeit oder kulturelle Mehrfachidentitat stellen das Konzept einer rein monolingualen, sprachlich klar abgegrenzten oesterreichischen Literatur in Frage.
Der Band widmet sich den Wechselbeziehungen, Wechselwirkungen, aber auch Analogien und auffalligen Divergenzen zwischen Kunst, Literatur und Wissenschaft im Wien der Jahrhundertwende sowie in der ukrainischen Moderne und Avantgarde. Die kulturellen Beziehungen zwischen der Ukraine und OEsterreich werden gerade nach 1918 immer sparlicher, dennoch scheint es lehrreich, die Affinitaten und Kontraste zwischen den zunehmend auseinanderdriftenden kulturellen Raumen zu beschreiben und zu beobachten. Der Band macht zudem viele beeindruckende ukrainische Forschungsleistungen erstmals in deutscher Sprache zuganglich. UEberdies enthalt er umfangreiches Bildmaterial zur ukrainischen literarischen und bildkunstlerischen Avantgarde sowie zum futuristischen und konstruktivistischen Buhnenbild.
Fachleute aus den Bereichen der Germanistik und Komparatistik verfolgen in diesem Sammelband neue Forschungsansatze zu Hermann Bahr. Sie untersuchen Diskurse uber Kaiserreich und Koenigtum, Krise und Kritik, Kairos und Katastrophe, Krieg und Kultur in den Essays und Reiseberichten, Zeitungsartikeln und Tagebuchern, aber auch Romanen und anderen Schriften eines Hauptvertreters der Wiener Moderne. Es werden kulturtheoretische Fragen nach der Konstitution und Konstruktion von Identitat und dem Zulassen von Differenz gestellt - sowie nach den Konversionen der Weltanschauungen, Ideologien und Religionen vom Provinzialismus und Kosmopolitismus uber Nationalismus, Militarismus und Imperialismus zu Katholizismus und Antisemitismus, Austroslawismus, Austromarxismus und Austro-Europaertum.
Die Beitrage dieses Bandes behandeln unter primar komparatistischer Perspektive Muster kultureller Rezeption und Interaktion in Mitteleuropa mit einem Schwerpunkt auf der Moderne; der Fokus liegt dabei auf der tschechischen, ukrainischen und slowenischen Literatur und deren Kontextualisierung im Rahmen der Donaumonarchie. Mitteleuropa wird als Region ausgewiesen, die um das Jahr 1900 von verschiedenen kulturellen und sprachlichen Codes und von deren spezifischer Engfuhrung gepragt war. Weiter zeigt der Band, dass sich die Verknupfung dieser Codes in modifizierter Form auch bis in die mittelbare Gegenwart beobachten lasst.
Die Aufsatze in diesem Band behandeln Aspekte des literarischen Lebens in Galizien vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Sie basieren zum grossen Teil auf vergleichenden Untersuchungen, die polnische, ukrainische und deutschsprachige Texte mitberucksichtigen. So koennen sowohl allgemeine und theoretische Aspekte wie Identitat, Mehrsprachigkeit oder Gedachtnisorte als auch Themenkomplexe aus dem Raum Galizien (Huzulen, Erdoelthematik, Stadttext von Lemberg) eroertert werden. Dazu kommen Studien zu einzelnen polnischen und ukrainischen Autoren wie Ivan Franko, Jerzy Harasymowicz, Andrzej Kusniewicz, Andrzej Stasiuk, Andrzej Stojowski und Jurij Andruchovyc, die im galizischen Kontext verortet werden.
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