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Im zweiten Band dieser Verwaltungsgeschichte wird dargestellt, wie
gering die Auswirkungen des Ubergangs von der Monarchie zur
Republik fur die Verwaltung waren, welche Anpassungsprozesse an das
nationalsozialistische Regime in ihr erfolgten und welche ihrer
Traditionen in der Anfangszeit der Bundesrepublik ubernommen
wurden. In der Hauptsache blieb es auch nach 1945 bei den
uberlieferten Verwaltungsstrukturen, obgleich sich allmahlich die
Verwaltung im Gefolge des sozialen Wandels und der Entwicklung des
politischen Systems ihrem Wesen nach veranderte. Diese Veranderung
und die Widerspruche zwischen tradierter Struktur und neuen
Anforderungen stehen im Mittelpunkt der Analyse der jungeren
Verwaltungsentwicklung.
Der Autor fasst in diesem zweibandigen Werk seine mehrjahrigen
verwaltungswissenschaftlichen und verwaltungshistorischen
Forschungen zusammen und legt am Beispiel des heutigen
Regierungsbezirks Detmold dar, wie sich der moderne Staat in der
Flache entfaltet und welche Aufgaben er sich gestellt hat, welche
Aufgaben tatsachlich gelost worden sind und welche Rolle die
Gemeinden in dieser Entwicklung ubernommen haben. Mit solchen
Perspektiven ergibt sich ein neues Konzept der
Verwaltungsgeschichte, das die 'lebende' Verwaltung und das
Verwalten selbst mehr in den Mittelpunkt ruckt als die
Verwaltungsorganisation und das immer eng mit der Frage verknupft
ist, was die jeweilige Realitat uber den Staat aussagt. Der Staat
wird greifbarer, wenn man auf die Staatsorientierung verzichtet,
welche die bisherigen Bemuhungen um die Entwicklung der
offentlichen Verwaltung kennzeichnet. Dass vieles, was der Staat
tut, zufallig ist, erscheint dabei als wichtiges Ergebnis auch fur
die gegenwartige Staatsdiskussion und die Forderung nach dem
'schlankeren Staat
2 aber weit yom Alltag der Verwaltung entfernt ist, begegnet dem
Fall und seiner Erledigung vOl1ig 10sgeiOst von den Bedingungen,
unter denen Verwaltung arbeitet. Sein Ergebnis muB deshalb fast
immer ruckubersetzt werden - so wie in einer gewissen Analogie auch
ein Gerichtsurteil haufig nicht einfach wie eine Verwal-
tungsvorschrift in der Verwaltung aufgenommen werden kann, sondern
man die ergebenden Konsequenzen bedenken und umsetzen muB. Die
Verstandigungs- sich schwierigkeiten zwischen Wissenschaft und
Praxis vermehren sich in dem Mafie, in dem solche Bezuge und
notwendigen Ubersetzungsvorgange nicht berucksichtigt werden. DaB
sie es auBerdem immer wieder mit schlichten Untugenden zu tun
haben, sei hinzugefiigt. Wissenschaftliche Texte mussen nicht
unverstandlich sein; AuBerungen von Praktikern mussen sich
ebensowenig der Kommunikation ent- ziehen, wie es geschieht, wenn
man sie mit fachspezifischen Details uberhauft, die nur AngehOrigen
einer kleinen Gruppe gelaufig sind. Jene Schwierigkeiten durfen
andererseits nicht uberschatzt werden. Zwischen der Mfentlichen
Verwaltung und den ihr zugewandten Wissenschaftszweigen findet ein
standiger Austausch statt. Organisatorische Weiterentwicklungen so
etwa Veranderungen in der ministeriellen Referatsstruktur - sind
haufig im direkten Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft
zustandegekommen. Die einschlagigen Zeitschriften enthalten
Beitrage von beiden Seiten. Viele wissenschaftliche Gutachten
beruhen auf enger Kooperation zwischen den Gutachtern und ihren
Auftraggebern und es ist nur eine leidige Folge unseres starren
Dienstrechtes, daB nicht mehr Verwaltungsleute ihre praktischen
Erfahrungen in wissenschaftliche Untersuchungen einbringen kOnnen;
im Lehrbetrieb ist man da schon weiter, weil sich an ihm auch
nebenamtlich teilnehmen laBt.
die man je fiir sich oder auch vor dem jeweiligen Hintergrund
unterschiedlich beantwor- ten kann. Wissenschaft macht deshalb ihre
Regeln geltend. Sie beruht immer auf Aus- wahl, sie zeichnet den
von ihr gewahlten Wirklichkeitsausschnitt mit Hilfe der von ihr
konstruierten Modelle nach, macht damit Wirklichkeit, indem sie sie
urn viele Einzel- heiten reduziert, gedanklich hantierbar, urn so
ihrem Zweck zu dienen (vgl. ]. Mittel- strap, 1972, S. 135 ff. ).
Das erstere vollzieht sich nach weitgehend anerkannten Regeln: Die
Modellkonstruktion, die thematische Auswahl, die Zuordnung von
Wirklichkeits- befunden zum Modell sollen nachvoIlziehbar und damit
nachpriifbar erfolgen; die Be- wertungen sollen so offenkundig
sein, daB jedermann ohne Miihe entscheiden kann, ob er sie
iibernehmen will oder nicht. Der Zweck solchen Tuns wird dagegen
von sehr unterschiedlichen Auffassungen bestimmt: Man kann sich mit
einer, richtigep. ' Reduk- tion von Wirklichkeit begniigen, man
kann Wirklichkeit untersuchen, urn einzelne Ent- wicklungen zu
erklaren oder urn Gesetzlichkeiten der Wirklichkeit zu erkennen,
was dann kiinftige Entwicklungen ggf. prognostizierbar macht, und
man kann Wirklichkeit schlieBlich erforschen, urn sie zu verandern.
In Zusammenhang mit unserem Thema bedeutet dies notwendigerweise,
daB man entweder das System, immanent' verbessern oder aber es mehr
oder weniger grundlegend verandern wilF. Die Verbindung der zwei-
ten mit der ersten Stufe wird dabei zum zentralen
wissenschaftstheoretischen Problem: Wer (nur) verbessern und wer
(grundlegend) verandern will, laBt unterschiedliche Pra- missen in
sein analytisches Verfahren eingehen.
9 Unabhangig von der Qualitat seines Schaffens ist allein schon
dessen Umfang hoechst bemerkenswert. Die Bibliographie der
wissenschaftlichen Arbeiten zahlt mehrere hundert Titel, darunter
fast dreissig Bucher und davon sechzehn als alleiniger Autor. Auf
die immense Vortrags tatigkeit wurde bereits verwiesen; hinzu kommt
eine langjahrige Tatigkeit als Kommentator fur Rundfunk, Fernsehen
und Tageszeitungen. Ellwein war Mitglied des Deutschen Presse-
rates, Mitglied in so wichtigen Kommissionen wie etwa dem
Wissenschaftli- chen Beirat fur Fragen der Wahlrechtsreform, der
Bildungskommission beim Bundesminister der Verteidigung und
derjenigen zur Gesetzes- und Verwaltungsvereinfachung in
Nordrhein-Westfalen, bei letzteren fuhrte er auch den Vorsitz.
Direkten politischen Einfluss gewann Ellwein als Gemeinderat,
Mitglied eines Kreistages und als Direktkandidat fur die SPD im
Bundestagswahlkreis Starnberg. Schliesslich seien auch nicht
vergessen die Pra- sidentschaften an der Hochschule fur Erziehung
in Frankfurt, an der Hoch- schule der Bundeswehr in Hamburg, jene
mehrjahrige fur das Deutsche Stu- dentenwerk sowie zwei
Amtsperioden in schwierigen verbandspolitischen Zei- ten als
Vorsitzender der Deutschen Vereinigung fur Politische Wissenschaft.
Eine solche Zwischenbilanz zum 60. Geburtstag erklart sich meines
Erachtens nur, wenn man wenigstens vier Aspekte seiner
Persoenlichkeit in die Betrach- tung mit einbezieht. Zum einen
verfugt Thomas Ellwein uber eine enorme Belastbarkeit und eine fur
lange Jahre, wie es schien, fast grenzenlose physi- sche
Leistungsfahigkeit - er erkrankte uber Jahrzehnte nie wirklich, ein
Zu- stand, der sich spater leider anderte, ohne ihn allerdings
wesentlich "bremsen" zu koennen.
hinzu kommt eine langjiihrige Tiitigkeit als Kommentator fUr
Rundfunk, Fernsehen und Tageszeitungen. Ellwein war Mitglied des
Deutschen Presser- ates, Mitglied in so wichtigen Kommissionen wie
etwa dem Wissenschaftlichen Beirat fUr Fragen der Wahlrechtsreform,
der Bildungskommission beim Bun- desminister der Verteidigung und
derjenigen zur Gesetzes- und Verwaltungs- vereinfachung in
Nordrhein-Westfalen, bei letzteren fUhrte er auch den Vor- sitz.
Direkten politischen EinfluB gewann Ellwein als Gemeinderat,
Mitglied eines Kreistages und als Direktkandidat fUr die SPD im
Bundestagswahlkreis Starnberg. SchlieBlich seien auch nicht
vergessen die Priisidentschaften an der Hochschule fUr Erziehung in
Frankfurt, an der Hochschule der Bundeswehr in Hamburg, jene
mehrjiihrige fUr das Deutsche Studentenwerk sowie zwei Amtsperioden
in schwierigen verbandspolitischen Zeiten als Vorsitzender der
Deutschen Vereinigung fUr Politische Wissenschaft. Eine solche
Zwischenbilanz zum 60. Geburtstag erkliirt sich meines Erachtens
nur, wenn man wenigstens vier Aspekte seiner Personlichkeit in die
Betrach- tung mit einbezieht. Zum einen verfUgt Thomas Ellwein Uber
eine enorme Belastbarkeit und eine fUr lange Jahre, wie es schien,
fast grenzenlose physi- sche Leistungsfiihigkeit - er erkrankte
Uber Jahrzehnte nie wirklich, ein Zu- stand, der sich spiiter
leider iinderte, ohne ihn allerdings wesentlich "bremsen" zu
konnen. Hinzu kommt ein erstaunliches Gediichtnis, die Fiihigkeit,
"ge- speicherte" Informationen, wenn notig, auch zu aktualisieren
und eine groBe Leichtigkeit im Schreiben; ein Tagespensum von 20
Schreibmaschinenseiten ist keine Seltenheit. Er besitzt zweitens
ein groBes Geschick im Umgang mit Personen und Situationen, was ihm
sowohl quantitativ wie auch qualitativ den Zugang zu Informationen
und Materialien sehr erleichtert.
Seit etlichen Jahren hat sich die wissenschaftliche Aufmerksamkeit
von der Beschaftigung mit der klassischen Verwaltung im Sinne Max
Webers abgekehrt und sich der theoretischen und empirischen
Erforschung von Verwaltung und ihrer Umwelt zugewandt.
Biirokratietheorien, Probleme der Aufbau- und Ablauforganisation in
Verwaltungen traten als Fragestellungen "aus eigenem Recht" in den
Hintergrund. Zunehmend werden nicht nur die Abhangigkeit von
Verwaltungen von politisch gesetzten Zwecken, sondern generell die
Ver flechtungen von Verwaltungen mit ihrer 'Umwelt' diskutiert. Mit
dieser Akzentverschiebung verbinden sich unterschiedliche
Sichtweisen von Verwaltung, die in einem Spannungsbogen angesiedelt
sind, der von einer relativ autonom handelnden Verwaltung bis zu
einer von ihrer Umwelt stark abhangigen Verwaltung, gar 'in Besitz
genommenen' Verwaltung reicht. In ei nem Fall wird Verwaltung als
relativ autonome Einrichtung verstanden, die sich die Richtlinien
ihres Handelns selbst setzt, und sich selbst immer starker
ausdifferenziert und ausweitet, im anderen Fall dominiert das
Verstandnis, dal3 Verwaltung in ihrem Handeln von Klientelen und
ihren Interessenverbanden weitgehend bestimmt wird."
1. 1. Die Fragestellung Der Bundesminister fUr Raumordnung,
Bauwesen und Stadtebau schrieb im Sommer 1977 einige
Forschungsprojekte aus, zu denen ein Gutachten Uber
'raumstrukturelle Wirkungen der Forschungs- und Technologiepolitik
des Bundes' geh6rte. Ausgehend von der Annahme, der Forschungs- und
Technologiepolitik (FuTP) komme bei der Schaffung
zukunftstrachtiger Arbeitsplatze zunehmende Bedeutung zu, sollte
fUr die Raumordnungspolitik (ROP) geklart werden, "welche Modelle,
Instrumente und Programme geeignet sind, positive Effekte fUr die
Verbesserung der Erwerbsstruk- tur, insbesondere der peripheren und
strukturschwachen Raume in der Bundesrepublik Deutschland zu
erreichen". Diese Frage wiederum stellte sich angesichts wachsender
Skepsis gegenUber den traditionellen Instrumenten der ROP und
angesichts der im- mer mehr sich verbreitenden Ansicht, daB die
weitere Entwick- lung strukturschwacher Raume nicht so sehr von
endogenen Im- pulsen als vielmehr von den endogenen Potentialen und
damit ggf. von deren spezifischer F6rderung abhange. Eine solche
F6r- derungsm6glichkeit besteht fUr die staatliche Forschungspoli-
tik, soweit sie F6rdermittel fUr private, vor allem industriel- Ie
Forschung bereitstellt. In den 70er Jahren war das zuneh- mend der
Fall. Allerdings ergab sich auf den ersten Blick, daB die
peripheren Raume kaum zum Zuge kamen; der Raumordnungsmi- nister
als der Sachwalter einer Querschnittspolitik muBte In- teresse
zeigen. Das ausgeschriebene Gutachten fiel in den Bereich der
Politik- analyse. DaB die Forschungsf6rderung die peripheren Raume
nicht oder nur h6chst randhaft erreichte, war bekannt. Es galt
also, die GrUnde zu eruieren.
Die Bundesrepublik Deutschland mug sich wie vergleichbar
exportabhangige Industrie- lander seit Ende der 60er Jahre mit
qualitativ veriinderten sozialen und okonomischen
Entwicklungstrends auseinandersetzen. Global veranderte
weltwirtschaftliche Rahmen- bedingungen, neue Formen einer
internationa!en Arbeitsteilung und wachsende An- spriiche (bisher)
nicht-industrialisierter Lander an die weltweiten Produktions- und
Verteilungsmechanismen wirken sich auf die jeweilige
binnenstrukturelle Branchen- und Produktionsstruktur aus und damit
auch auf die qualitative und quantitative Entwicklung der
regionalen Arbeitsmarkte. 1m Gegensatz zu dem okonomischen
Strukturwandel in den 50er und 60er Jahren, der weniger gravierende
raumordnungspolitische Folgekosten hatte, weil das Wachs-
tumspotential geniigend grog war, diirften die gegenwartigen
Entwicklungsbedingun- gen eher eine verstarkt negative
Raumbedeutsamkeit haben. Das gilt urn so mehr, als sich die
Rahmenbedingungen der Raumordnungspolitik ohnehin verandern - vor
allem in Zusammenhang mit dem BevOlkerungsriickgang. Der neue
okonomische Struktur- wandel, in dem die Bundesrepublik geringere
Wettbewerbsvorteile einsetzen kann, bringt gesamtwirtschaftlich
erhebliche Folgekosten mit sich. Sie fiihren auch zu neuen
raumlichen Entwicklungskonstellationen. Das stellt insgesamt das
Erreichen der bis- herigen raumordnungspolitischen Ziele des Bundes
- vor allem den Abbau von grog- raumigen Disparitaten -
grundsatzlich in Frage. Die, raumordnungspolitische Tendenzwende'
(Treuner) lagt sich in folgenden - sammenhangen festmachen: Zum
erst en vermindern sich seit langerem die raumlich mobilen
Ressourcen. Als Folge verringerter Wachstumsraten und eines
qualitativ veranderten Standortver- haltens von Unternehmen ergibt
sich eine zunehmende Wirkungslosigkeit der tra- ditionellen,
mobilitatsorientierten Regionalpolitik.
Den Angehorigen des offentlichen Dienstes begegnet man seit
geraumer Zeit mit einer merkwiirdigen Mischung von Respekt und
Vorurteilen. In jiingerer Zeit scheinen in der Mischung die
Vorurteile zu iiberwiegen. Das unaufhaltsame Wachstum des Offent-
lichen Dienstes, die zunehmende Biirokratisierung und
Reglementierung des taglichen Lebens, die sich vermehrenden
offentlichen Aufgaben mitsamt den Riickwirkungen auf jeden
einzelnen Biirger und Erscheinungsweisen in der Verwaltung selbst
miissen solche Vorurteile offenbar verstarken. Wie weit das, was
man derart beklagt, wirklich den Angehorigen des offentlichen
Dienstes anzulasten ist, wie weit man diesen offent- lichen Dienst
iiberhaupt als, Einheit' ansehen darf und welche Formen des
Zusammen- spiels von Politik und Verwaltung es gibt, wird
offentlich ungleich weniger erortert, wenngleich die Verwaltung von
Staat und Gemeinde auf immer mehr kritisches Inter- esse stogt und
dam it auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter jener
Verwaltung, ihre Zahl und ihre Rechtsstellung von diesem Interesse
erfagt werden. Eine Gewerkschaft, welche nicht nur begrenzte
Interessen vertreten will, mug des- halb verschiedene Aufgaben
gleichzeitig bewaltigen. Sie mug Angehorige des offent- lichen
Dienstes organisieren und urn deren angemessene Einkommen und
Arbeitsbe- dingungen kampfen. Sie mug aber auch in kritischer
Distanz zu Verwaltung und offentlichem Dienst deren
Funktionsfahigkeit erkunden und ggf.
Der Wissenschaftliche KongreB 1979 der Deutschen Vereinigung fur
Politische Wissenschaft (1. bis 5. Oktober 1979/Augsburg) stand im
Unterschied zu fruheren Kongressen der Vereinigung nicht unter
einem gemeinsamen Oberthema. Die KongreBplanung sah vielmehr drei
Rahmenthemen vor, zu denen jeweils eine Ein- fuhrungsveranstaltung
im Plenum stattfand, an die sich dann Arbeitsgruppen anschlossen.
In ihnen wurde entweder das je- weilige Thema noch einmal
aufgegriffen oder unter spezielle- rem Aspekt diskutiert. Die. nun
vorliegende KongreB-Veroffentlichung gibt die Refe- rate und
Statements der Plenarveranstaltungen und die Referate der
unmittelbar an die Rahmenthemen anschlieBenden Arbeits- gruppen
wieder. 1m Verh ltnis zum gesamten Ablauf des Kongres- ses bedeutet
das eine gewisse Beschr nkung, ein Teil des Kon- gresses findet
sich nicht dokumentiert. Damit verbindet sich selbstverst ndlich
keine Wertung. Vorstand und Beirat muBten lediglich den Versuch
machen, im Rahmen des auch drucktech- nisch und finanziell
Moglichen zu bleiben. Die KongreBdokumentation ist in diesem Rahmen
im wesent- lichen vollst ndig. Einige Lucken konnten trotz unseres
Be- mOhens nicht geschlossen werden. Wir konnten aber den Verof-
fentlichungstermin nicht weiter hinausschieben, nachdem wir vor dem
KongreB eine baldige Veroffentlichung angekundigt hat- ten. Als
Vorsitzender der Vereinigung nutze ich die Gelegenheit und danke
noch einmal allen Beteiligten, die uns bei der Vorbe- reitung und
Durchfuhrung des Kongresses geholfen haben, sehr herzlich.
Stellvertretend fur sie darf ich Herrn Oberburger- meister Breuer
nennen, dessen Gastfreundschaft den Ablauf des Kongresses sehr
befruchtet hat.
(1) Absicht und Gliederung dieses Buches werden durch die Frage
nach der Regier- barkeit oder Regierungsfiihigkeit moderner
Industriegesellschaften bestimmt. Eine solche Frage stellt sich
zuniichst in der praktischen Politik. In ihr erlebt man einer-
seits die zunehmende Verftechtung einzelstaatlicher Politik,
andererseits die Unfii- higkeit zu problemiiberwindender
Kooperation. Viele Bemiihungen der EG oder der Konferenzen von
Regierungschefs tiiuschen iiber jene Unfiihigkeit kaum hinweg. In-
nerstaatlich wird die zunehmende Verflechtung der bisher isoliert
gehandhabten Teilpolitiken zum Problem. Gleichzeitig wachsen die
Erwartungen an die Politik stiindig und man sieht deutlicher die
Grem;en der Belastbarkeit gesellschaftlicher Institutionen.
Insgesamt geht es urn einen Strukturwandel der
Industriegesellschaf- ten und seine Riickwirkungen auf deren
politisches System, wobei sich in jiingster Zeit das Nebeneinander
von Wachstumsabhiingigkeit und von Wachstumskrisen in den
Vordergrund driingt und die Frage nach dem Verhiiltnis von Politik
und (jkono- 1 mie dringlich macht - Vereinfacht zielt die Frage
darauf, ob das politische System mit seinen Moglichkeiten, seiner
Steuerungskapazitiit und seinen Leistungen (noch) den Bediirfnissen
und Erwartungen entsprechen kann, welche sich aus ande- ren
gesellschaftlichen Bereichen ergeben oder welche es auch selbst -
z. B. in Wahl- versprechungen - hervorbringt. Wendet sich
Wissenschaft dieser Frage zu, muB sie als ihren Beitrag zur Antwort
eine komplexe Wirklichkeit aufarbeiten, das Erarbeitete
systematisieren und es nachvoll- ziehbar machen, urn eine kritische
Reflexion zu ermoglichen.
Der Griindungsausschuf.\ der Hochschule der Bundeswehr Hamburg
hielt am 22. Januar 1974 seine letzte Sitzung abo Auf ihr bemiihte
man sich urn eine Art vorHiufiger Bilanz und beschlof.\, iiber die
Tiitig- keit des Ausschusses einen Bericht zu verOffentlichen. Den
Antrag zur Abfassung des Berichtes erhielten die Unterzeich- nero
Drei weitere Mitglieder des Ausschusses wurden gebeten, Text und
Anlagen gegenzulesen, urn sicherzustellen, daf.\ die unterschiedli-
chen Auffassungen im Griindungsausschuf.\ zureichend zur Geltung
kommen. Die Errichtung von Hochschulen der Bundeswehr stand
liingere Zeit im Zentrum Offentlicher Auseinandersetzungen. Von
ihnen war der Griindungsausschuf.\ ebenso beriihrt wie von dem
immer wieder erhobenen Vorwurf, die Griindung jener Hochschule
vollziehe sich auf.\erhalb jeglicher Offentlichkeit. In welchem
Maf.\e ein solcher Vor- wurf berechtigt ist, sei dahingestellt. Der
Griindungsausschuf.\ hiilt es in jedem Faile fiir erforderlich, mit
einem sol chen Bericht seine Tiitig- keit darzustellen, zu
erkliiren und die Motive zu nennen, welche zu den einzelnen
Entscheidungen und zur Tiitigkeit des Griindungsausschusses der
Hochschule der Bundeswehr Hamburg insgesamt gefiihrt haben.
Zugleich erscheint es angebracht, auch den Organen der Hochschule
selbst iiber die lapidaren Protokolle hinaus zu iibermitteln,
welche Zie- Ie der Griindungsausschuf.\ verfolgt hat.
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