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In der Geschichte der Danischen Literatur von Hanne Marie und Werner Svendsen wird Johannes V. Jensen (1873-1950) als tonangebende Gestalt des neuen Jahrhunderts gepriesen, ja geradezu dessen Dolmetsch. Seine Werke waren dreissig Jahre lang in Kopenhagen und Berlin sehr beliebter Lesestoff. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ihm in Anerkennung seiner Verdienste als sprachbildender und querdenkerischer Schriftsteller und Dichter der Nobelpreis fur Literatur verliehen. Unter allen seinen UEbersetzern ins Deutsche ragt Julia Koppel (1876-1937) heraus. Von 1907 bis 1934 hat sie achtzehn seiner Titel ubersetzt. In dieser Studie werden Jensens Hauptwerke als kunstlerische Sprachexperimente untersucht und als neuartige Gattungsexperimente in Bildern gewurdigt. Auf gattungspoetische Weise werden die deutschen UEbersetzungen seiner Erzahlungen, Novellen, Romane und Mythen neben seinen fast nur auf Danisch veroeffentlichten Gedichte gestellt. So werden den Leserinnen und Lesern neue Genres und Zusammenhange der Gattungen Jensens in seiner Schaffenszeit verdeutlicht.
Der Nobelpreistrager Knut Hamsun gehoert zu den Klassikern der modernen Weltliteratur. Und er ist zu einem Gefolgsmann Hitlers geworden. Im Buch werden die provozierenden Verflechtungen von Politik und Kunst aufgezeigt. Seine Romane stellen mit sarkastischem Humor menschliche Depravation dar. Wenn auch sein literarisches Schaffen sich der Nazi-Ideologie eher quer stellte, gibt es doch eine Schaltstelle von der Fiktion zur politischen Einstellung des alten Dichters. Schon im Fruhwerk ist eine Tendenz in seinem AEsthetizismus zu sehen, die das Handlungsgefalle und die Figurencharakteristik regelmassig ins Gewalttatige und Selbstdestruktive lenkt. Das Welt- und Menschenbild seiner Romane ist nicht zur Erbauung gedacht sondern provoziert kritische Auseinandersetzung - nicht nur mit der Literatur.
Umweltverschmutzung, Artensterben, globale Erwarmung - oft beeinflussen literarische Texte die Diskussion von Umweltfragen. Die erste umfassende Studie umwelt-engagierter Literatur aus Island und Norwegen verfolgt einen innovativen Ansatz, der mit ecocriticism, Umweltgeschichte, Umweltethik und Kulturoekologie mehrere Bereiche der environmental humanities verbindet. Die untersuchten Texte reichen zeitlich von Halldor Laxness' provokantem Essay Der Krieg gegen das Land (1970) bis zu Jostein Gaarders Klimawandelroman Anna (2013). Allen Werken gemeinsam ist eine oekologisch motivierte Kulturkritik. Doch der Vergleich zwischen Island und Norwegen zeigt: Gegensatzliche nationale Selbstbilder fuhren zu erstaunlichen Unterschieden in der literarischen wie ausserliterarischen Umweltdiskussion.
Diese Arbeit widmet sich der spatmittelalterlichen Erzahlliteratur Islands, wie sie in den sogenannten Marchen- und Abenteuersagas in Erscheinung tritt. Die Untersuchung stellt diese etablierte Gattungseinteilung in Frage und schlagt eine Neustrukturierung des Textkorpus auf der Grundlage der vermittelten Werte und Normen vor, die im Fokus der Analyse stehen. Die Arbeit weist nach, dass die vor allem in der alteren Forschung als stereotype Schemaliteratur betrachteten Texte sich hinsichtlich der immanenten Wertesysteme als ausserst vielfaltig erweisen. Das hierarchische Gefuge von Normen wird differenziert herausgearbeitet und literaturhistorisch kontextualisiert in Bezug auf die Identitatskonstruktion der Protagonisten.
Obwohl unserer tabulosen Gesellschaft zunehmend Schamlosigkeit attestiert wird, ist die Auseinandersetzung mit Schamgefuhlen gerade im "Zeitalter des Narzissmus" nicht obsolet. Dieses Buch liefert eine vergleichende Untersuchung der literarischen Darstellung von Scham in Dostojewskis "Der Doppelganger" und "Aufzeichnungen aus dem Kellerloch", Hamsuns "Hunger" und Kafkas "Die Verwandlung". Mithilfe psychosozialer Theorien zu Scham und Narzissmus werden psychologische und gesellschaftliche Ursachen von Scham sowie Kompensationsstrategien aufgezeigt. Wiederkehrende Metaphern der Scham geraten in den Blick. Scham erscheint als ein ambivalentes Produkt narzisstischer Krisen, deren Entstehung auch auf gesellschaftliche Umbruche im Zuge des anbrechenden modernen Kapitalismus zuruckgefuhrt werden kann.
The New York-born artist deals with our conception of a complex world increasingly dominated by mass media. Asking the question, if human perception and memory can live up to the information offered, his video art plays games with our curiosity and will to decipher the unknown. Our limits of apprehension are being tested, for example, by keeping the pace of displayed words and images constantly too fast, so that the attempt to make sense of a flood of information is bound to fail.
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