Diese Arbeit widmet sich der spatmittelalterlichen Erzahlliteratur
Islands, wie sie in den sogenannten Marchen- und Abenteuersagas in
Erscheinung tritt. Die Untersuchung stellt diese etablierte
Gattungseinteilung in Frage und schlagt eine Neustrukturierung des
Textkorpus auf der Grundlage der vermittelten Werte und Normen vor,
die im Fokus der Analyse stehen. Die Arbeit weist nach, dass die
vor allem in der alteren Forschung als stereotype Schemaliteratur
betrachteten Texte sich hinsichtlich der immanenten Wertesysteme
als ausserst vielfaltig erweisen. Das hierarchische Gefuge von
Normen wird differenziert herausgearbeitet und literaturhistorisch
kontextualisiert in Bezug auf die Identitatskonstruktion der
Protagonisten.
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