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Das Fundament, auf dem das Gebaude der hoheren Analysis ruht, ist
die Lehre von den reellen Zahlen. Unausweichlich hat jede strenge
Behandlung der Grundlagen der Differential- und Integralrechnung
und der anschlieBenden Gebiete, ja selbst schon die strenge Behand-
lung etwa der Wurzel-oder Logarithmenrechnung hier ihren Ausgangs-
punkt zu nehmen. Sie erst schafft das Material. in dem dann
Arithmetik und Analysis fast ausschlieBlich arbeiten, mit dem sie
bauen konnen. Nicht von jeher war das Geftihl flir diese
Notwendigkeit vorhanden. Die groBen Schopfer der
Infinitesimalrechnung - LEIBNIZ und NEWfONl - und die nicht weniger
groBen Ausgestalter derselben, 2 unter denen vor aHem EULER zu
nennen ist, waren zu berauscht von dem gewaltigen Erkenntnisstrom,
der aus den neu erschlossenen Quellen floB, als daB sie sich zu
einer Kritik der Grundlagen veranlaBt fiihlten. Der Erfolg der
neuen Methode war ihnen eine hinreichende Gewlihr fUr die
Tragfestigkeit ihres Fundamentes. Erst als jener Strom abzuebben
begann, wagte sich die kritische Analyse an die Grund- begriffe:
etwa urn die Wende des 18. Jahrhunderts, vor aHem unter 3 dem
machtigen EinfluB von GAUSS wurden solche Bestrebungen starker und
sHirker. Aber es wahrte noch fast ein Jahrhundert, ehe hier die
wesentlichsten Dinge als vollig geklart angesehen werden durften.
Vorwort zur dritten Auflage Auch in der dritten Auflage haben die
von HURWITZ herriihrenden beiden erst en Abschnitte keine
Anderungen erfahren, abgesehen von Verbesserungen und Erganzungen
in Einzelheiten. Der dritte Abschnitt jedoch ist wiederum in vielen
Punkten erweitert und umgestaltet worden. Es solI dadurch erreicht
werden, daB er eine wirklich vollstandig un- abhangig von den
vorangehenden Abschnitten lesbare Darstellung der Funktionentheorie
vom geometrischen Standpunkt aus gibt und auch den Zugang zu den
neueren Spezialforschungen offnet. Eine kleine Ver- mehrung des
Umfanges war dabei nicht zu vermeiden. Gottingen, im Oktober 1929.
R. COURANT. Vorwort zur vierten Auflage Seit dem Erscheinen der
dritten Auflage ist die Theorie der Funk- tionen einer komplexen
Veranderlichen in mancher Hinsicht weiter ent- wickelt worden,
vielfach in der Richtung auf groBere Allgemeinheit und Abstraktion
in der Form sowie in der Substanz. Als der Wunsch nach einer neuen
Auflage von vielen Seiten ausgedriickt wurde, schien es un-
tunlich, einen veranderten Neudruck vorzulegen; das Problem
entstand, wie den neueren Entwicklungen Rechnung getragen werden
konnte, ohne den spezifischen Charakter des Werkes zu
beeeintrachtigen.
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