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Das Halten einer Antrittsvorlesung gehArte zu den bewAhrten
Traditionen der deutschen UniversitAten. Diese Reden spiegelten in
der Regel die Ansichten des Neuberufenen zu allgemeinen Fragen
seiner Wissenschaft wider, nicht selten auch programmatische
Vorstellungen A1/4ber das zukA1/4nftige Wirken. Sie waren so
gehalten, daA sie einem breiten Publikum verstAndlich blieben. Die
vorliegende Sammlung Leipziger mathematischer Antrittsvorlesungen
der Jahre 1869 bis 1922 enthAlt fotomechanische Nachdrucke der
entsprechenden Reden von Carl Neumann, Felix Klein, Sophus Lie,
Friedrich Engel, Felix Hausdorff, Heinrich Liebmann, Wilhelm
Blaschke und Leon Lichtenstein. Das Buch wird ergAnzt durch kurze
Biographien dieser Gelehrten sowie durch einige aufschluAreiche,
teilweise noch unverAffentlichte Archivalien.
Diese.s Lehrbuch schlie13t sich zwei Vorbildern an, namlich an K.
F. Gau13 und an E. Cartan. Wie bei Gau13 werden die inneren EigenS
In einem vor dem Mathematischen Reichsverband in Dlisseldorf 1926
gehaltenen Vortrag! entwickelte OTTO TOEPLITZ seine Ideen uber eine
neue Methode, die bekannten Schwierigkeiten der Vorlesung uber
Infini- tesimalrechnung zu uberwinden. Er nennt seine Methode die
genetische. Ich fuhre seine eigenen Worte an: "Ich sagte mir: alle
diese Gegen- stande der Infinitesimalrechnung, die heute als
kanonisierte Requisiten gelehrt werden, der Mittelwertsatz, die
Taylorsche R, eihe, der Konver- genzbegriff, das bestimmte
Integral, vor allem der Differentialquotient selbst, und bei denen
nirgends die Frage beruhrt wird: warum so? wie kommt man zu ihnep ?
alle diese Requisiten also mussen doch ein- mal Objekte eines
spannenden Suchens, einer aufregenden Handlung gewesen sein,
namlich damals, als sie geschaffen wurden. Wenn man an diese
Wurzeln der Begriffe zuruckginge, wurde der Staub der Zeiten, die
Schrammen langer Abnutzung von ihnen abfallen, und sie wurden
wieder als lebensvolle Wesen vor uns erstehen. " Er will dem jungen
Studenten, der wissen moechte, inwiefern die Mathematik spannend,
inwiefern sie schoen ist, die Entdeckungen in ihrer ganzen Dramatik
vorfuhren und so die Fragestellungen, Begriffe und- Tatsachen vor
ihm entstehen lassen. Er moechte seine Methode nicht als eine
historische Methode bezeichnet wissen. "Der Historiker, auch der
der Mathematik, hat die Aufgabe, alles Gewesene zu registrie- ren,
ob es gut war oder schlecht. Ich will aus der Historie nur die
Motive fur die Dinge, die sich hernach bewahrt haben, herausgreifen
und will sie direkt oder indirekt verwerten.
Die Entwicklung der Ozeanographie ist dank der Fortschritte meeres
kundlicher Messungen und der Bearbeitungsmethoden ozeanographi
schen Beobachtungsmaterials bei jenem wichtigen Wendepunkt
angelangt, bei dem von der mehr beschreibenden Betrachtungsweise zu
einer stren geren Behandlung gesetzlicher Erscheinungen
ubergegangen werden kann. Die Ozeanographie folgt in dieser
fortschreitenden Entwicklung immer mehr ihrer Schwesterdisziplin,
der Meteorologie, die diesen Ubergang bei der Behandlung einzelner
Probleme schon in vielen Fallen erfolg reich durchgefUhrt hat. 1m
vorliegenden Buche habe ich versucht, eine Zusammenstellung unserer
Kenntnisse der Bewegungserscheinungen im Meere auf
theoretisch-physikalischer Grundlage zu geben. Einige Lucken, die
sich hierbei ergeben haben, habe ich versucht, auszufUllen. Die
Anfiinge zu dieser Arbeit reichen schon in die Zeit zuruck, als ich
an der Universitat Innsbruck im Verbande mit anderen
geophysikalischen Themen auch tiber Physik des Meeres Vorlesungen
hielt. Meine Berufung an das Institut und Museum fUr Meereskunde an
der Universitat Berlin, und meine Teilnahme an den letzten Profilen
der Deutschen Atlantischen Expedition auf dem Forschungsschiff
"Meteor" gaben mir Gelegenheit, mich noch eingehender mit diesen
Problem en der Ozeanographie zu be fassen. Letzten Endes waren es
die Vortrage, die ich fUr die wissen schaftlichen Teilnehmer und
fUr die Offiziere an Bord des "Meteor" hielt, die dazu fUhrten, die
hydrodynamischen Grundlagen der ozeanischen Bewegungen
durchzuarbeiten und ubersichtlich zusammenzustellen. Diese Vortrage
gaben so den Grundstock zu dieser "Dynamischen Ozeanographie.""
Kleins gruppentheoretischer Aufbau der Geometrie, wie er ihn zuerst
1872 in seinem "Erlanger Programm" entworfen und dann 1893 in
seiner "Einleitung in die hohere Geometrie" naher ausgeftihrt hat,
ist fUr die Weiterentwicklung der Geometrie, ja auch der Physik
heute so wichtig und lebendig als je. So wird vielleicht manchem
eine Neuausgabe dieser Vorlesungen willkommen sein. Ich habe, urn
den personlichen Eindruck von Kleins Werk nicht zu verwischen, an
dem frtiheren "ersten Band" nur wenig geandert und nur wenig
hinzugefUgt. Hingegen habe ich den damit nur lose zusammenhangenden
"zweiten Band," der eine Ein fUhrung in die Lehre von den stetigen
und unstetigen Gruppen enthielt und eine vollige Umarbeitung notig
gemacht hatte, weggelassen. An seine Stelle ist der "dritte
Hauptteil" des vorliegenden Buches getreten, in dem einige neuere
geometrische Untersuchungen dargestellt werden. Dabei haben mich
mehrere befreundete Geometer untersttitzt: die Teile II und IV
stammen von ]. Radon (Erlangen), III im wesentlichen von E. Artin
und V von O. Schreier (Hamburg). AuGer diesen Kollegen habe ich fUr
vielfache Hilfe noch zu danken den Herren L. Berwald (Prag), E.
Bompiani (Bologna), H: Schatz und G. Thomsen (Hamburg). Hamburg, im
Frtihjahr 1926. W. Blaschke. Inhaltsverzeichnis. Seite Einleitung .
. . 1 1. Allgemeine Vorbemerkungen . . . . . . . . . 2 1,1.
Funktionentheoretische Grundbegriffe. 2 1,2. Haupteinteilung der
Geometrie 4 1,3. Nahere AusfUhrung hierzu 4 Erster Hauptteil. Der
allgemeine Koordinatenbegriff. Punktkoordinaten . 11 2.
Linearkoordinaten . . . . . . II 3. Pliickers Entwicklungen 15 4.
Allgemeine krummlinige Koordinaten IS 5. Elliptische Koordinaten .
. . . . ."
Kleins gruppen theoretischer Aufbau der Geometrie, wie er ihn
zuerst 1872 in seinem "Erlanger Programm" entworfen und dann 1893
in seiner "Einleitung in die hohere Geometrie" naher ausgefuhrt
hat, ist fur die Weiterentwicklung der Geometrie, ja auch der
Physik heute so wichtig und lebendig als je. So wird vielleicht
manchem eine Neuausgabe dieser Vorlesungen willkommen sein. Ich
habe, um den personlichen Eindruck von Kleins Werk nicht zu
verwischen, an dem fruheren "ersten Band" nur wenig geandert und
nur wenig hinzugefugt. Hingegen habe ich den damit nur lose
zusammenhangenden "zweiten Band," der eine Ein fuhrung in die Lehre
von den stetigen und unstetigen Gruppen enthielt und eine vollige
Umarbeitung notig gemacht hatte, weggelassen. An seine Stelle ist
der "dritte Hauptteil" des vorliegenden Buches getreten, in dem
einige neuere geometrische Untersuchungen dargestellt werden. Dabei
haben mich mehrere befreundete Geometer unterstutzt: die Teile II
und IV stammen von J. Radon (Erlangen), III im wesentlichen von E.
Artin und V von o. Schreier (Hamburg). Ausser diesen Kollegen habe
ich fur vielfache Hilfe noch zu danken den Herren L. Berwald
(Prag), E. Bompiani (Bologna), H. Schatz und G. Thomsen (Hamburg).
Hamburg, im Fruhjahr 1926. W. Blaschke. Inhaltsverzeichnis. Seite
Einleitung . . . 1 1. Allgemeine Vorbemerkungen . . . . . . . . . 2
1,1. Funktionentheoretische Grundbegriffe. 2 1,2. Haupteinteilung
der Geometrie 4 1,3. Nahere Ausfuhrung hierzu 4 Erster Hauptteil.
Der allgemeine Koordinatenbegriff. Punktkoordinaten . 11 2.
Linearkoordinaten . . . . . . 11 3. Pluckers Entwicklungen 15 4.
Allgemeine krummlinige Koordinaten 18 5. Elliptische Koordinaten .
. . . . ."
Dieses Lehrbuch soll drei Bandchen umfassen. Das erste bringt eine
knappe Darstellung der "elementaren," das heisst bewegungs
invarianten, das zweite die affine Differentialgeometrie. Das
dritte soll den Massbestimmungen von Riemann und W eyl gewidmet
sein, die aufs innigste mit Einsteins Theorie der Schwere
zusammenhangen. Die Differentialgeometrie untersucht die
Eigenschaften der krummen Linien und Flachen im unendlich Kleinen.
Die verschiedenen Wen dungen des Begriffs "Krummung" stehen dabei
im Vordergrund, so dass man auch von "Krummungstheorie" spricht. Im
Gegensatz dazu betrachtet man in der algebraischen Geometrie die
geometrischen Gebilde Yon vornherein in ihrer Gesamterstreckung.
Indessen ver zichtet auch die Differentialgeometrie durchaus nicht
auf das Studium der geometrischen Figuren im ganzen und die Fragen
der "Differen tialgeometrie im grossen," die die mikroskopischen
mit den makro skopischen Eigenschaften verknupfen, gehoren zu den
reizvollsten, allerdings auch zu den schwierigsten Fragen unsrer
Wissenschaft. Die Krummungstheorie erscheint, wenn man erst die
Fesseln der Dimensionenzahl Drei und der Massbestimmung Euklids
zerrissen hat, von hohem Standpunkt aus gesehen, nicht mehr bloss
als ein eng begrenztes Teilgebiet der Mathematik, sondern sie
umfasst einen er heblichen Teil der theoretischen Physik. Aus
diesem weiten Gebiet soll in diesem Buch, das aus Vorlesungen in
Tubingen und Harnburg entstanden ist, ein Ausschnitt geboten
werden, der nicht allein im \V erdegang der Anwendungen der
Analysis auf die Geometrie, sondern auch in Geschmack- und
Arbeitsrichtung des Verfassers begrundet ist. Als Leitstern moge
uns F elix Kleins Erlanger Programm dienen. Ferner sollen besonders
die Beziehungen zur Variationsrechnung ge pflegt werden."
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