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Um moegliche Verwechslungen zu vermeiden, tragt dieses Buch den Titel "OEffentliche Finanzen", da der Ausdruck Finanzwissenschaft nicht erken- nen lasst, ob es sich um Finanzen von Unternehmen, privaten Haushalten oder des oeffentlichen Sektors (Staat) handelt. Wir befassen uns hier mit den Staatsfinanzen (oeffentliche Finanzwirtschaft) und verwenden, entsprechend den fremdsprachigen Begriffen "finances publiques" oder "public finance", die Bezeichnung "oeffentliche Finanzen". Konzentriert man sich auf die oeffentlichen Einnahmen und Ausgaben, so befindet man sich im Bereich jener Finanzwissenschaft, die sich als Lehre von der oeffentlichen finanzwirt- schaft versteht. Nun stellt sich aber die Frage, was alles zur oeffentlichen Finanzwirtschaft zu zahlen ist. In einer engeren Auslegung handelt es sich lediglich um die Haushalte der oeffentlichen Gebietskoerperschaften wie Bund (Zentralstaat), Lander (Kantone, Provinzen) und Gemeinden. Daneben existieren aber noch weitere und finanziell gewichtige Finanzhoheiten (Neben-oder Parafisci) wie Sozialversicherungen, Kammern, Anstalten (z. B. Rundfunk und Fern- sehen), Kirchen und oeffentliche Wirtschaftsunternehmen mit und ohne eigene Rechtspersoenlichkeit, die hier zumindest in dem Ausmasse beruck- sichtigt werden, als ihr Handeln einen Niederschlag in den Haushaltsrech- nungen der oeffentlichen Gebietskoerperschaften findet. Doch spielt sich ein grosser Teil der staatlichen Aktivitat im ausserbudgetaren Bereich ab und loest somit keine Staatsausgaben und -einnahmen aus. Wir vertreten hier den (pragmatischen) Standpunkt, dass die Finanzwissenschaft je nach Bedarf und Interesse auch in diesen Raum vordringen soll, der zwischen Staat und Privatwirtschaft liegt (graue Zone). Dabei ist es nicht auszuschliessen, dass sich der Schwerpunkt langfristig auf ausserbudgetare Probleme verlagert.
Zwei bedeutende Jubillien fallen in dieses Jahr. 1m Mlirz 1776 publizierte Adam Smith sein epochales Werk "Der Wohlstand der Nationen", fUr die Entwicklung der Okonomie zur exakten Wissenschaft gleichermaBen bedeutsam wie in seiner politischen Ausstrah- lungskraft. Wir gedenken des Begriinders der freien Marktwirtschaft, und zahlreiche Publikationen sind zu diesem AniaB erschienen: iiber den Menschen Smith, seine Zeit, seine Schriften. Sehr still hingegen ist es urn das zweite Jubillium. Vor 40 Jahren erscheint die in der alten wie der neuen Welt mit g1eieher Spannung erwartete "Allgemeine Theorie der Beschliftigung, des Zinses und des Geldes". Die westlichen Industriellinder hatten die schwerste Wirtschaftskrise mit Massenelend und katastrophalen politischen Konsequen- zen durchlaufen. Die marxistische Kampf these, die kapitalistische Wirtschaft werde an den sich stlindig verschlirfenden Konjunktureinbriichen zugrunde gehen, schien !>ich endgiiltig zu bestatigen. Schon mit den ersten Vorzeichen der GroBen Krise hatte Werner Sombart das Ende des Kapitalismus prophezeit. John Maynard Keynes, in seiner politischen Grundeinstellung schwer einzuordnen, vor gerade 3 Jahrzehnten nach der tiefen Enttliuschung, die Bretton Woods fUr ihn brachte, verstorben, wollte die Marktwirtschaft vor drohendem Untergang retten. Es war still um das Jubillium von Keynes' wichtigstem und einfluBreichstem Werk, kaum wurde sein 30. Todestag erwahnt, aber es war keineswegs still um den Keynesianismus. 1m Gegenteil: die Kontroverse zwischen den Monetaristen und den Keynesianern ("Fiskalisten") wird als die bedeutendste wissenschaftliche Auseinander- setzung der letzten beiden Jahrzehnte, die mit der weltweiten Beschleunigung der Inflation nach der Olkrise ihren Hohepunkt erreichte, in die Theoriengeschichte eingehen.
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