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Das Arbeitsfeld der Kinder- und Jugendarbeit steht seit einigen
Jahren unter erheblichem Finanz- und Legitimationsdruck, der nicht
allein internen Ursachen, sondern wesentlich auch jugendpolitischen
Unzulanglichkeiten geschuldet ist. Der Band analysiert das
Verhaltnis von Jugendarbeit und Jugendpolitik und entwirft
perspektivische Strategien fur eine zukunftige Positionierung."
Allen Fachkraften der Jugendarbeit durfte die gegenwartige
Qualitatsdebatte bewusst sein, die ausnahmslos jedes Arbeitsfeld
beeinflusst und damit zu Posi tionierungen zwingt. Ebenso wenig ist
zu verkennen, dass diese Debatte viel fach gefuhrt und vermischt
wird mit Begriffen der Effizienz, des Manage ment, der Neuen
Steuerung oder der Output-Orientierung, denen sich die So
zialpadagogik wahlweise mit Befremden, heillosen Enthusiasmus oder
auch Hilflosigkeit ausgesetzt sieht. Wie auch immer, es gibt kein
Entrinnen mehr. Vor diesem Hintergrund will der vorliegende Band
einen genuin sozial padagogischen Akzent setzen und die
Qualitatsdebatte ihrerseits fachlich qualifizieren. Dabei steht die
Auseinandersetzung mit ethnographischen Me thoden - so die These -
fur Schlusselfragen der Jugendarbeit uberhaupt. Der hierdurch
angezielte Zuwachs an Professionalitat ist nicht nur erforderlich,
weil das Feld der Jugendarbeit komplexer und schwieriger geworden
ist und somit einer erhohten Fachlichkeit in Form permanent
mitlaufender Reflexion bedarf, sondern auch, weil in letzter Zeit
die empirischen Befunde zur Pro fessionalitat in der Jugendarbeit
deren Insuffizienzen deutlich herausstellen und dementsprechende
Abhilfe einfordern."
Die Kinder- und Jugendarbeit steht derzeit unter verscharftem
Legitimationsdruck: wie selten zuvor muss sie ihre Berechtigung und
ihren Nutzen behaupten und beides mit Daten und Fakten nachweisen.
Der Band bundelt aktuelle Evaluationsergebnisse aus der Kinder- und
Jugendarbeit und bietet hierdurch eine Basis fur die
fachwissenschaftliche Diskussion zu Stellenwert und
Entwicklungschancen dieses sozialpadagogischen Handlungsfeldes. Fur
sozialpadagogische Fachkrafte wie auch fur jugendpolitische
Entscheidungstrager vor Ort dokumentiert der Band wichtige
Wirkungsbefunde aus unterschiedlichen Feldern der Kinder- und
Jugendarbeit. Hierdurch wird ihnen in komprimierter Form eine neue
Legitimationsbasis im Hinblick auf die evidenzbasierte, d. h.
beweis-gestutzte Zukunftsperspektive der eigenen Arbeit eroeffnet.
Die Kinder- und Jugendarbeit gehort zu den grossten und
bedeutendsten ausserschulischen, padagogischen Handlungsfeldern.
Aus unterschiedlichen Perspektiven wird in diesem Band dieses
sozialpadagogische Handlungsfeld theoretisch vermessen. Die
Beitrage zeigen, dass die moderne Kinder- und Jugendarbeit im Kern
darauf zielt, uber die Initiierung von Bildungsprozessen Kinder und
Jugendliche zu befahigen, ihre Lebensaufgaben kompetenter zu
bewaltigen."
Werner Lindner untersucht die jugendliche Protestgeschichte in der
Bundes- republik Deutschland. Im Zentrum stehen die Krawalle der
"Halbstarken", die Studenten-, Sponti-, Anti-AKW- sowie die
Hausbesetzerbewegung am Beginn der 80er Jahre. Vor diesem
Hintergrund relativ geschlossener, sozia- ler Zusammenhange und
Ereignisse pruft er abschliessend die starker di- versifizierten
Gewaltformen jugendlicher Gruppen in den achtziger Jahren. Der
Schwerpunkt der Arbeit liegt allerdings deutlich in dem Zeitraum
zwi- schen 1955 und 1975. Fur diesen Zeitraum leistet die Arbeit
eine breit angelegte Rekonstrukti- on der Ereignisse, der
jeweiligen Kontexte, der zeitgenoessischen sowie der kulturell
symbolischen Folgewirkungen. Neben der Rekonstruktion der un-
terschiedlichen Dissidenz- und Protestformen Jugendlicher liefert
sie erste Hinweise darauf, wie das in der Spatmoderne neuartige
Spiel von Protest, kultureller Modernisierung und seine
medial-stadtische Reprasentanz in der historischen Genese der
Nachkriegszeit erschlossen werden kann. "Gewalt" sei kein einfach
messbarer, "objektiver" Sachverhalt, sondern immer eine soziale
Konstruktion der Beteiligten im engeren und weiteren Sinne. Gerade
die Gewaltdiskussion der Gegenwart, die zwischen Ontologi- sierung
und Hysterisierung schwanke, erfordere einen historischen Rekurs.
Eine dem Gegenstand angemessene Einschatzung "koennte nur insofern
ge- lingen, wie (Jugend)Gewalt innerhalb ihres je spezifisch
historisch- auf die je zeittypischen Rah- gesellschaftlichen
Kontextes und unter Rekurs menbedingungen, Diskurse, Erkenntnis-
und Wissensdimensionen er- folgt."(S.17) Es koenne nicht um eine
unreflektierte Euphemisierungjugend- kulturellen Widerstands gehen,
sondern Voraussetzung sei ein Interaktions- verhaltnis, dem "Modi
der Lebensbewaltigung" und Verarbeitungsformen der Realitat
Jugendlicher vorgelagert seien.
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