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Die Sinnsuche in Organisationen mundet in Forderungen nach einer
neuen Moral; das Management der Moralisierung heisst "Corporate
Social Responsibility." Aber es gibt keine Moral der Organisation,
nur eine Moral der Gesellschaft. Sie ist es, der man in der
Organisation begegnen kann. Wer also die Moral der Organisation
sucht, stosst zwangslaufig auf Interaktion und Konflikt. Und sie
machen Moral zur Arena, nicht zur Buhn
Die systematisch angelegte, detaillierte Aufarbeitung der
Gesellschaftstheorie stutzt sich auf alle soziologisch relevanten
Schriften und Beitrage von Habermas seit 1954 bis in die Gegenwart.
Im Zuge der inhaltlichen Auseinandersetzung schalen sich Tendenzen
einer gesellschaftlichen Entwicklung heraus, die - so die These -
auf eine Entkoppelung der Entkoppelung von System und Lebenswelt,
also auf eine zunehmende, uber eine vitale OEffentlichkeit
vermittelte Integration von materieller und symbolischer
Reproduktion hindeuten. Die Nutzung sozialrevolutionaren
Lernpotentials versetzt die Gesellschaft in die Lage, Krisen und
Konflikte als Herausforderung zu begreifen. Damit bewegt sich die
Gegenwartsgesellschaft auf eine "Postmoderne" zu, welche die Fehler
der Moderne aufarbeitet - ohne vor neuen Fehlern gefeit zu sein und
in dem Bewusstsein, dass Irrtumer zu evolutionaren Umwegen zwingen.
Diese wiederum bedurfen dann der Aufarbeitung durch die
"Postmoderne" selbst. Anstelle einer komprimierten, aber nicht
kapitelweise zu lesenden und zu bearbeitenden Fassung sind die
einzelnen Hauptabschnitte in sich geschlossen und verstandlich
formuliert. Dieses Vorgehen erleichtert den Zugang zur Soziologie
von Jurgen Habermas.
Die Personalverwaltung im offentlichen Bereich befmdet sich im
Umbruch. Neben die ublichen Funktionen des Personalwesens wie
Personalbedarfsermittlung, Personalbe schaffung, Einsatzregelung
des Personals oder Personalerhaltungsmassnalunen (Lohnabrechnung,
Urlaubsregelung etc. ) tritt in einigen Bereichen der offentlichen
Verwaltung - so in etlichen Kommunalverwaltungen, einigen
Landesverwaltungen oder auch bei den Tragem der gesetzlichen
Krankenversicherung - ein Bundel von miteinander vernetzten
Massnalunen zur qualitativen Anpassung des Arbeitsvermogens der
Beschaftigten an die Arbeitsanforderungen, welche unter dem
Stichwort 'Persona /entwicklung' zusanunengefasst werden. Das Ziel
der vorliegenden Studie liegt in der Auseinandersetzung mit
folgenden Hauptfragen: ( )Aufweiche Weise und in welchem Umfang
erfasst dieser Umbruch auch die Verwal tungen der
Landesversicherungsanstalten? (2) Welche Folgen verbinden sich mit
diesem Prozess fur die Organisation und ihre Mitarbeiter? (3)
Welche Einschatzung der 'Verwaltungsreform durch
Persona/entwicklung' er scheint gegenwartig angemessen? Einige
Bemerkungen zum methodischen Vorgehen. Zur Operationalisierung des
ersten Teilziels dienten zunachst mehrere Leitfaden-Interviews mit
Trainern in der Bildungs arbeit beim Verband Deutscher
Rentenversicherungstrager. Auf dieser Grundlage und wesentlich
anhand von Veroffentlichungen zur konzeptionell orientierten
qualitativen Pe sonalarbeit in LV -internen . zeit chri en der ne
iger Jahre wur?en jene. Or ani 2 satJ. onen ausgewahlt, m denen d1e
DiskussiOn am weitesten fortgeschritten schien. Es folgte eine
Reihe von leitfaden-orientierten Telefoninterviews langerer Dauer
(bis zu 13 1,5 Stunden) mit Referentinnen und Referenten aus dem
Personalbereich. In Ein schatzung des unterschiedlichen Stands der
Diskussion und in Abwagung der Zu gangsmoglichkeiten auf
empirisches Material boten sich schliesslich flinf Landesversi
cherungsanstalten zur naheren Untersuchung an."
Im ersten Schritt der Beschreibung des Gegenstandsbereichs haben
wir mit der Festlegung der einzelnen Fragestellungen eine
vorlaufige Struk- turierung vorgenommen, die in einem zweiten
Schritt durch die Klarung zentraler Grundbegriffe weiterentwickelt
wurde, wahrend wir im dritten Schritt mit der Darstellung der
methodischen Vorgehensweise Moeglich- keiten zur operationellen
Umsetzung der Fragestellungen andeuteten. Als Ergebnis liegen jetzt
einige Grundannahmen vor, die entsprechend unserer Intention im
Verlauf der Untersuchung einer Prazision bedurfen. Zur
Konkretisierung der Arbeitshypothesen stehen zunachst
unterschiedliche theoretische Ansatze zum Untersuchungsgegenstand
im Mittelpunkt der weiteren Arbeit. Diese theoretischen Grundlagen
werden in 'eher klassische' und 'eher modeme' Konzeptionen
geschieden. In diesem Zusammenhang stellen die modemen Ansatze
nicht unbedingt umfassende Theorien dar, sondern - ahnlich wie das
bereits aufgegriffene Konzept der 'innerbetrieblichen
Handlungskonstellation' - haben sie lediglich Teilaspekte von
(Dienstleistungs-) Organisationen zum Thema. 79 11 Theoretische
Grundlegung 80 In der Absicht, den Begriff der
Verwaltungsorganisation naher zu be- stimmen, ist es zunachst
erforderlich, den zugrunde liegenden allgemei- nen
Organisationsbegriff zu definieren.
Bei aller Vielfalt der in den Ietzten Monaten veroffentlichten
wissen- schaftlichen Literatur tiber das weite Feid "Alternative
Okonomie" faIlt auf, daB sich das Interesse der Forschung wie der
Politik auf zwei Fragenkomplexe zu beschr3.nken scheint: Gegenstand
der einen Forschungsrichtung sind soziale, auf Selbsthilfe
basierende Projekte. Die Fragen kreisen hauptsachlich urn die
Bedeutung und Funktion dieser Projekte im Rahmen staatlicher
Sozialpolitik in der Krise. Gegenstand der zweiten
Forschungsrichtung sind "Iokale Beschiifti- gungsinitiativen", zu
denen auch Selbstverwaltete Betriebe gerechnet werden. Von
Interesse ist dabei die Erfassung kiinftiger Beschafti-
gungspotentiale und die Rolle "alternativen" Arbeitens fiir die Zu-
kunft der Arbeit. Selbst Studien, die Selbstverwaltete Betriebe zum
Gegenstand haben, orientieren sich an dieser Forschungsrichtung.
Die vorliegende Untersuchung eines Selbstverwalteten Betriebes un-
terscheidet sich von beiden Forschungsrichtungen grundsatzlich. Sie
betritt beziiglich Untersuchungsansatz und -gegenstand teilweise
Neuland. 1m Mittelpunkt der Betrachtung steht die Selbstverwaltung
als betriebliche Organisation. Aufgrund des Umfanges zu klarender
Sachverhalte beschranken wir uns auf die Uberpriifung der Verwirk-
lichung genossenschaftlicher Prinzipien und die durch diese beding-
ten Veranderungen der Organisation, vor allem von Entscheidungs-
prozessen. Der Untersuchung liegt ein organisationssoziologischer
Ansatz zugrunde. Ihr Ziel ist die Darstellung der Selbstverwaltung
eines kollektiv ge- Gegenstand Ieiteten Unternehmens mittlerer
GroBe, urn Aussagen tiber die Mog- der Studie lichkeit
betrieblicher Selbstverwaltung in kleineren und mittleren Betrieben
treffen zu konnen. Das Zentrum der Arbeit stellt die P- sentation
der Ergebnisse einer empirischen Untersuchung dar, die im Jahr 1988
durchgefiihrt wurde. Es schlieBen sich theoretische Uberlegungen zu
zentralen Problemen betrieblicher Seibstverw- tung an.
Eine Konsequenz des Umbruchs der industriellen Arbeit ist -so die
zunehmend an Gewicht gewinnende These -die mit dem technisch-
organisatorischem Wandel verbundene Chance einer relativen "Ent-
Industrialisierung" der Arbeit, Arbeitsinhalte und
Organisationsfor- men. Die Zukunft, so heiSt es besonders von
Seiten der Unterneh- men, wird der kleineren Betriebseinheit
gehOren, in welcher Ent- scheidungsdiume ausgebaut und die
Delegation von Verantwortung nach unten vorherrschend werden. Vor
allem aber wird darauf hin- gewiesen, daB die Produktion technisch
anspruchsvoller Produkte und Dienstleistungen mehr und mehr
betriebsinterne Formen der Kooperation, der Kommunikation (des
Dialogs, des Diskurses) und der Gleichberechtigung unter den
Mitarbeitern im Betrieb erzwingt. In diesem Kontext erlangt die
Thematik der Selbstorganisation (Selbstverwaltung, Selbststeuerung)
besondere Aufmerksamkeit, stellt sie doch u.a. die LOsung aktueller
Zeitprobleme, z.B. die Auf- hebung subjektiver Entfremdung in
modernen Arbeitsprozessen oder die Beschrankung von
Biirokratisierungsvorgangen durch Ent- hierarchisierung in
Aussicht. Aus der Sicht der Wirtschaft erscheint die Forderung nach
Autonomie offenbar zunachst "als Angriff auf die arbeitsweltlichen
Prinzipien der Hierarchie und Unterordnung. Wenn sie derartigen
zentrifugalen Tendenzen jedoch Raum laBt, lenkt sie sie auf dem
Umweg iiber die personliche Motivation und Identifikation wieder
auf den ArbeitsprozeB zuriick", so Striimpel in seinem Geleitwort
zu NITSCHKE 1988.
Erst in der GegenObersteliung zu alternativ-okonom ischen Projekten
und deren Prinzipien relativieren sich die von Kern/Schumann und
Piora/Sabel dargelegten Veranderungen industrieller Arbeit mit
Blick auf die inhaltliche Ausgestaltung und deren individuelle bzw.
gesellschaftliche Foigen. Von einer "Aufwertung der Arbeit" kann in
diesem Zusammenhang nicht die Rede sein: Industrielle Arbeit bleibt
den Pramissen okonomischer Rationalitat nach wie vor unter worfenj
sie kann nur i m Kontext der jewei I igen Rational
isierungskonzepte analysiert und verstanden werden. DarOber hinaus
ist sie Entwicklungen von Kapitalverwertung und Technik subsum
iert. Auf der Erscheinungsebene zeichnen sich allerdings Formen der
Aufgabenintegration ab, die dem gut ausgebildeten Facharbeiter
einen groBeren Handlungsspielraum eroffnenj jedoch steht diese
Aufgabenintegration in einem engen Zusammenhang mit der
Reorganisation des Produktionsprozesses, dessen Verwirklichung mit
Hilfe einer Neubestimmung des Verhaltnisses von Arbeit und Technik
die Arbeit effektiviert - nicht uner heblich zu Lasten der
Beschaftigten. Dagegen erscheint es im Kontext
alternativ-okonomischer Projekte begrOndet, von einer "Aufwertung
der Arbeit" zu sprechen. Oem Anspruch nach soil die Arbeit
BedOrfnisse befriedigen, die bisherige Konzepte der Lohnarbeit
ausgren zen. Trotz aller okonomischen Unzulanglichkeiten und trotz
ihrer qualitativ geringen Bedeutung erproben alternativ-okonomische
Projekte Formen der Arbeit, die auch subjektiv im Sinne einer
Arbeitsaufwertung wahrgenommen und erfahrbar werden konnen: Arbeit
soil den Lebensunterhalt gewahrleisten, zugleich auch Sinn stiften,
Anerkennung gewahrleisten und politisch bzw. gesell schaftlich
verandernd wirken."
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