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Die beiden Bande enthalten die wichtigsten Beitrage des 5.
Internationalen Kongresses der Society for Emblem Studies (Munchen
1999). Unter dem Tagungstitel « Polyvalenz und Multifunktionalitat
in der Emblematik widmeten sich die einzelnen Sektionen folgenden
Bereichen: Emblemtheorie, Regionale Emblematik, Emblemata physica,
Emblemata academica, Emblemata politica, Emblemata sacra, Emblemata
moralia, Angewandte Emblematik. These two volumes contain the most
important contributions of the 5th international congress of the
Society for Emblem Studies (Munich 1999). Under the title «
Multivalence and Multifunctionality in Emblematics the single
sections deal with the following fields: The theory of the emblem,
Regional emblematics, Emblemata physica, Emblemata academica,
Emblemata politica, Emblemata sacra, Emblemata moralia, Applied
emblematics.
Joachim Camerarius (1534a "1598), the NA1/4rnerg doctor and
botanist, produced one of the most influential writings on European
emblematics with his four-volume work which was published from
1595a "1605. In this 1587 volume, appearing for the time with
scholarly commentary, Camerarius develops a new project - he sets
the moral-religious interpretation of the world against the
empirical-scientific view. In this edition, Camerariusa (TM)
watercolors and interpretative texts are accompanied by extensive
notes so that his influences and intended effects can be clearly
understood.
When words and images form connections, the potential of their
contents and their plausibility can be strengthened through the
incorporation of verbal and pictorial traditions. The resulting
combinations can be elaborated through the use of additional
iconological elements. The means in which the respective situations
and intentions give rise to innovations is examined here,
particularly in illustratedbroadsheets and emblematics, as it is
here that the assertiveness of text-image connections can be easily
observed.
As a versatile author and preacher, Erasmus Alberus belonged to the
immediate circle of Luther and Melanchthon. His Fables are
presented here in the final form in which he published them. The
present edition is the first to reproduce the illustrations and to
provide explanatory notes. The volume also includes the shorter
first edition of 1534.
"Vorn ein Loewe, hinten Schlange und Ziege inmitten", so beschreibt
Homer die Chimare. Das Mischwesen tritt als komposite Figur in
Erscheinung, die als liminales monstrum die Grenzen zwischen engem
Regelsystem und imaginativer Freiheit uberwindet. Aus ihr
entwickelt die Philosophie das Prinzip topisch-dialektischen
Kombinierens, das sich auch in der Poetik mittelalterlicher Texte
zeigt. Die Arbeit setzt den Begriff des Chimarischen von "hybrid",
"fantastisch" und "grotesk" ab und fuhrt die Differenzierung
mittels einer Analyse exemplarischer monstra aus den Artusromanen
Parzival, Wigalois und Diu Crone fort. Schliesslich enthullt eine
komparatistische Interpretation Gaweins das widerspruchsvolle
Konzept des scheinbar idealen Ritters, der damit zum wichtigsten
Agenten der chimarischen Denkfigur wird.
Das Tanzen war fur die Kultur des Mittelalters von zentraler
Bedeutung. Dies wird nicht nur durch seine zahlreichen
Reprasentationen in der hoefischen, sondern gerade auch in der
geistlichen Kunst und Literatur offenbar. Die Darstellungen des
Tanzes in Schrift oder Bild stellen der Kulturwissenschaft ein
hoechst aufschlussreiches Materialfeld bereit, in dem sich
anthropologische und wissensgeschichtliche Fragestellungen mit
literaturwissenschaftlichen Interessen verbinden lassen. Vor dem
Hintergrund durchaus ambivalenter zeitgenoessischer Wertungen
analysiert die Studie die unterschiedlichen Bildkomplexe,
literarischen Traditionslinien und kulturellen Deutungsmuster, die
von nachkonstantinischer Zeit bis ca. 1450 insbesondere in der
theologischen Auseinandersetzung mit der Tanzthematik ins Spiel
kommen. Auf diese Weise will die Studie die noch immer konturlose
Tanzgeschichte des Mittelalters durch differenzierte
Quellenvergleiche ersetzen.
Die komplexen Erzahlstrukturen des Lancelot-Prosaromans werden
meist immanent auf Verfahren der Handlungsverknupfung oder ihre
semantische Tiefenstruktur hin befragt und literaturhistorisch als
hybride Fortentwicklung konventioneller Erzahlformen der hoefischen
Versromane bestimmt. Andererseits weisen Untersuchungen zur
gesamtkulturellen Situation des Romans haufig nur punktuelle
semantische und propositionale Parallelen zu zeitgenoessischem
Wissen nach, ohne unterschiedliche Diskursqualitaten zu beachten.
Diese Studie zeichnet narrative Strategien nach, die aus den
Interferenzen diskursiver Formationen einen spezifischen, nur im
Erzspezifischen, nur im Erzahlprozess erfahrbaren Sinn schoepfen.
UEber text- und gattungsimmanente Aspekte hinaus kann so die
intensive Nutzung dieses interdiskursiven Potentials der Erzahlung
als wichtige asthetische Innovation des Romans erkennbar werden.
Die konstitutiven Figuren der klassischen Helden- und Artusepik
waren offenbar attraktiv genug, um ihre Biographien zu erweitern
und fortzusetzen. Dies geschieht sowohl im 'Biterolf und Dietleib'
als auch im 'Lanzelet', dem 'Wigalois' und der 'Crone' mit ganz
eigenen Erzahlstrategien und Zielsetzungen. Dabei erweisen sich
jene wiederverwendeten Figuren in ihrer Mischung aus Tradition und
Innovation im weiteren Sinn als Elemente intertextuellen Erzahlens.
Damit gelingt es, diese oft als "epigonal" geringgeschatzten Werke
der zweiten Generation adaquater zu beurteilen: Die bekannten
Helden prasentieren sich in neuen Gewandern, deren Muster nicht nur
eine uberraschende Funktionsvielfalt im selbstbewussten Umgang mit
dem vorgegebenen narrativen Material offenbaren, sondern in der
Qualitat dieser Fremdtextverweise auch hohe Anforderungen an die
literarische Kompetenz des Rezipienten stellen.
Mit der Minneburg stellt die Studie eine der umfangreichsten und
schillerndsten Minneallegorien des spaten Mittelalters in den
Mittelpunkt ihrer Betrachtung. Die hochkomplexe Struktur, der
Aufbau sich uberlagernder Erzahlperspektiven und das kalkulierte
Spiel mit divergierenden Bildfeldern und -traditionen machen dieses
Werk zu einem Brennspiegel, an dem die Vielfalt allegorischer
Erscheinungsformen ablesbar wird. Bei der Analyse des
fragmentarischen Textes erweist sich allegorisches Schreiben als
integrative Erzahlstrategie, die die Gegensatze Mensch und Gott,
Zeit und Ewigkeit, hoefische Minne und caritas zusammenzuschauen
vermag und uber den Entwurf einer aussergewoehnlichen Liebeslehre
auf die Schoepfung eines eigenen literarischen Kosmos zulauft.
Einen Eindruck von der Formenvielfalt und dem Reiz allegorischen
Erzahlens vermitteln auch die Kurzfassungen der Minneburg aus dem
15. und 16. Jahrhundert, die diese Studie teilweise ediert und auf
ihr verandertes Allegorieverstandnis und Minnekonzept hin befragt.
Strickers Daniel gehoerte lange Zeit zu den wenig beachteten
sogenannten nachklassischen Artusepen des 13. Jahrhunderts. Diese
Arbeit begreift sich als Versuch, mit Hilfe der von der Forschung
bereits gefundenen Bausteine eine sinnvolle Gesamtdeutung
vorzunehmen. In der Interpretation der poetologischen,
rechtsgeschichtlichen, moraltheologischen und auch
sozialgeschichtlichen Bezuge werden die bewusst veranderten
Konzeptionen von Artusheld und Artushof in den Blick genommen. Die
in jeder Hinsicht - Geburt, Moral, Kraft, list und politische
Weitsicht - vorbildliche Titelgestalt erlaubt es, den Text als eine
indirekte Furstenlehre zu lesen, die sich als ein mit heroischen
Elementen ausgestattetes Artusepos prasentiert. Das besondere
Interesse gilt dabei der Rechtsorientierung, dem religioesen
Fundament, dem Gemeinschaftskonzept und dem mit grundsatzlicher
Anerkennung des ubergeordneten Koenigtums verbundenen starken
Landesfurstentum.
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