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Was ist los an deutschen Schulen, gehen wir auf "amerikanische Ver
haltnisse" zu? Nimmt die Gewalt tatsachlich so dramatisch zu, wie
die Medienberichterstallung es suggeriert? Woher kommt die Gewalt,
wie aussert sie sich und welche Rolle spielt dabei die Schule? Und
vor allem: Was kann man dagegen tun? Das sind nur einige Fragen,
die gegenwartig in der offentlichen Diskus sion eine beachtliche
Rolle spielen und die zunehmend auch Eltern, Lehrer und Erzieher
bewegen. Die sich in der Gesellschaft artikulieren den Gewalt- und
Extremismusphanomene fordern Staat und Wissen schaft zu
Stellungnahmen, Analysen und zur Entwicklung von Praven tions-und
Interventionsstrategien heraus. Immer haufiger wird derzeit mit der
Parole "Die Erziehung hat ver sagt" der Familie und auch der Schule
eine (voreilige) Schuld an der Entstehung von Gewalt und
Rechtsextremismus bei Kindern und Jugend lichen zugeschrieben. Der
Verlust an Autoritat stellt die wesentliche Ursachenebene dar,
meinen mittlerweile sogar Exponenten der "kriti schen"
Sozialwissenschaft; diese Auffassung findet im konservativen Lager
noch starkeren Zuspruch mit der Behauptung eines allgemeinen
Werteverfalls und gipfelt in dem Vorwurf, linke Lehrer hatten
rechte Schuler produziert."
Die Studie basiert auf reprasentativ erhobenen Befunden des ersten
gesamt- deutschen Jugendsurveys nach der politischen Wende in der
ehemaligen DDR im Herbst 1989. Dokumentiert werden Gemeinsamkeiten
und Unterschiede in den politischen Einstellungen, den Wert-und
Zukunfisorientierungen und im Politikverhalten der Jugendlichen in
Ost-und Westdeutschland im ProzeB der Vereinigung. Die Untersuchung
wurde mit 2750 Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jah- ren, davon
1500 aus den alten und 1250 aus den neuen Bundeslandern, Ende 1990/
Anfang 1991 durchgefuhrt und bezieht sich auf alle Bereiche, die
fur die "politische Kultur" von Bedeutung sind. Es wird von einem
lebensweltorien- tierten KOilzept politischer Sozialisation der
Jugendlichen ausgegangen, das in klassische Fragen wie
"Einstellungen zum politischen System", "politische
Partizipations-und Handlungsformen" oder "gesellschafispolitische
Einstel- lungen und Orientierungen" miindet, diese aber vor dem
Hintergrund biogra- phi scher Erfahrungen in Familie, Schule,
Peers, Beruf etc. zu erklaren ver- sucht. Die
Untersuchungsergebnisse werden auf der einen Seite vor der Folie
der Unterschiede politischer Kultur in der ehemaligen DDR und der
alten BRD, die eher Einstellungsunterschiede als Ubereinstimmungen
erwarten lassen, erklart. Auf der anderen Seite wird von globalen
Entwicklungslinien der Ju- gend ausgegangen, die im Rahmen eines
sozia16kologischen Forschungskon- zeptes zu ermitteln versucht
werden: Die systemischen Relationen der fur den jugendlichen
Lebenslauf relevanten Bereiche werden in Abhangigkeit yom
Modernisierungsgrad der jeweiligen Gesellschafi begriffen. In
dieser Per- spektive laBt sich eine Angleichung in den Strukturen
der Jugendphase in Ost und West als Ausdruck einer
kulturiibergreifenden, universellen Entwicklung von Jugend
interpretieren.
Diese Erkenntnis ist vor allem deswegen problematisch, weil sie den
Kritikpunkt der sozialen Selektion der Schulformen uberlagert, der
in der Bildungsreformde batte einer der wichtigsten Aspekte war.
Dies sei als Merkpunkt erwahnt, der an dieser Stelle allerdings
nicht vertieft werden kann. 2 Grundlage der folgenden Uberlegungen
sind Expertenbefragungen durch die ein erster Uberblick uber die
mittelschultypischen Gegebenheiten gewonnen und der
Etablierungsprozess der Mittelschule rekonstruiert werden konnte
(vgl. Stenke/ StumpplMelzer 1994). 3 Strebt beispielsweise die
gesamte Klasse einen Abschluss an (homogene Klasse), so findet der
Unterricht der Kernfacher im Klassenverband statt. Ist hingegen die
Klasse aus Schuler/innen mit unterschiedlichen Abschlusszielen
zusammenge setzt (heterogene Klasse), so wird die Klasse fur den
Unterricht in den Kernfa chern in zwei Gruppen geteilt. 4 Hierbei
handelt es sich um verschiedene Untersuchungen der
"Forschungsgruppe Schulevaluation" zur Alltagssituation von
Schulerinnen und Schulern in Sachsen sowie zum Problemkreis "Schule
und Gewalt" im Freistaat Sachsen. 5 In einer Broschure des
Sachsischen Kultusministeriums uber "Das Berufliche Gymnasium" wird
diese Schulform als "gymnasiale Oberstufe der Mittelschule"
bezeichnet. Uwe Sandfuchs Die Orientierungsstufe als Kompromiss im
Dissens um die Organisations struktur des Schulsystems 1.
Vorbemerkungen zur Bedeutung von Schulstrukturen und zur Form der
Debatte Die letzten Jahrzehnte haben gezeigt: Fragen der
Schulstruktur werden selten sachlich sondern meist
interessengebunden und voreingenommen diskutiert. Padagogische
Begrundungen werden oft nur vorgeschoben oder nachge reicht, um
finanzielle, standespolitische oder andere Interessen zu
bemanteln."
Der ungebrochenen Aktualitat des Themas und einer entsprechenden
Nach frage unseres Bandes uber "Schule - Gewalt -
Rechtsextremismus," verdan ken' wir diese zweite, aktualisierte
Auflage. Was ist los an deutschen Schulen, gehen wir auf
"amerikanische Verhalt nisse" zu? Nimmt die Gewalt tatsachlich so
dramatisch zu, wie die Medien berichterstattung es suggeriert?
Woher kommt die Gewalt, wie aussert sie sich und welche Rolle
spielt dabei die Schule? Und vor allem: Was kann man dagegen tun?
Das sind nur einige Fragen, die gegenwartig in der offentlichen
Diskussion eine beachtliche Rolle spielen und die zunehmend auch
Eltern, Lehrer und Erzieher bewegen. Die sich in der Gesellschaft
artikulierenden Gewalt-und Extremismusphanomene fordern Staat und
Wissenschaft zu Stellungnahmen, Analysen und zur Entwicklung von
Praventions-und Interventionsstrategien heraus. Immer haufiger wird
derzeit mit der Parole "Die Erziehung hat versagt" der Familie und
auch der Schule eine (voreilige) Schuld an der Entstehung von
Gewalt und Rechtsextremismus bei Kindern und Jugendlichen zuge
schrieben. Der Verlust an Autoritat stellt die wesentliche
Ursachenebene dar, meinen mittlerweile sogar Exponenten der
"kritischen" Sozialwissenschaft; diese Auffassung findet im
konservativen Lager noch starkeren Zuspruch mit der Behauptung
eines allgemeinen Werteverfalls und gipfelt in dem Vorwurf, linke
Lehrer hatten rechte Schuler produziert."
Vorwort Der vorliegende Band dokurnentiert an Hand von
exemplarischen Lebensgeschichten den Zusammenhang von deutsch -
jiidischer Ju- gendbewegung und Kibbutzbewegung. 1m Rahmen eines
Projektes zum Thema "Geschichtliche Erfahrung, Emigrationsmotive
und Wertorientierungen deutsch - jiidischer Palastina - Pioniere in
der Zeit der Weimarer Republik", das yom Minister fUr Wissenschaft
und Forschung des Landes NRW gefOrdert wurde, haben wir die
Geschichte des ersten jiidischen Jugendbundes in Deutschland, der
geschlossen nach Palastina emigrierte und sich dort mit der Griin-
dung eines Kibbutz an diese bis heute in Israel bestehende Genos-
senschaftsbewegung anschlofi, rekonstruiert. Neben der Archivarbeit
basiert unsere Analyse auf biographischen Interviews mit den noch
lebenden, heute urn die 80 Jahre alten Mitgliedern des "Kibbutz
Cheruth" ("Kommune Freiheit"), wie sich die Gruppe schon in
Deutschland nannte. Als junge Menschen emigrierten sie und zogen
sich damit das Un- verstandnis eines zur damaligen Zeit stark
assimilierten Judentums in Deutschland zu. Was waren ihre Motive?
Haben sie die spateren Ereignisse in Deutschland "seismographisch"
erahnt, wie ein fiihrendes Mitglied der Gruppe spater einmal be-
hauptete? Auf jeden Fall wollten und konnten sie sich mit ihrer
alten Lebens- welt nicht mehr mehr arrangieren. Sie suchten eine
neue Heimat ohne Diskriminierung, vor allem aber beabsichtigten
sie, einen kollektiven Jugendtraurn zu realisieren, der u.a. die
Utopie einer gerechten Gesellschaft und eines "neuen" Menschen
enthielt. Die Verwirklichung dieser Utopie laBt fast an ein Marchen
denke- allerdings sind auch die Harten und Grausamkeiten darin
enthalten, die in einem Marchen vorkommen.
Rhetorik ist mehr als Schnrederei - dies beweist Wolfgang Melzer
eindrucksvoll in dem vorliegenden Buch. Basierend auf fundiertem
Wissen um die antike Tradition der Rhetorik, zeigt er, wie eng
diese mit Wert- und Moralvorstellungen verbunden ist. Daher sollte
dieses Wissen nicht in den theoretischen Diskursen an den
Universitten verstauben, sondern den Blick auf den tglichen
Sprachgebrauch schrfen. Eine Einfhrung in die Grundlagen der Logik,
sowie zahlreiche bungen verdeutlichen dem Leser den Aufbau einer
schlssigen Argumentation und zeigen ihm, wie er die Fhigkeiten zur
freien Rede trainieren kann. Kenntnisse, die fr jeden Einzelnen von
elementarer bedeutung sind, weil nur eine in sich stimmige Sprache
einen lebendigen Meinungsaustausch und somit eine funktionierende
Demokratie ermglicht. Dieses Werk gibt die Anleitung zu einem neuen
Sprachbewusstsein, das auf dem Gebrauch von logischen Argumenten
aufbaut. So wird es dem Leser stets gelingen, sich Gehr zu
verschaffen und auf die Aussagen anderer mit kritischem und wachem
Geist zu reagieren.
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