Spätestens seit der Weltfinanzkrise 2008-2009 sowie der
Veröffentlichung von Thomas Pikettys „Das Kapital im 21.
Jahrhundert“ gehört die sozioökonomische Ungleichheit zu den
kontroversesten Fragen der bundesdeutschen Politik. Nach wie vor
herrscht kein Konsens darüber, ob Ungleichheit tatsächlich in dem
dramatischen Ausmaß wächst, wie Kritiker:innen dies behaupten,
und wenn ja, ob dies ein demokratierelevantes Problem darstellt.
Die Arbeit schlägt deshalb einen narrativ-diskursanalytischen
Ansatz vor, der zu verstehen verhilft, wie politische Akteur:innen
Ungleichheit deuten, die Kontroverse in der Regierungspraxis
behandeln und welche politischen Auswirkungen sich aus den
Deutungskämpfen ergeben. Basierend auf Zeitungsartikeln,
Bundestagsreden und Experteninterviews rekonstruiert der Autor die
Multidimensionalität des deutschen Ungleichheitsdiskurses von 2005
bis 2019. Er identifiziert und analysiert vier zentrale
Ungleichheitserzählungen in ihrer öffentlichen Ausprägung und
leuchtet diese erzählerische Praxis anhand einer Fallstudie des
Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung aus. Die
Ergebnisse zeigen, dass sich die Verteilungsfrage stets
unterschiedlich wahrnehmen lässt, normativ widersprüchlich bleibt
und letztlich von der Deutungshoheit konkurrierender Erzählungen
geprägt ist. Kurz: Ungleichheit ist immer politisch.
General
Imprint: |
Springer vs
|
Country of origin: |
Germany |
Series: |
Studien der NRW School of Governance |
Release date: |
April 2023 |
First published: |
2023 |
Authors: |
Christopher Smith Ochoa
|
Dimensions: |
210 x 148mm (L x W) |
Pages: |
333 |
Edition: |
1. Aufl. 2023 |
ISBN-13: |
978-3-658-41081-0 |
Categories: |
Books
|
LSN: |
3-658-41081-7 |
Barcode: |
9783658410810 |
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