Jugendwerkh fe (JWH) waren Spezialheime f r schwererziehbare und
kriminelle Jugendliche in der DDR. Als Sondereinrichtungen geh rten
sie zum "System der Spezialheime der Jugendhilfe." Unter der Pr
misse der Form- und Planbarkeit des Menschen sollte im JWH mittels
politisch-ideologischer, Kollektiv- und Arbeitserziehung "der neue
Mensch" erschaffen werden. Ein Hauptaugenmerk wurde dabei auf die
Entwicklung der Jugend zu "sozialistischen Pers nlichkeiten"
gerichtet. Der Alltag im JWH war straff organisiert und durch milit
rischem Drill, t gliche Appelle sowie einem ausgekl gelten System
aus Lob und Strafe gekennzeichnet. Eine Besonderheit im System der
Spezialheime der Jugendhilfe bildete der einzig geschlossene JWH in
Torgau, der als strafvollzugs hnliche Disziplinierungseinrichtung
direkt dem Ministerium f r Volksbildung und damit der "Genossin
Minister f r Volksbildung," Margot Honecker, unterstellt war. Als
eine Art sozialistisches "Boot Camp" f r unangepasste,
verhaltensauff llige und straff llig gewordene DDR-Teenager stand
"Torgau" f r Angst, Drill und Strafe und kann r ckblickend als
Symbol f r einen inhumanen Umgang mit "sozial auff lligen"
Jugendlichen in der DDR bezeichnet werden.
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