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Fallformulierung in Der Verhaltenstherapie (German, Hardcover, 2000 ed.)
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Fallformulierung in Der Verhaltenstherapie (German, Hardcover, 2000 ed.)
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Doubt is not a pleasant condition, but certainty is an absurd one
Voltaire DasDilemma Die Einstellung von Therapeuten zur
Verhaltenstherapie, insbesondere mit psychologischem Hintergrund,
kann als einigermaBen zwiespaltig bezeichnet werden. Einerseits
hatte man berechtigte Hoffnungen, daB dies die erste
'wissenschaftliche' Psychotherapie werden konnte, gestUtzt auf eine
'richtige', d.h. empirisch entwickelte, Theorie, andererseits
glauben nun viele Kliniker, daB das Modell Verhaltenstherapie den
Komplexitaten psychischer StOrungen und menschlicher Interaktionen
nicht gerecht wird. Besonders Akademiker hielten sich schon immer
gerne von den Niederungen klinischer RealiHiten fern und betrieben
die Wissenschaft des Verhaltens im Uberschaubaren und
kontrollierbaren Experiment, in der Regel unter analogen
Bedingungen. Man kann eine Art von 'Praxisphobie' konstatieren:
Vielen gilt eine vielleicht methodenkorrekte, aber praxisfeme,
Forschung nach wie vor als akademischer 'Konigsweg'. 1m Rahmen
solcher BemUhungen enstanden v.a. sogenannte Standardtechniken, die
typischer weise in analogen Gruppenstudien UberprUft wurden, bei 5%
Signifikanz flir gut befunden und anschlieBend in
wissenschaftlichen Journalen zur Endlagerung abgelegt wurden.
Klinische Ansatze, die sich an individuellen Unterschieden und
klinischen Realitaten orientierten, blieben dagegen auf der
Strecke. Inwieweit kann der klinisch arbeitende Therapeut hieraus
Nutzen ziehen? Es ist sicher richtig, daB besonders unerfahrene
Therapeuten der Versuchung 'therapeutischer KochbUcher' mit fertig
entwickelten Techniken selten widerstehen konnen. Ebenso kann man
haufig in Ausbildungssettings, die keinen direkten klinischen
Zugang haben, eine Tendenz zur technikorient ierten Didaktik
feststellen. Dies erlaubt zwar obertlachliches Symptom- VIII
Vorwort verstiindnis, fiihrt allerdings seltenzu
selbstiindigemtherapeutischem Denken."
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