Die Beitrage dieses Bandes benennen historische, theologische,
juristische und moralische Merkmale, nach denen die herausragende
Stellung des Einzelnen in Antike und Mittelalter definiert wird.
Die Leitfragen lauten: Sieht sich der Einzelne als exemplarischer
Vertreter einer Alterskohorte? In welcher Weise spielt die Herkunft
oder "Art" eine Rolle bei der Herrschaftslegitimation? Vermag der
Verweis auf nachfolgende Generationen die Gegenwart zu binden?
Erstmals wird das Phanomen charismatischer Herrschaft in den
Kontext der Generationenthematik eingebunden und dargelegt, unter
welchen Bedingungen Gesellschaften oder kirchliche Gemeinschaften,
die eigentlich auf dem Prinzip der Gleichheit beruhen, die
Vorherrschaft eines Einzelnen akzeptieren. Mag diese bald als
UEbergangsloesung gesehen, bald damit begrundet werden, dass der
Einzelherrscher als Trager kollektiver Identitat, gemeinsamer
Erinnerungen und Hoffnungen, erscheint, ist sie doch stets ein
Generationenphanomen, ein Sonderfall im Vergleich zu Vorgangern und
Nachfolgern. Der Sammelband ist aus einem internationalen Kongress
an der Universitat Bamberg im Rahmen des Graduiertenkollegs
Generationenbewusstsein und Generationenkonflikte in Antike und
Mittelalter hervorgegangen.
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