Interkontinentalraketen sind ballistische Raketen hoher Reichweite.
Ihr Einsatzzweck ist in erster Linie militarisch.
Interkontinentalraketen sind das wichtigste Tragermittel fur
Kernwaffen. Nach Lesart der SALT-II-Vertrage sind ICBM alle
ballistischen Raketen, deren Reichweite 5.500 km uberschreitet.
Unter der Abkurzung ICBM werden ublicherweise landgestutzte Systeme
verstanden. Seegestutzte Interkontinentalraketen bezeichnet man als
Submarine Launched Ballistic Missile (SLBM). Nach dem
raketengetriebenen Start erreicht das Projektil den Weltraum, der
weitgehend antriebslos auf einer ballistischen Bahn bis zum Ziel
durchflogen wird; die typische Reichweite betragt 5.500 bis 15.000
km. Im Unterschied dazu fliegen Kurz- und Mittelstreckenraketen in
den unteren Bereichen der Erdatmosphare und erzielen eine geringere
Reichweite. Die Entwicklung dieser Waffensysteme war durch den
Kalten Krieg zwi-schen den Supermachten USA und Sowjetunion
veranlasst. 1957 startete die erste funktionsfahige
Interkontinentalrakete, eine sowjetische Entwicklung. Seit
Jahrzehnten bilden Interkontinentalraketen den Kern der
Atomstreitkraf-te der Nuklearmachte. Interkontinentalraketen gelten
in den USA auch als Weltraumwaffen, weil sie einen grossen Teil
ihrer Flugbahn im All zurucklegen. Ab 1. Juli 1993 wurden die
US-amerikanischen ICBM-Streitkrafte in das Air Force Space Command
eingegliedert. Zuvor wurde die Kontrolle durch das Air Combat
Command ausgeubt. Am 1. Oktober 2002 wurde das United States
Strategic Command mit dem United States Space Command
zusammengelegt. In Russland unterstehen Interkontinentalraketen den
Strategischen Raketen-truppe
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