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Der vorliegende Band ist das Ergebnis eines Versuches, ein sehr
komplexes Thema von einem nicht kleinen Kreis von Autoren aus sehr
unterschiedlichen Blickrichtungen aus- leuchten zu lassen. Die
Herausgeber haben dazu Autoren aus Untemehmen, Verbfulden,
Forschungseinrichtungen und Hochschulen zu einem Zeitpunkt
eingeladen, zu dem tiber den Einsatz der neuen Informations-und
Kommunikationstechniken im Dienstleistungs- sektor noch mehr
Unsicherheit als Sicherheit herrscht. Ausgangsidee zu diesem Band
war es daher auch, nicht mit einer Sammlung von Beispielen
erfolgreicher Technikan- wendungen, an denen es gewiB nicht
mangelt, tiber diese Unsicherheit hinwegzutiiu- schen. Es war
allerdings auch nicht schwer, einen Kreis von Autoren zu finden,
der be- reit war, sich mit den vielfaltigen Problemen, die mit dem
Einsatz der neuen Techniken verbunden sind, zu befassen. Vermutlich
ist die Einschiitzung zutreffend, daB die Praxis gegenwiirtig die
Anwendungsmoglichkeiten der neuen Techniken in den Dienstlei-
stungsuntemehmen sehr kritisch reflektiert. Aus diesem Grunde
konnen auch die im wis- senschaftlichen Kontext entstandenen
Beitriige zu diesem Band keine Exklusivitiit hin- sichtlich der
Herangehensweise an das Thema fUr sich beanspruchen. Es bleiben
Unter- schiede zwischen Praxis und Wissenschaft auch in diesem Buch
offensichtlich, aber dies solI so sein. Letztlich ist es diese
Differenz, die es der Wissenschaft erlaubt, einen eigen- stiindigen
Beitrag zur Losung praktischer Probleme zu leisten. Wer mit der,
Produktion" einer Veroffentlichung wie dieser vertraut ist, der
weiB, daB ein Teil des Verstfuldigungsprozesses und des Austausches
zwischen Praxis und Wissen- schaft bereits wiihrend der Abfassung
der Beitriige stattfmdet.
Die Anwendungspotentiale und -voraussetzungen des
unternehmensubergreifenden ISDN-Einsatzes sind bisher noch
weitgehend unerschlossen. Die beteiligten Unternehmen stehen vor
erheblichen Koordinationsproblemen in bezug auf die Organisation
der Datenwege und der Datenstandardisierung. Bewahrte Losungen
hierfur gibt es nicht, und insofern ist hier von einer
"Organisationslucke" auszugehen. Wenn es als Voraussetzung einer
uberbetrieblichen Vernetzung eines Interessenausgleichs zwischen
den beteiligten Unternehmen bedarf und somit letztlich auch Fragen
der Verfugungsrechte beruhrt sind, besteht hier zusatzlich eine
"institutionelle Lucke", die es durch geeignete vertragliche
Losungen zu schliessen gilt. Durch die Untersuchung der Konzeption
und Umsetzung einer unternehmensubergreifenden Vernetzung auf
ISDN-Basis ist es gelungen, neue Aufschlusse uber das
Anwendungspotential von ISDN zu gewinnen.
Die Anwendung der ISDN-Techniken bietet Unternehmen bei der
Gestaltung ihrer Informations- und Kommunikationsorganisation ein
betrachtliches Innovationspotential. Die Option besteht in der
elektronischen Ubertragung von Daten, Sprache, Text und Bild auf
der Basis einer einheitlichen digitalen Infrastruktur. Die
Veroffentlichung fasst die wichtigsten Erfahrungen zusammen, die
bei der Einfuhrung moderner ISDN-Techniken in einem
mittelstandischen Handelsunternehmen gemacht wurden.
Erfolgspotentiale, aber auch zu uberwindende Schwierigkeiten werden
detailliert dargestellt. Dabei zeigt sich, dass der Engpass fur
eine erfolgreiche Einfuhrung der ISDN-Techniken in den notwendigen
organisatorischen Begleitmassnahmen liegt. "Organisation vor
Technik" ist die Leitorientierung, die sich diesem Buch entnehmen
lasst."
Die Untemehmensvemetzung als Leitbegriff dieses Buches stellt auf
die Integrations- wirkungen des elektronischen Austausches von
Daten, Sprache und Bildem zwischen rechtlich und wirtschaftlich
selbstiindigen Untemehmen abo Mit der Behandlung der daraus
resultierenden Fragestellungen wurde weitgehend noch Neuland
betreten. Wir haben hierzu in den Jahren 1989 bis 1991 eine
Untersuchungskonzeption entwickelt und umgesetzt, mit der die These
iiberpriift werden sollte, daB eine rechnergestiitzte Integra- tion
und Vemetzung der Abliiufe in den Industrieuntemehmen, in der
Zulieferung und zwischen den an der Vermarktung von Giitem
beteiligten Untemehmen die wesentliche Entwicklungsperspektive der
neuen Informations- und Kommunikationstechniken in den 90er Jahren
darstellt. Mit der Aufgabe, hierfiir eine verllillliche empirische
Basis zu finden, wurden wir mit dem Problem konfrontiert, daB der
Einsatz der neuen Informa- tions- und Kommunikationstechniken zur
Integration und Vemetzung noch weitgehend am Anfang steht. Es kam
also wesentlich darauf an, auf der Basis von Keimformen, Pi-
lotversuchen und iihnlichem eine Fortschreibung vorzunehmen. Dieses
Buch faBt die umfangreichen empirischen Befunde unter der Leitidee
zusammen, daB die zogerliche Durchsetzung des elektronischen
Datenverkehrs vor allem nicht auf technische Faktoren
zuriickzufiihren ist. Immer deutlicher zeigt sich hier eine
Konzeptionsliicke im EDV- Einsatz: Fragen der Organisation und der
institutionellen Beziehungen miissen zuerst beantwortet werden, urn
die Untemehmensvemetzung zum Ziel zu fiihren. Wir hoffen, daB die
Antworten, die wir geben konnen, auch in einem
anwendungsorientierten Sinne dazu beitragen, die Herausforderungen
der neuen Techniken besser zu bewiiltigen. Zu danken haben wir der
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
Die Verbreitung der Informations- und Kommunikationstechniken in
den privaten Haushalten ist aus heutiger Sicht als eine
langfristige und noch nicht uberschaubare Entwicklung
einzuschatzen. Obwohl die Durchsetzungszyklen neuer Techniken auch
im privaten Bereich immer kurzer werden, ist bei der
Informatisierung der Haushalte die Klarung der "Einfallstore"
gegenwartig die interessanteste Fragestellung. Die vorliegende
Untersuchung geht von der Annahme aus, dass dem breiten Einsatz der
Technik in den Haushalten die Nutzung der Informations- und
Kommunikationstechniken in den kunden- und klientennahen Bereichen
der Dienstleistungsunternehmen und -einrichtungen vorgelagert ist.
Die Analyse dieser organisationsinternen Entwicklungen erlaubt
Ruckschlusse auf die zukunftige Informatisierung der privaten
Haushalte und schafft die Grundlage, um die Technikfolgen
abzuschatzen."
Das III.Wuppertaler Wirtschaftswissenschaftliche Kolloquium zum
Thema Verbraucherpolitik wurde vom 1. - 3. Juli 1977 vom
Fachbereich Wirt schaftswissenschaft der Gesamthochschule Wuppertal
veranstaltet. Auf der Tagung referierten und diskutierten
Wirtschafts- und Sozialwissenschaft ler verschiedener in- und
auslandischer Hochschulen und Vertreter der Verbraucherpolitik
Fragen der Theorie und Praxis der gegenwartigen Ver
braucherpolitik. Den Tagungsbeitragen waren vier Leitthemen
zugeordnet: - Ziel- und Legitimationsprobleme der
Verbraucherpolitik, - Wechel beziehungen zwischen Arbeit, Freizeit
und Konsum, - Organisation von Verbraucherinteressen, - Evaluierung
des verbraucherpolitischen Instrumentariums. Im Tag ngsband fOlgen
auf den einleitenden Oberblicksbeitrag im zweiten Ab schnitt
Aufsatze zur Zielproblematik der Verbraucherpolitik, in denen die
Ziele und Strategien gegenwartiger Verbraucherpolitik auf ihre
Begrundungs zusammenhange und Legitimationsverfahren hin untersucht
werden. Im dritten Abschnitt werden Ansatzpunkte fur eine
Umorientierung der Ver braucherpolitik diskutiert. Abschliessend
folgt ein Beitrag, der sich mit der Problematik der Evaluierung
verbraucherpol itischer 1assnahmen befasst. Wir mochten an dieser
Stelle dem Minister fur Wissenschaft und Forschung des Landes
Nordrhein-Westfalen fur die finanzielle Unterstutzung und allen Mit
arbeitern fur ihre Hilfe beim Schreiben des ManUSkriptes und
Korrekturlesen des Bandes danken. Bernd Biervert Wolf F.
Fischer-Winkelmann Hans-Peter Haarland Gabriele Kohler Rei nhard
Rock Wuppertal, September 1978 5 Inhaltsverzeichnis
Vorwort............... .............................. ......
....... 5 1. EINLEITUNG 9 BIERVERT, B. Restriktionen der
gegenwartigen Verbraucherpolitik "10 2. ZIELPROBLEMATIK DER
VERBRAUCHERPOLITIK ......., ............... 29 HEMBERLE G.I V.
KEITZ, W. Ziele und Strategien der Verbraucherpolitik
...................... 30 ENGELHARDT, W.W. Zur Normenanalyse und
-Kritik der gegenwartigen Verbraucherpolitik 63 KLEINHENZ, G.
Verfahren der Normenfindung und -begrundung fur die Verbraucherpol
itik ............................................... 85 LEUER, H."
Die sozialpolitische Forschergruppe veroeffentlicht mit diesem
Tagungsbericht zum Thema "Konsum und Qualitat des Lebens" a-
terialien zur Diskussion ihr relevant erscheinender Tatbestan- de.
Wir freuen uns, auf diese Art und Weise in unserer neu be-
grUndeten Schriftenreihe die Rolle des Gastgebers fUr so her-
vorragende Arbeiten zu spielen, wie sie auf der in ainz am 20. und
21. Oktober 1972 von der Forschungsstelle fur empiri- sche
Sozialoekonomik (Professor Dr. G. Schmoelders) E. V. veran-
stalteten Tagung vorgelegt wurden. Wir wunschen diesem Ta-
gungsband viel Erfolg und hoffen, dass er die von uns ihm zu-
gedachte Funktion, einen Beitrag zur Diskussion von Fragen zu
leisten, die auch wir fur wichtig halten, erfullen wird. Die
sozialpolitische Forschergruppe Frankfurt am ain hat sich die
Entwicklung eines sozialpolitischen Entscheidungs- und In-
dikatorensystems (SPES-Projekt) zur Aufgabe gestellt. Die zu-
nehmende Einsicht in die Notwendigkeit vorausschauender und aktiver
Sozialpolitik im weitesten Sinne verbunden mit der Forderung nach
rationaler Kalkulation politischer Entscheidun- gen stellt immer
hoehere Anforderungen an die wissenschaftli- che Fundierung von
Sozialpolitik. In einem interdisziplinaren Grossprojekt soll ein
sozialpolitisches Entscheidungssystem entwickelt werden, das als
Simulationssystem auf einer Daten- verarbeitungsanlage verfugbar
ist, und insofern das "Durch- spielen" gesellschaftspolitischer
Projekte und ihrer Alterna- tiven erlaubt. Dabei geht die
Forschergruppe davon aus, dass ein derartiges Unterfangen
gesellschaftlich nur verantwortbar ist, wenn es die Zieldiskussion
einschliesst. Das zu entwickeln- de System sozialer Indikatoren
soll der Operationalisierung und wissenschaftlichen Diskussion
alternativer gesellschaft- licher Zielvorstellungen dienen.
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