Der Band dokumentiert die Ergebnisse eines am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt durchgefuhrten Forschungsprojekts uber die psychischen Folgen der Traumatisierung durch HIV/Aids bei Betroffenen und Helfern. Im Mittelpunkt steht die Rekonstruktion und therapeutische Reflexion einer zweijahrigen Gruppenanalyse mit HIV-infizierten homosexuellen Patienten. Die Autoren zeigen, wie das den Gruppenprozess charakterisierende Beruhrungstabu zwischen nichtinfizierten heterosexuellen Therapeuten und infizierten homosexuellen Patienten gehandhabt werden kann. Das Buch pladiert - auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit Balintgruppen - fur den Einsatz analytisch orientierter Beratungsformen und Verstehenskompetenzen im Bereich der mit HIV/Aids konfrontierten helfenden Berufe."

"Bei der Versorgung der psychisch Kranken sowie der gelstIg und seelisch Behinderten arbeiten viele Berufsgruppen zusammen. Jede dieser Berufsgruppen bedient sich verschiedener Methoden der Behandlung, Beratung und Betreuung. Deswegen muB die Integration der verschiedenen Berufsgruppen und ihrer Methoden sowie die Integration der verschiedenen Versorgungsinstitutionen leitender Gesichts- punkt fur die Bewaltigung aller Versorgungsaufgaben sein. Diesem Gesichtspunkt muB in der Aus-, Weiter- und Fortbildung Rechnung getragen werden"!. In diesem Buch sind Beitrage zusammengefaBt, in denen Ante und Psychologen spezielle Themen der Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und psychoanalyti- schen Sozialpsychologie behandeln. Die Beitrage sind aus Vortragen des "Psychiatrie- plenums" hervorgegangen. Was ist und was will das Psychiatrieplenum? Das Psychiatrieplenum ist eine institutions- und berufsubergreifende Fortbildungs- veranstaltungsreihe fUr alle im Bereich der Psychiatrie, Psychotherapie und Psycho so- matik Tatigen. Daneben solI eine interessierte Offentlichkeit angesprochen werden. Seit 1982 finden regelma13ig in den Raumen der Kasseler Hochschule 6ffentliche Vortrage statt, die im Plenum diskutiert werden. Jede Fortbildung dient zunachst einmal der Vermittlung von Fachkenntnissen. Uber professionelle und institutionelle Grenzen hinweg sollte aber auch ein Forum geschaffen werden, das Gelegenheit bietet, eigene Gefuhlseinstellungen, Werthaltun- gen und Verhaltensweisen gegenuber psychisch Leidenden, Behinderten und Rand- gruppen wahrzunehmen und zu uberprufen.